Fußball Jan Schröers kehrt ohne Groll zurück

Walbeck · Der ehemalige Jugendnationalspieler tritt im Sommer die Nachfolge von Andreas Holla als Trainer des SV Walbeck an. 2009 musste Schröers den Bergsteg als Landesliga-Absteiger verlassen. Jetzt ist die Vorfreude auf das Comeback groß.

 Jan Schröers gibt in Zukunft beim SV Walbeck wieder die Richtung an. Der 45-Jährige möchte seinen Teil dazu beitragen, dass die Aufbruchstimmung am Bergsteg noch möglichst lange anhält.

Jan Schröers gibt in Zukunft beim SV Walbeck wieder die Richtung an. Der 45-Jährige möchte seinen Teil dazu beitragen, dass die Aufbruchstimmung am Bergsteg noch möglichst lange anhält.

Foto: Gerhard Seybert

Eine positive Charaktereigenschaft bringt Jan Schröers in jedem Fall schon mal mit: er ist nicht nachtragend. Denn der 45-Jährige kehrt im Sommer ausgerechnet dorthin zurück, wo er die bislang unangenehmsten Erlebnisse als Trainer hatte. Der Wachtendonker tritt beim Fußball-A-Ligisten SV Walbeck die Nachfolge von Andreas Holla an, der seinerseits bei der DJK Twisteden eine neue Herausforderung sucht.

"Was damals passiert ist, interessiert niemand mehr. Das ist alles Schnee von gestern. Jetzt ist die Zeit für einen Neustart gekommen. Ich freue mich sehr auf diese reizvolle Aufgabe", sagt Jan Schröers. "Damals" - das war im Frühjahr 2009, als am Bergsteg letztmalig Landesliga-Fußball geboten wurde. Schröers kämpfte seinerzeit mit dem SV Walbeck um den Klassenerhalt. Ausgerechnet in dieser Phase machte der Verein, der den Vertrag mit seinem Trainer schon verlängert hatte, einen Rückzieher. Das traurige Ende ist bekannt: Die Mannschaft zeigte sich solidarisch mit ihrem Chef und nahm nahezu widerstandslos den Abstieg hin.

Knapp sechs Jahre später herrscht am Bergsteg endlich wieder Aufbruchstimmung. Der SV Walbeck führt nach Ablauf der Hinserie die Tabelle im Kreisliga-Oberhaus an. Die Mannschaft bereitet den Zuschauern viel Freude und besitzt ausgezeichnete Chancen, die Rückkehr in die Bezirksliga zu schaffen. Fußball-Abteilungsleiter Stephan Cox ist fest davon überzeugt, dass die gute Stimmung im Spargeldorf noch eine Weile anhält. "Wir befinden uns auf einem guten Weg. Seit einigen Jahren setzen wir auf talentierte Spieler aus Walbeck und Umgebung, die sich bei uns entwickeln können und hungrig auf Erfolge sind. Von diesem Konzept haben wir auch Jan Schröers überzeugen können. Ich bin mir sicher, dass wir mit ihm eine ideale Lösung gefunden haben", sagt Cox.

Der Abteilungsleiter und der künftige Trainer sind sich in einer Hinsicht einig: Für die beiden Verantwortlichen ist zweitrangig, ob der SV Walbeck am Saisonende einen der beiden Aufstiegsplätze belegt. "Wir wollen gemeinsam Spaß am Fußball haben und den Zuschauern gute Leistungen bieten. Da ist es unter dem Strich nur ein Nebeneffekt, ob man dafür mit einem Aufstieg belohnt wird. Ich komme in jedem Fall auch gern nach Walbeck zurück, falls die Mannschaft den Sprung in die Kreisliga A verpassen sollte", betont Schröers.

Der mittlerweile 45-jährige Gymnasiallehrer hatte einst als Jugendnationalspieler den Sprung in den Profifußball nur knapp verpasst (siehe Infokasten "Zur Person"). Den Fans im Kreis Kleve ist Schröers als torgefährlicher Angreifer des SV Straelen und des 1. FC Kleve noch in bester Erinnerung. Seine Trainer-Laufbahn startete er anschließend beim GSV Geldern. Nach seinem Abschied aus Straelen hatte Schröers bis Sommer 2012 den SV Herongen trainiert und sich seitdem eine Auszeit vom Sport gegönnt.

Vor seinem zweiten Engagement beim SV Walbeck ist der künftige Linienchef bereits in die personellen Planungen involviert. Wobei sich nach Auskunft von Stephan Cox am aktuellen Kader kaum noch etwas ändern wird. "Schließlich sind in der Winterpause noch Marcel Fronhoffs und Jens Fischer vom Bezirksligisten SV Veert zu uns gestoßen. Beide haben das Zeug zum Führungsspieler. Damit ist unsere Mannschaft sehr gut aufgestellt", sagt der Abteilungsleiter.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort