Fußball Hubschrauber-Einsatz und Schockstarre in Asperden

Kreis · Ein Fußballer (25) verletzt sich im Spiel gegen SV Issum II schwer. Die Partie wird schließlich abgebrochen.

Großes Entsetzen der besonders schlimmen Art herrschte gestern Mittag auf der Sportanlage des SV Asperden. Ursprünglich wollte die erste Fußball-Mannschaft, die derzeit Platz drei in der Kreisliga B, Gruppe 2, belegt, weiter auf Punktejagd gehen und einen Heimsieg gegen den SV Issum II einfahren. Doch nach einer halben Stunde dachte dann niemand mehr ans Fußballspielen - weder die Spieler, noch die Trainer, noch die Fans.

Während eines Zweikampfes bekam Asperdens Mittelfeldmann unabsichtlich den Ball mit voller Breitseite ins Gesicht, was dazu führte, dass der 25-Jährige "wie ein nasser Sack", wie Asperdens Trainer Peter Fehlemann berichtete, zu Boden fiel und reaktionslos liegen blieb.

"Er wollte den Ball erobern und hat ihn bei einer Abwehraktion eines Issumers unabsichtlich voll ins Gesicht bekommen. Während des Fallens ist er so unglücklich mit dem Kopf auf den Boden geknallt, dass er bewusstlos wurde. Wir sind dann sofort alle auf den Platz gerannt. Anfangs hatte er keine spürbaren Lebenszeichen", sagte Fehlemann schockiert. "Seine Freundin, die Krankenschwester ist, hat zusammen mit anderen sofort Erste Hilfe geleistet. Wir anderen haben unverzüglich den Notarzt verständigt." Laut Fehlemann habe es rund 20 Minuten, "eine gefühlte Ewigkeit", gedauert, ehe die Notärzte vor Ort waren.

Auch ein Rettungshubschrauber aus Nijmegen landete kurze Zeit später auf dem Fußball-Feld. Zunächst musste aber geklärt werden, ob der 25-Jährige überhaupt transportfähig sein würde. Rund eine halbe Stunde wurde der Verletzte schließlich im Rettungswagen notversorgt.

Danach war sich das Ärzte-Team einig, den Spieler, der künstlich beatmet werden musste, mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus zu fahren. Die erste Diagnose lautete gestern Abend: schweres Schädel-Hirn-Trauma. "Auch der Schiedsrichter war völlig fertig. Zunächst hieß es nach Rücksprache mit dem Staffelleiter, dass das Spiel fortgesetzt werden sollte. Nach einer weiteren Rücksprache mit Holger Tripp (Vorsitzender des Kreisfußballausschusses, Anm. d. Red.) wurde die Partie schließlich abgebrochen", erklärte Fehlemann. "Wir alle stehen unter Schock und sind jetzt in unseren Gedanken bei ihm."

Auch die Issumer Gäste waren schockiert über die derartig schwere Verletzung. "Wir alle vom SV Issum - die Mannschaft, die Trainer und Betreuer - wünschen ihm alles Gute und hoffen, dass er bald wieder genesen ist", sagte Issums Trainer Dirk Jung.

(RP)
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