Fußball Gut gemacht: SV Straelen erzwingt den Dreier

Straelen · Fußball-Landesliga: Die Grün-Gelben sind mit einem 1:0 beim Aufsteiger Sportfreunde Königshardt gestartet. David Kalokoh trifft.

 Die "Entdeckung der Vorbereitung": David Kalokoh krönte gestern seine starke Vorstellung mit dem Tor des Tages. In der 72. Minute spitzelte er den Ball unnachahmlich am Königshardter Torhüter Kevin Luft vorbei.

Die "Entdeckung der Vorbereitung": David Kalokoh krönte gestern seine starke Vorstellung mit dem Tor des Tages. In der 72. Minute spitzelte er den Ball unnachahmlich am Königshardter Torhüter Kevin Luft vorbei.

Foto: Gerhard Seybert

Sportfreunde Königshardt - SV Straelen 0:1 (0:0). Gleich der erste Spieltag hat eine wichtige Erkenntnis geliefert: Der "neue" SV Straelen kann's auch schmutzig. Ein nickliger Aufsteiger als Auftaktgegner, ein kleiner Kunstrasenplatz, der seine besten Jahre längst hinter sich hat, ein Schiedsrichter (Daniel Halupzok aus Kaldenkirchen), der im Zweifel für den Gastgeber pfeift - es gibt diese Sorte Fußballspiele, die man eigentlich nur verlieren kann. Es sei denn, die Einstellung stimmt. Und man hat einen schlaksigen Angreifer namens David Kalokoh in seinen Reihen, der in der 72. Minute sein langes Bein ausfährt und den Ball am gegnerischen Torwart vorbei ins Netz spitzelt.

Die Grün-Gelben möchten sich in dieser Saison endlich wieder in den oberen Gefilden der Tabelle ansiedeln. Der Anfang ist mit dem unter dem Strich verdienten 1:0 (0:0)-Erfolg gemacht. "Es hat sich das Spiel entwickelt, das ich im Vorfeld erwartet hatte. Das war für uns gegen einen aggressiven Gegner ein hartes Stück Arbeit. Ich denke, dass wir diesen einen entscheidenden Ball besser waren", meinte SVS-Trainer Stephan Houben nach der Partie.

Vor rund 120 Zuschauern startete der SV Straelen sehr offensiv ausgerichtet. In vorderster Front mit David Kalokoh und Randy Grens, etwas zurückgezogen Thorsten Lippold im Zentrum, auf dem linken Flügel Jannis Pütz - das neue Selbstvertrauen der Grün-Gelben fand auch auf dem Spielfeld Ausdruck. Die erste Chance auf der Sportanlage am Pfälzer Graben gehörte denn auch den Gästen. In der achten Minute setzte Thorsten Lippold einen direkten Freistoß in die Mauer - zuvor war Pütz unsanft von den Beinen geholt worden.

Kurz darauf wurde es erstmals unruhig auf der Straelener Bank. Jannis Pütz und Sascha Tenbruck brachten kurz nacheinander den Königshardter Spielmacher Manuel Matenar zu Fall - und sahen dafür jeweils die Gelbe Karte. Der Haken an der Sache: Die Sportfreunde packten ihrerseits schon in der Anfangsphase gerne einmal die Sense aus - in diesen Fällen beließ es Schiri Halupzok allerdings bei einer Verwarnung. "Ich kann da bald nicht mehr hingucken", regte sich Houben zurecht auf.

Um ein Haar wäre der Neuling aus Oberhaus zu allem Überfluss auch noch in Führung gegangen - in der 17. Minute setzte Tobias Biegierz einen Kullerball an den Pfosten. In der Folgezeit hatte der SV Straelen etwas mehr vom Spiel. Doch wenn es einmal gefährlich wurde, verpufften die Angriffe im letzten Moment. Hauptursache: Speziell Grens und Lippold mussten sich zwar kämpferisch keinen Vorwurf gefallen lassen, hatten aber nicht ihren besten Tag erwischt. Kurz nach dem Seitenwechsel ereignete sich die nächste Szene, die den SV Straelen auf die Verliererstraße hätte bringen können. Nach Rücksprache mit seinem Assistenten entschied Halupzok auf Elfmeter für Königshardt - in den vorangegangenen Zweikampf am Strafraumeck war Marcel Schütze verwickelt. Doch auf Marian Gbur war Verlass: Der Torhüter tauchte in seine rechte Ecke ab und parierte den Versuch von Sportfreunde-Kapitän Nico Schmelt. In diesem Moment zahlte sich aus, dass die Grün-Gelben in der Vorbereitung ihre Hausaufgaben gemacht haben. "Wir haben den Gegner einige Male beobachtet und wussten, in welche Ecke der Königshardter schießt", erzählte SVS-Obmann Horst Kucharz.

Nach dem verschossenen Elfer sprach einiges für eine Nullnummer. Doch am Ende zahlte sich aus, dass der SV Straelen die besseren Individualisten in seinen Reihen und Alternativen auf der Bank hat. Den ersten Warnschuss gab David Kalokoh ab, der nach Vorarbeit von Marvin Hitzek den Ball knapp über die Latte bugsierte (62.).

Wenig später brachte Houben Lukas Rix in die Partie, der auf der linken Seite sofort Dampf machte und das Spiel der Gäste spürbar belebte. Kaum war er auf dem Platz, fiel auch schon das Tor des Tages. Kalokoh, den Houben zuvor als "Entdeckung der Vorbereitung" bezeichnet hatte , rechtfertigte das Vertrauen endgültig. Mit der Fußspitze gab er einem Flankenball die entscheidende Richtung - der SV Straelen hat einen optimalen Start erwischt.

"Das sind die Punkte, auf die es irgendwann in der Endabrechnung ganz besonders ankommt", stellte Sportdirektor Ilja Ludenberg zufrieden fest. Weiter geht's am Mittwoch mit dem ersten Heimspiel. Ab 20 Uhr gastiert der Duisburger SV 1900 an der Römerstraße, der gestern mit einem 2:1 gegen Arminia Klosterhardt gestartet ist.

(RP)
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