Fußball Geldern feiert Last-Minute-Sieg

Geldern · Fußball-Bezirksliga: Gegen einen defensiv ausgerichteten TSV Wa.-Wa. tut sich der GSV Geldern lange schwer. Thomas Pütters verschießt erst einen Elfer, bügelt seinen Patzer aber aus und trifft in der 89. Minute zum Sieg.

 Gelderns Thomas Pütters (r.) sorgt in der 89. Minute für den 1:0-Siegtreffer.

Gelderns Thomas Pütters (r.) sorgt in der 89. Minute für den 1:0-Siegtreffer.

Foto: Markus van Offern

Wachtendonk Wer den GSV Geldern in den vergangenen Monaten beobachtet hat, der weiß, dass die Mannschaft mit der Schlussphase eines Spiels eine ganz besondere Beziehung hat. Entweder steht der GSV mit der letzten Minute auf Kriegsfuß, oder er lobt sie in den Himmel. Letzteres war gestern mal wieder der Fall. Beim TSV Wachtendonk-Wankum stand am Ende ein knapper aber mehr als verdienter 1:0 (0:0)-Sieg zu Buche.

Um diesen allerdings zu erreichen, mussten die Gäste eine Menge Aufwand betreiben. Von Minute eins an präsentierte sich das Wachtendonker Abwehr-Bollwerk, das in den vergangenen Wochen schon für so manchen Erfolg gesorgt hatte, in guter Form. Geldern hatte die Partie bis zum Schluss aber im Griff. Aufgrund der defensiv ausgerichteten Wachtendonker Mannschaft hatte der GSV schließlich ein klares Übergewicht, was Ballbesitz und Spielanteile betrifft. "Wir hatten rund 80 Prozent Ballbesitz", schätzte Gelderns Trainer Peter Streutgens nach dem Spiel.

Nach den ersten 15 Minuten sorgte seine Elf aber nur für eine nennenswerte Chance, einem harmlos geschossenen Freistoß von Simon Porvitz. Zehn Minuten später prüfte Krisha Penn Wachtendonks Torwart Joshua Claringbold, der später noch einiges zu tun bekommen sollte. Einen wirklich gefährlichen Angriff setzten die Gastgeber erst nach gut einer halben Stunde, als Robin Baumgart einfach mal aus der Distanz abzog und GSV-Keeper Thorsten Schindler zu einer Parade zwang.

Bezeichnend für Gelderns erfolglose Bemühungen war kurz danach ein lauter Ausruf von Maik Noldes, als es ihm nicht gelang, den Ball in die Mitte zu flanken. Robin Baumgart hatte seinen Fuß in die Schussbahn gehalten. Diese Szene war aber auch bezeichnend dafür, dass Wachtendonk in der Abwehr wirklich gut und clever agierte. Wäre das nicht der Fall gewesen, hätte Geldern schon vor der Pause hoch führen können.

Gleiches Bild dann auch im zweiten Durchgang: Wieder verbuchten die Gelderner mehr Anteile und machten das Spiel. Der TSV lauerte hingegen auf Konter, die aber kaum zustande kamen. So absolvierte Stürmer Michael Funken zwar viele Meter, oft gelangten die Bälle aber nicht zu ihm. Nach zwei Distanzschüssen von Penn und Erdi Ezer musste dann auch Wachtendonks Physio-Girl Jenny Bouillard (ehemals Kaiser) Meter machen. Erst verarztete sie Marc Linssen, der sich in einem Zweikampf verletzte und danach raus musste, dann half sie Robin Baumgart, der sich ein blaues Auge zugezogen hatte.

In der Schlussphase war Geldern dann drauf und dran, endlich das 1:0 zu schießen. Ein Eckstoß von Ozan Karadag landete mit Windunterstützung zunächst nur auf der Latte. Als Sascha Simrodt den Ball im Strafraum an die Hand bekam und der Schiri auf den Punkt zeigte, hatte Thomas Pütters die riesige Chance, die Bude zu machen. Doch Pütters' Elfmeterschuss konnte TSV-Keeper Claringbold abblocken, auch den anschließenden Kopfball konnte er entschärfen. In der 89. Minute war es dann soweit. Pütters bügelte seinen Patzer wieder aus und sorgte für den umjubelten Siegtreffer, der allerdings aus abseitsverdächtiger Position gefallen war. Während sich alle Wachtendonker später einig waren, dass es Abseits war, waren sich die Gäste ebenso einig, dass es keines war.

Am Ende blieb doch der verdiente 1:0-Sieg für Geldern übrig. "Das war ein hochverdienter Sieg. Wir haben alles gegeben", sagte GSV-Coach Streutgens. Wachtendonks Trainer Wilfried Steeger resümierte: "Ob der Sieg für Geldern verdient oder unverdient ist, darüber muss man sich nicht unterhalten. Ärgerlich ist aber, wie das Gegentor gefallen ist." Während die Wachtendonker nun wieder auf einem zweistelligen Tabellenplatz stehen, pirscht Geldern sich so langsam an die Top fünf heran.

(RP)
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