Fußball GSV Geldern macht's wieder vom Punkt aus

Gelderland · Voba-Cup, Halbfinale: Gastgeber SV Walbeck zieht in einem packenden Derby mit 3:5 (1:1, 0:1) nach Elfmeterschießen den Kürzeren. Cristian Voicu hatte den GSV mit Traumtor in Führung gebracht.

 Beim Halbfinale auf der Sportanlage am Walbecker Bergsteg wurde engagiert um jeden Zentimeter Boden gekämpft.

Beim Halbfinale auf der Sportanlage am Walbecker Bergsteg wurde engagiert um jeden Zentimeter Boden gekämpft.

Foto: Gerhard Seybert

Eins steht fest: Die nötige Nervenstärke bringen die Jungs vom GSV Geldern für die kommende Saison in der Fußball-Bezirksliga schon einmal mit. Bereits am vergangenen Sonntag hatte sich die Mannschaft beim A-Ligisten GW Vernum im Elfmeterschießen für das Halbfinale um den Voba-Cup qualifiziert, nachdem alle fünf Schützen sicher verwandelt hatten. Gestern Abend entschied der GSV die nächste Elfer-Lotterie für sich und trifft damit am Sonntag im Endspiel auf die Sportfreunde Broekhuysen.

Erneut trafen Erdi Ezer, Marc Brouwers, Cristian Voicu und Simon Porvitz ganz sicher - der Walbecker Neuzugang Dave Statetzny hatte jeweils keine Chance, an den Ball zu kommen. Gelderns Abwehrchef Aykut Songur konnte sich diesmal sogar den fünften Versuch sparen. Weil der Walbecker Stephan Gorthmanns den Ball zuvor an die Unterkante der Latte gedonnert und GSV-Keeper Marcel Siepmann den Versuch von Martin Kropp gekonnt pariert hatte.

Wie schon in Vernum hatte der GSV Geldern gestern unter dem Strich das Glück des Tüchtigen. Knapp 100 Besucher hatten zuvor einen packenden Schlagabtausch zweier starker Bezirksligisten gesehen, die offensichtlich schon bereit für die neue Saison sind. Den Unterschied machte der beste Mann auf dem Platz aus: Gelderns Angreifer Cristian Voicu. Der Eintritt zu den Spielen beim Voba-Cup ist frei - dabei wäre sein Treffer aus der 15. Minute allein schon das Geld wert gewesen. Voicu, der über die linke Seite permanent für Gefahr sorgte, traf mit einem Fallrückzieher von der Strafraumgrenze aus - so etwas bekommt der geneigte Fußballfreund selbst im Bezahlfernsehen nicht alle Tage geboten.

Wenig später musste Walbecks Rückkehrer Lucas Holla das Spielfeld bereits verlassen - der Youngster hatte bei einem unglücklichen Zusammenprall mit Krisha Penn eine Platzwunde am Kopf erlitten. Der SV Walbeck versuchte sein Glück in der ersten Halbzeit zu oft mit langen Bällen. Und hatte nur eine Chance auf den Ausgleich. Diese hatte es allerdings in sich. Nach einem Stellungsfehler des ansonsten sicheren Ümit Ezer eilte Marcel Giesen, Neuzugang aus Kessel, allein auf das Gelderner Tor zu, schoss aber knapp am rechten Pfosten vorbei. Nach dem Seitenwechsel hatte der GSV Geldern zunächst Vorteile. Wobei es vor dem Walbecker Tor immer dann gefährlich wurde, wenn der pfeilschnelle Cristian Voicu am Ball war. Doch das 2:0 wollte nicht fallen. Was auch daran lag, dass der SV Walbeck in der gegnerischen Druckphase geschickt verteidigte. GSV-Trainer Peter Streutgens sah das Unheil offenbar schon kommen. "Wenn ihr schon auf die Entscheidung drängt, vernachlässigt mir die Abwehr nicht", rief er aufs Spielfeld.

Wenig später war's schon passiert. In der 65. Minute entschied Schiedsrichter Peter Busseck nach einem Foul an einem Walbecker Spieler auf Vorteil. Die GSV-Abwehr hatte die Situation offenkundig schon abgehakt. Jedenfalls tauchte plötzlich Phillip Pasch frei vor Siepmann auf - 1:1. In der Schlussphase gab's noch Chancen auf beiden Seiten. In der 82. Minute setzte Gelderns Erdi Ezer einen direkten Freistoß nur wenige Zentimeter über die Latte. Auf der anderen Seite verzog Philipp Pertz nach einem der seltenen Schnitzer von Aykut Songur den Ball (85.) - sein Trainer John Hesen deutete an der Linie auf die Innenseite des Fußes, die wahrscheinlich zum Führungstreffer verholfen hatte.

Es folgte das Elfmeterschießen - und in dieser Disziplin ist der GSV Geldern aktuell einfach nicht zu schlagen.

(RP)
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