Lokalsport Grevens Entschlossenheit bringt Remis

Aldekerk · Handball-Regionalliga Männer: 23:23 (10:12) endete das Spiel des TV Aldekerk beim HC Wölfe Nordrhein. Nach völlig verkorkster Anfangsviertelstunde drehte der ATV das Spiel, schaffte es jedoch nicht, den Sack zuzumachen.

 Schnell auf den Beinen und durchsetzungsstark im Angriff. Der Aldekerker Can Greven erzielte im Spiel gegen den HC Wölfe Nordrhein wichtige Tore für seine Mannschaft. So auch den Treffer zum 23:23-Endstand.

Schnell auf den Beinen und durchsetzungsstark im Angriff. Der Aldekerker Can Greven erzielte im Spiel gegen den HC Wölfe Nordrhein wichtige Tore für seine Mannschaft. So auch den Treffer zum 23:23-Endstand.

Foto: Heinz Spütz

Die Sporthalle an der Krefelder Straße hat in den zurückliegenden Jahren schon viele Aldekerker Mannschaften erlebt. Jedoch keine, die geschlagene 15 Minuten zu Beginn eines Spiels neben der Musik herlief. Das sei ja erschreckend, meinte ein Zuschauer auf der Tribüne. Und er beschrieb damit nur das, was die Aldekerker gegen ein von Anfang an präsentes Team des HC Wölfe Nordrhein nicht auf die Platte brachten. Als die Gastgeber in der zehnten Spielminute mit 6:1 in Front lagen, blieb ATV-Coach Matthias Sommer nichts anderes übrig, als die Grüne Karte zum Zeichen einer 60-sekündigen Mannschaftsbesprechung auf den Zeitnehmertisch zu legen.

Im Anschluss daran stellte der Aldekerker Trainer Christian Thommessen für Florian Lindenau, der keinen Ball zu fassen bekam, zwischen die Pfosten. Und auf die rechte Rückraumposition beorderte er den 24-jährigen Benedikt Liedtke. Mit ihm kam endlich die bei den Aldekerkern bis dahin vermisste "Galligkeit" ins Spiel. Was der Aldekerker Trainer jedoch zum Zeitpunkt der Auszeit nicht mehr ungeschehen machen konnte, war die Rote Karte gegen seinen Kapitän Jonas Mumme aus der sechsten Spielminute. Der hatte einen schnellen Gegenstoß von Kevin Kirchner zu rüde und unter Gefährdung der Gesundheit des Spielers unterbunden.

Mit Beginn der zweiten Hälfte des ersten Durchgangs gewann das Aldekerker Spiel an Fahrt. Liedtke verringerte beim Spielstand von 1:8 den Rückstand um zwei Tore, Fabian Schwartz ließ postwendend zwei weitere Tore folgen, so dass nach 17 Spielminuten der ATV zwar immer noch hinten lag, aber das Ergebnis mit 5:8 schon ermutigender aussah. "Ich hatte aber auch beim klaren Rückstand zu Beginn das Gefühl, dass wir das noch umbiegen, wenn wir erst einmal Zugriff auf das Spiel bekommen", gestand ATV-Coach Sommer nach dem Schlusspfiff.

Bis dahin lagen vor allen Anwesenden in der Halle spannende Minuten, die bis zur Halbzeit erst einmal dadurch gekennzeichnet waren, dass sich die Aldekerker bis auf Augenhöhe an die "Wölfe" heranarbeiteten. Mehr noch. Sie waren jetzt phasenweise die bessere Mannschaft. Die vor allem über den Vorteil verfügte, von der Bank gute Kräfte nachschieben zu können, die anschließend dem Geschehen mit ihrem individuellen Vermögen den Stempel aufdrückten. Dazu gehörte nicht zuletzt auch Can Greven, den der ATV in der Rückrunde der vergangenen Saison so schmerzlich vermisst hatte. Doch jetzt scheint der 27-jährige Rückraum-Shooter seine Adduktorenprobleme einigermaßen in den Griff bekommen zu haben. Jedenfalls so weit, dass er am gestrigen Nachmittag einige Bälle in gewohnter Weise ansatzlos und mit Wucht in die Maschen des "Wölfe"-Tores pfefferte.

Zehn Minuten nach dem Seitenwechsel hatte der TV Aldekerk das Ergebnis ein erstes Mal ausgeglichen. Tobias Reich verwandelte einen Siebenmeter zum 13:13, kurz darauf schoss der diesmal etwas glücklos agierende Thomas Jentjens seine Mannschaft mit 14:13 in Führung. Als die Gastgeber Mitte der zweiten Durchgangs einen Durchhänger hatten und eine Fahrkarte nach der anderen produzierten, baute der ATV den Vorsprung auf 22:19 aus. Zeitstrafen gegen Can Greven und Christoph Kleinelützum ließen den HC Wölfe Nordrhein jedoch wieder herankommen. Dabei stützte sich der Gastgeber unter anderem auf die Treffgenauigkeit von Rechtsaußen Julian Kamp.

90 Sekunden vor Schluss lag das Heimteam nach einem durch Sebastian Schneider verwandelten Siebenmeter mit 23:22 in Front. Als der Aldekerker Liedtke im Gegenzug bei einem Wurfversuch wegrutschte, schien der Vorteil bei den "Wölfen" zu liegen. Doch die verdaddelten leichtfertig ihren letzten Angriff, so dass noch 17 Sekunden für den TV Aldekerk auf der Uhr verblieben.

Die Zeit genügte dem Team, um dank des entschlossen auftretenden Can Greven in der letzten Sekunde des Spiels den 23:23-Endstand zu erzielen.

(RP)
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