Fußball Jetzt ist der SV Straelen nur noch Jäger

Straelen · Fußball-Oberliga: VfB Homberg - SV Straelen 3:0 (1:0). Nach 15 Spielen in Folge ohne Niederlage müssen sich die Grün-Gelben erstmals wieder geschlagen geben. Und verliert nebenbei auch noch Platz eins an die Spvg. Schonnebeck.

 Straelens Spielmacher Aram Abdelkarim konnte der Partie gestern auch keine Wende bringen.

Straelens Spielmacher Aram Abdelkarim konnte der Partie gestern auch keine Wende bringen.

Foto: Heinz Spütz

Vor dem Spiel gab der Straelener Markus John bekannt, dass er mit einem Unentschieden gegen den heutigen Gegner nicht unzufrieden, aber auch nicht traurig wäre, wenn mehr herausspringen sollte.

 Dem SV Straelen fehlte gestern etwas die nötige Orientierung. In dieser Szene weiß offenbar nur Yodan Kim (l.), wo sich der Ball gerade befindet. Am Ende kassierten die Gästen eine verdiente Niederlage.

Dem SV Straelen fehlte gestern etwas die nötige Orientierung. In dieser Szene weiß offenbar nur Yodan Kim (l.), wo sich der Ball gerade befindet. Am Ende kassierten die Gästen eine verdiente Niederlage.

Foto: Heinz Spütz

Und so entwickelte sich in der ersten Halbzeit ein Spiel, das vom gegenseitigen Respekt und von taktischer Disziplin geprägt war und im Grunde nur zwischen den beiden Strafräume und ohne nennenswerten Aktionen stattfand - eine feine Umschreibung für ein für die Zuschauer eher langweiliges Spiel.

Doch dann die unerwartete Führung der Gastgeber nach einer halben Stunde: Nach einer von halblinks geschlagenen Freistoßflanke segelte der Ball lange durch den Straelener Strafraum auf die Innenseite des Schuhs von Fabio Ribeiro - und von da unglücklich ins eigene Gehäuse. Die Homberger nahmen die knappe Führung sicher mit in die Pause; der Matchplan des Tabellenführers war dahin.

Nach dem Wiederanpfiff schienen die Gäste ambitionierter zur Sache gehen zu wollen, mussten jedoch in der 57. Minuten nach einem blitzsauberen Konter das 0:2 durch Dennis Wibbe hinnehmen.

In der 70. Minute wechselte John gleich zwei Spieler ein: für Yodan Kim und Drilon Istrefi kamen Marvin Hitzek und die kurzfristig verpflichtete Stürmerhoffnung, Thorsten Lippold, der in den verbleibenden 20 Minuten keine Akzente in der Offensive setzen konnte.

Was der SVS auch anstellte, es wollte einfach nicht gelingen, alles wirkte harm- und ideenlos, von Torgefahr oder einem Aufbäumen war wenig zu erkennen.

"Ich kann meiner Mannschaft nur ein großes Lob aussprechen", sagte VfB-Trainer Stefan Janßen, "meine Spieler haben meine taktischen Vorgaben zu 100 Prozent umgesetzt."

Was er damit meinte, war offensichtlich. Den Gastgebern gelang es in einer sehr souveränen Art, die beiden Triebwerke der Straelener Kreativabteilung, Fabio Ribeiro und Kevin Weggen, weitgehend auszuschalten und jeglichen Spielaufbau im Keim zu ersticken.

Den Straelenern gelang es mit Ausnahme einer einzigen guten Gelegenheit durch Kevin Weggen nach wie vor nicht, die Homberger Defensive in Verlegenheit zu bringen. Der Gastgeber blieb aber stets mit seinem Konterspiel gefährlich.

In der 82. Minute der finale Knockout. Wiederum war nach einem über rechts vorgetragenen Konter der Homberger Mittelstürmer zur Stelle und köpfte zum 3:0 ein, was auch gleichbedeutend mit dem Endergebnis war.

" Die Homberger waren gut, keine Frage", analysierte der sichtlich deprimierte Pechvogel des Spiels, Fabio Ribeiro das Spiel, "ich hoffe, dass nun alle in meiner Mannschaft wach geworden sind und gemerkt haben, dass man in dieser Liga nichts geschenkt bekommt und nur mit der entsprechenden Einstellung zum Erfolg kommen kann."

"Ich muss den Hombergern ein Kompliment aussprechen, sie haben es heute verdammt gut gemacht", formulierte Markus John nach der Partie, "wir haben die Zweikämpfe nicht richtig angenommen und dann kam das blöde Eigentor dazu. Naja, irgendwann musste die Serie ja mal reißen."

" Unser Sieg war hochverdient", fasste VfB-Trainer Janßen zusammen, "wir haben nicht nur gegen den Spitzenreiter, sondern auch gegen den besten Sturm und die beste Verteidigung in der Liga klar und verdient gewonnen. Und dann darf man auch einmal mit gutem Gewissen von einer Topleistung sprechen."

(ütz)
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