Fußball Frust pur: Geldern verspielt ersten Sieg

Geldern · Fußball-Bezirksliga: Der GSV Geldern führt gegen die TSF Bracht bis kurz vor Schluss mit 2:1. Am Ende muss sich die Elf von Trainer Peter Streutgens doch mit einem 2:2 (0:1) abfinden. Brachts Andre Engenhorst und Gelderns Ozan Karadag sehen Rot.

 Alles gegeben und doch noch den Ausgleich kassiert: Der GSV Geldern um Kai Rietz (l.) führt bis kurz vor Schluss gegen die TSF Bracht mit 2:1. Am Ende fällt der Ausgleich, und der ersehnte erste GSV-Sieg ist futsch.

Alles gegeben und doch noch den Ausgleich kassiert: Der GSV Geldern um Kai Rietz (l.) führt bis kurz vor Schluss gegen die TSF Bracht mit 2:1. Am Ende fällt der Ausgleich, und der ersehnte erste GSV-Sieg ist futsch.

Foto: Thomas Binn

Geldern Nur noch wenige Augenblicke hätte der Aufsteiger GSV Geldern gegen die Gäste TSF Bracht durchhalten müssen. Der erste Saisonsieg war greifbar nah. Und dann passierte, was GSV-Coach Peter Streutgens irgendwie geahnt hatte. Bracht gelang am Ende doch noch der Ausgleich, so dass beide Teams sich mit 2:2 (0:1) trennten.

"Das Ergebnis ist schon leistungsgerecht, weil beide Mannschaften bis zum Ende gekämpft haben und die Partie größtenteils ausgeglichen war", sagte Streutgens nach dem Abpfiff. Obwohl es schon "ein wenig deprimierend" sei, wieder als Verlierer vom Platz gehen zu müssen, habe das Spiel aber auch viele positive Dinge zum Vorschein gebracht, wie Streutgens fand: "Wir haben gut gespielt. Darauf lässt sich aufbauen."

Geldern machte vom Start weg ordentlich Tempo und hatte durch Erdi Ezer die erste dicke Chance. Allerdings sauste sein Kopfball an die Latte des Brachter Kastens. Die GSV-Fans hatten sich gerade erst wieder eingekriegt, da fiel im Gegenzug auch schon das 1:0 (8.) für die Gäste. Nach einem Konter über rechts flankte Pascal Wüsten auf seinen in der Mitte stehenden Kollegen Daniel Schröers, der zur Führung einschob. Geldern ließ sich aber nicht beeindrucken, gab weiter Gas und hatte nach 20 Minuten die Riesenchance durch Kai Rietz. Sein Lupfer konnte Gästespieler Michael van den Broek noch so eben von der Linie kratzen. Geldern verspürte leichten Aufwind, Bracht leistete sich phasenweise unnötige Ballverluste. Kurz vor der Pause war die Partie wieder völlig offen und GSV-Offensivmann Maik Noldes verbuchte wieder eine dicke Torchance. Nach der Pause dauerte es nicht lange, ehe sich die Gastgeber mit dem 1:1 (52.) durch Rietz belohnten. Der Stürmer hatte danach sogar die Gelegenheit, zu erhöhen. Stattdessen verlagerte sich das Spiel aber wieder auf die andere Seite, und die TSF trafen zum vermeintlichen 2:1. Da der Schiri jedoch ein Stürmerfoul gesehen hatte, ließ er das direkte Freistoßtor von Schröers nicht gelten. Groß war die Aufregung bei den Gästen, die zusätzlich noch größer wurde, als Gelderns Deniz Gencer den TSF-Keeper Robin Krahnen umspielte und das 2:1 (63.)für die Streutgens-Elf markierte. Noch waren aber 30 Minuten zu spielen, der erste Saisonsieg für die Gelderner war noch längst nicht in trockenen Tüchern. Das zeigte sich, als Brachts Nedim Akkus mit einem gefährlichen Schuss nur knapp an GSV-Keeper Christian Molderings scheiterte. Molderings, der aufgrund von Personalmangel in Reihen der GSV-Schlussmänner kurzfristig aus der vierten Mannschaft (C-Liga) in die "Erste" beordert worden war, lieferte einen guten Auftritt ab, was auch sein Trainer Streutgens bestätigte. Obwohl Bracht etwas schwächer als im ersten Durchgang agierte, waren die Gäste immer gewillt, noch den Ausgleich zu erzielen.

Geldern ließ jedoch nicht nach und schickte Noldes auf den Weg in Richtung TSF-Tor. Dabei wurde er von Andre Engenhorst zu Fall gebracht, was der Schiri als Notbremse wertete und dem Brachter Rot zeigte. Die Entscheidung, Engenhorst vom Platz zu stellen, stellte sich als falsch heraus, da zwei GSV-Männer auf den Flügeln mitliefen und Noldes somit nicht letzter Mann war. Trotz der umstrittenen Entscheidung machten beide Teams noch einmal Tempo. Bracht hatte etwas mehr Glück und erzielte in der Schlussphase noch das erhoffte 2:2 (89.) durch Pascal Wüsten. "In den letzten Minuten waren wir nicht mehr wach genug", sagte GSV-Coach Streutgens.

Damit war das Spiel so gut wie durch - bis auf eine weitere Schiri-Entscheidung. Nachdem Gelderns eingewechselter Ozan Karadag seinen Gegenspieler Christopher Frieters zu Fall gebracht hatte, zeigte der Unparteiische Rot gegen Karadag und schickte ihn zum Duschen. Die Tatsache, dass Karadag den Brachter zu Fall gebracht hatte, stimmte zwar, in dieser Szene wäre aber auch die Gelbe Karte ausreichend gewesen. Sei's drum: Der GSV holt nach einer längeren Durststrecke wieder einen Punkt und kann mit seinem Auftritt zufrieden sein.

(cad)
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