Fußball Gburs Fehlgriff leitet das Pokal-Aus ein

Straelen · Erste Runde um den Niederrheinpokal: Landesligist SV Straelen zog sich gestern Abend gegen den Regionalligisten Rot-Weiss Essen gut aus der Affäre. Dem Favoriten reichte ein Zwischenspurt, um einen standesgemäßen 4:0-Sieg zu feiern.

 Der Essener Torjäger Marcel Platzek, der in dieser Szene von SVS-Verteidiger Alexander Rasch und Torhüter Marian Gbur mit vereinten Kräften gestört wird, ging gestern Abend leer aus.

Der Essener Torjäger Marcel Platzek, der in dieser Szene von SVS-Verteidiger Alexander Rasch und Torhüter Marian Gbur mit vereinten Kräften gestört wird, ging gestern Abend leer aus.

Foto: Gerhard Seybert

Die Rechnung von Hermann Tecklenburg ist aufgegangen. "Wenn wir unter fünf Gegentoren bleiben, ist das für uns ein Erfolg. Denn heutzutage beginnt in der Regionalliga der Profifußball", sagte der Vorsitzende des Landesligisten SV Straelen gestern Abend vor dem Anpfiff des Pokalspiels gegen Rot-Weiss Essen. Dieser Wunsch ging in Erfüllung: Nach 90 ausgesprochen fairen Minuten unterlag der Außenseiter im Stadion an der Römerstraße "nur" mit 0:4 (0:3).

 Der Straelener Trainer Sandro Scuderi durfte mit der Leistung seiner Mannschaft unter dem Strich zufrieden sein.

Der Straelener Trainer Sandro Scuderi durfte mit der Leistung seiner Mannschaft unter dem Strich zufrieden sein.

Foto: Seybert, Gerhard (seyb)

Dabei bot der Gastgeber vor rund 500 Besuchern - darunter knapp die Hälfte aus dem Ruhrgebiet - insbesondere in der Anfangsphase eine starke Vorstellung. Der SV Straelen, der ohne den verletzten Mittelfeldspieler Philipp Brouwers (Tecklenburg: "Unser mit Abstand bester Mann") auskommen musste, versteckte sich keineswegs. Und mit etwas mehr Glück und Übersicht hätte die Mannschaft um Trainer Sandro Scuderi in der zwölften Minute sogar in Führung gehen können. Nach einem Konter zögerte der aufgerückte Kapitän Timo Hoffstadt etwas zu lange mit der Hereingabe und leistete sich stattdessen ein unnötiges Foul an Daniel Grebe - in der Mitte hatte SVS-Angreifer David Kalokoh bereits einschussbereit gelauert.

Auf der anderen Seite trat der SV Straelen geschickt gestaffelt in der Defensive auf und gestattete dem Regionalligisten zunächst nicht, sein Kombinationsspiel aufzuziehen. Beim Anhang des Gastgebers machte sich schon leise Hoffnung auf eine Überraschung breit. "Je länger wir das 0:0 halten, desto größer sind unsere Chancen", brachte SVS-Obmann Dieter Niersmans die Stimmung auf der Tribüne auf den Punkt.

Doch dann nahmen die Dinge den erwarteten Lauf, wobei das 0:1 in der 27. Minute wie aus dem Nichts fiel. Der Straelener Torhüter Marian Gbur hatte einen relativ harmlosen Distanzschuss von Tobias Steffen praktisch schon zur Ecke geklärt, als ihm der Ball doch noch irgendwie über die Fingerspitzen kullerte und in Zeitlupentempo hinter die Linie fiel. Den sehr friedlichen Essener Fans, die mit dem humorvollen Transparent "Ich danke Sie" an ihr Idol "Ente" Lippens erinnerten, war's egal - endlich durften sie ihre Lieblinge feiern.

Motiviert vom glücklichen Führungstreffer reichte den Rot-Weißen ein kurzer Zwischenspurt, um innerhalb von nur acht Minuten für klare Verhältnisse zu sorgen. Nach einer Flanke des Torschützen erhöhte Richard Weber in der 32. Minute auf 2:0. Und weitere 180 Sekunden später demonstrierte Tobias Steffen noch einmal, weshalb ihn RWE-Trainer Marc Fascher in der Sommerpause vom Drittligisten Fortuna Köln an die Hafenstraße geholt hat. Mit einem Kunstschuss Marke "Tor des Monats" traf der 22-jährige Angreifer vom linken Strafraumeck aus genau in den rechten Torwinkel. Damit war die Messe natürlich gelesen, auch wenn Fabians Hermens kurz vor dem Pausenpfiff den Anschlusstreffer nur knapp verpasste, als er den Ball am Pfosten vorbei setzte.

Nach dem Seitenwechsel tat der Regionalligist, der nach drei Spieltagen in der Meisterschaft noch ungeschlagen ist, nicht mehr als nötig, um den klaren Vorsprung zu verwalten. In der 76. Minute erhöhte Samuel Limbasan, der kurz zuvor für den glücklosen Essener Torjäger Marcel Platzek in die Partie gekommen war, auf 4:0 - dabei blieb's. Der SV Straelen zeigte sich insgesamt für den Landesliga-Saisonstart am Sonntag beim VfL Repelen gut gerüstet. Und bei der Auslosung zur zweiten Runde um den Niederrheinpokal darf jetzt der nächste Außenseiter auf das Traumlos Rot-Weiss Essen hoffen.

(RP)
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