Lokalsport Hetzel - der Netzwerker beim SV Veert

Veert · Helmut Hetzel übernimmt beim Spielverein künftig die neu geschaffene Position des sportlichen Leiters. Der 48-Jährige fungiert als Verbindungs- und Vertrauensperson zwischen dem Vereinsvorstand und den Fußball-Mannschaften.

 Zuletzt stand Helmut Hetzel (r.) drei Jahre lang als Co-Trainer der ersten Mannschaft an der Seitenlinie.

Zuletzt stand Helmut Hetzel (r.) drei Jahre lang als Co-Trainer der ersten Mannschaft an der Seitenlinie.

Foto: Seybert

Lang war die Saison für die Fußballer des SV Veert. Helmut Hetzel, ehemaliger Co-Trainer in der ersten Mannschaft, kann ein Lied davon singen. Nach einer mehr als bescheidenen Hinrunde erwachte der Fußball-Bezirksligist und sicherte sich in der Rückrunde mit einer Aufholjagd von neun ungeschlagenen Spielen in Folge den Klassenerhalt. Die Freude, in der neuen Saison erneut in der Fußball-Bezirksliga an den Start gehen zu können, war groß. Doch genauso groß waren auch die Strapazen auf dem Weg dorthin.

Und deshalb will der Spielverein in der kommenden Saison einen völlig neuen Weg einschlagen. Hetzel wird in Zukunft die neu geschaffene Position des sportlichen Leiters in der Fußball-Abteilung ausfüllen. "In der vorigen Saison war es so, dass neben dem Spielerischen zu viele andere Dinge auf den Schultern des Trainerteams lasteten. Wir sind schnell an einen Punkt gekommen, an dem wir uns jemanden gewünscht hätten, der uns dahingehend unterstützt. Ich bin fortan eine Verbindungsperson zwischen allen Fußball-Mannschaften und dem Vorstand", erklärt Hetzel.

"Dabei bin ich weder Mitglied im Vorstand noch irgendeiner Mannschaft." Das neue Trainerteam solle so organisatorisch entlastet werden, und sich ausschließlich um die spielerischen Elemente kümmern. Der neue Fußball-Obmann Hans Kubon könne sich so auf seine verwaltungstechnischen Aufgaben konzentrieren.

Schon vor einiger Zeit war die Idee in den Raum geworfen worden. "Der damalige Trainer der zweiten Mannschaft, Mirko Kischel, hatte es schon einmal vorgeschlagen. Ein Verein wie der SV Veert braucht solch eine Person", ist Hetzel überzeugt. Aber die neuen Aufgaben des 48-Jährigen sind um einiges vielfältiger als man annehmen könnte. Hetzel will auch als eine Art Vertrauensperson fungieren. So will er einen sehr engen Kontakt zu allen Fußball-Mannschaften pflegen und Trainingseinheiten und Spiele besuchen, um sich ein Bild von der Lage der einzelnen Teams zu machen. "So können wir Probleme frühzeitig erkennen und anpacken.

Außerdem gibt es hin und wieder auch Dinge, bei denen man gewisse Hemmungen hat, diese im Vorstand direkt anzusprechen. Eine Person, die zwischen beiden Seiten steht, kann in solchen Fällen vermitteln", sagt der sportliche Leiter. Geheimniskrämereien zwischen beiden Seiten soll es aber auf keinen Fall geben. "Eine offene Kommunikation zwischen allen ist notwendig", sagt Hetzel, der seit vielen Jahren beim Spielverein ist und schon viele unterschiedlichen Aufgaben übernommen hat. Und deshalb kennt er seine Leute gut. Viele Spieler, die heute in der ersten Mannschaft spielen, hat er schon in deren Anfängerzeit begleitet. Und der große Vorteil für den Verein: Hetzel ist vernetzt wie kaum ein Zweiter. Seine Devise für die neue Aufgabe, "Die Fühler ausstrecken", könnte nicht passender sein.

Und so drangen Hetzels Fühler bis zu Rainer "Charly" Drost vor, der in der Vorsaison Torwarttrainer in der Ersten war und sich ursprünglich aus dem Spielbetrieb zurückziehen wollte. Doch Hetzel holte Drost zurück ins Veerter Boot, der sich zukünftig um Materialfragen kümmern wird.

Aber der 48-Jährige kann sich nicht nur auf sein eigenes geschaffenes Netzwerk verlassen, sondern auch auf seine fußballerische Kompetenz. Bereits in der vorigen Saison hat er sein Know-How als Co-Trainer der ersten Mannschaft unter Beweis gestellt. Hetzel nutzte die Winterpause und entwickelte zwischen Weihnachten und Neujahr ein neues - und wie sich später herausstellen sollte - besonders erfolgreiches Spielsystem. Doch in das Konzept des neuen Trainers Markus Frey, der nun in der Pflicht steht, will er als sportlicher Leiter nicht eingreifen. "Ich mache nicht den Oberlehrer. Wenn es aber eine Sache gibt, die angesprochen werden muss, dann werde ich das auch tun."

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die "Verzahnung der Teams", wie Hetzel sagt. "Zu Beginn der Saison 2015/2016 kommen 13 Spieler aus der A-Jugend, die so früh wie möglich an den Verein gebunden werden sollen. In Absprache soll es gemeinsame Trainingseinheiten geben. Das soll aber ganz flexibel geregelt werden", erklärt Hetzel. Die erste und die neuaufgestellte zweite Mannschaft, die künftig aus A-Jugendlichen und Spielern aus der vierten Mannschaft besteht, werden zeitgleich trainieren. Die A-Junioren absolvieren ihr Training unmittelbar vor den Seniorenteams. "Wir haben viele Studenten in unseren Teams. So kann es auch hin und wieder sein, dass wir einige A-Jugendliche mit den Senioren trainieren lassen." Der Vorteil sei, dass die Nachwuchsspieler so Kenntnisse über die Spielweise des Teams bekommen und genau wissen, was auf sie zukommen würde, falls sie in der Bezirksliga-Mannschaft eingesetzt werden. Die Anlernphase und größere Erklärungen fielen dann weg.

Noch stecke die Umsetzung der neuen Position des sportlichen Leiters in den Kinderschuhen. Hetzel ist aber zuversichtlich, dass sich dadurch eine Menge verändern kann. "Ich hoffe, dass vieles frühzeitiger erkannt und kommuniziert wird. So kann Missverständnissen vorgebeugt werden."

(cad)
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