Leichtathletik Eine schwierige Geburt

Die Cross- und Waldlaufmeisterschaften des Leichtathletik-Kreises Kleve standen unter keinem günstigen Stern.Erst wütete Orkantief „Kyrill“, dann entbrannte Streit um den Termin zwischen Sportwart und Veranstalter.

Die Cross- und Waldlaufmeisterschaften in Weeze standen unter keinem günstigen Stern. Grund hierfür war das Orkantief „Kyrill“, das den ursprünglich geplanten Termin Anfang Februar unmöglich gemacht hatte. Die Ordnungsbehörden hatten das Waldgebiet am Weezer Ehrenfriedhof, durch das der größte Teil der 1300 Meter langen, leicht welligen Strecke verlief, für den Publikumsverkehr gesperrt und vor wenigen Tagen erst wieder frei gegeben. Dem trotzdem aber noch vorhandenen Gefahrenpotenzial, das aus umgestürzten oder gelockerten Bäumen und abrissenem Astwerk bestand, rückten die Weezer Leichtathleten in ihrer gewohnt zupackenden Art selber zu Leibe. „Unser Franz hat kurzerhand seine Kettensäge ausgepackt“, sagte Veranstaltungsleiter Laurenz Thissen, der mit einem gewissen Stolz darauf verwies, wie seine Mannschaft mit den unverschuldeten Schwierigkeiten umgegangen ist. „Das war verantwortungsvoll und zum Wohl der Sportler“, unterstreicht Thissen.

Guter Überblick

Heraus kam eine nicht zu schwere, sehr gut zu belaufende Strecke, mit der alle 170 Teilnehmer nicht überfordert waren. Start und Ziel lagen im Weezer Sportzentrum, so dass man insbesondere bei den Entscheidungen über mehrere Runden den Verlauf der Rennen im Stadion sehr gut verfolgen konnte. Die Informationen darüber hinaus steuerte Laurenz Thissen als Ansager bei, dessen Sorgenfalten sich gleich zu Beginn der Veranstaltung gelichtet hatten. Als der Regen nämlich aufhörte, der ihm und seinen aufgeklebten Informationsblättern trotz eines schützenden Zeltdaches stark zugesetzt hatte. Mit jeder Minute, die ins Land ging, wurden die Wasserlachen auf seinem Zettel-Patchwork kleiner und waren die aufwändig zusammen getragenen Informationen besser zu erkennen.

Jetzt konnte auch Karl-Heinz Weyenberg, Abteilungsleiter der Weezer Leichtathleten, wieder strahlen. „Läuft doch alles prima“, meinte er in knappen Worten und ging flugs des Weges. An die in seinen Augen mehr als überflüssigen Querelen mit Günter Scharf, Sportwart des Leichtathletik-Verbandes, wollte er nicht erinnert werden. Dieser hatte dem TSV Weeze in unmissverständlichen Worten zu verstehen gegeben, er werde im März einen neuen Veranstalter präsentieren, wenn der Verein sich nicht in der Lage sähe, die Meisterschaften in diesen Wochen durchzuführen.

Da man das mit Drohpotenzial aufgeplusterte Kind zur Zufriedenheit aller im letzten Moment doch noch vom Eis gebracht hatte, wollte man seitens des Veranstalters in den alten Wunden nicht mehr rühren. Auch der Sportwart tat dies nicht. Als Vertreter des Verbandes führte er die Siegerehrungen durch und begegnete dabei Titelträgern und Nächstplatzierten mit bester Laune. So waren schließlich alle wieder versöhnt.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort