Fußball Jubel und Enttäuschung liegen dicht beieinander

Gelderland · In der Fußball-Kreisliga B (Gruppe 3) kämpfen zwei Teams um den Aufstieg. Drei Mannschaften haben Abstiegssorgen.

 Der SV Herongen und der SC Auwel-Holt führen die Liga derzeit an. Im Hinspiel zwischen beiden Teams jubelten damals die Heronger.

Der SV Herongen und der SC Auwel-Holt führen die Liga derzeit an. Im Hinspiel zwischen beiden Teams jubelten damals die Heronger.

Foto: Gerhard Seybert

Die Rückrunde in der Fußball-Kreisliga B (Gruppe 3) verspricht, äußerst spannend zu werden. Im Abstiegskampf kämpfen drei Mannschaften um zwei Plätze, die den Verbleib in der Liga sichern. Auch das Rennen um die Meisterschaft ist noch lange nicht entschieden. Wie im Vorjahr läuft es auf einen Zweikampf hinaus. Die beiden Erstplatzierten trennt nämlich nur das Torverhältnis.

Einer der beiden Meisterschaftskandidaten ist der SC Auwel-Holt.Schon in der vergangenen Saison hätte es für die Holter fast zum direkten Aufstieg gereicht, doch Arminia Kapellen hatte damals die Nase vorn. Dieses Jahr soll es nun ganz anders laufen, hofft Holts Trainer Marcel Lemmen: "Wir sind gut gerüstet und wollen am Ende auf Platz eins stehen", sagt er. Die Hinrunde lief aber in beiden Spielzeiten genau gleich für den Tabellenzweiten. Nach 15 Spielen standen jeweils 39 Punkte bei zwei Niederlagen zu Buche. Besonders schmerzhaft für den SC dürfte die knappe Niederlage gegen den größten Konkurrenten aus Herongen gewesen sein. Das Rückspiel zwischen den beiden Mannschaften könnte die Entscheidung im Aufstiegskampf bringen, vorausgesetzt beide spielen weiterhin so souverän.

Im Gegensatz zu Auwel-Holt hat der Tabellenführer SV Herongen noch kein Spiel verloren. Durch drei Unentschieden konnte Herongen jedoch keinen Vorsprung auf die Holter aufbauen. "Wir stehen jetzt oben an der Sonne und wollen den Platz natürlich nicht abgeben. Holt ist jedoch ein ganz starker Konkurrent. Für mich als Trainer ist aber die spielerische Entwicklung und die Jugendarbeit das Wichtigste", betont Herongens Coach Sebastian Tissen. Besonders stark beim SV ist die Offensive. Der Tabellenführer schoss bisher 62 Tore - so viel wie keine andere Mannschaft. In der Rückrunde hat Herongen nun mit einigen Verletzungen zu kämpfen, man ist jedoch optimistisch, dass die meisten Spieler bald zurückkehren werden.

Chancen auf den Aufstieg dürfte der TSV Nieukerk nicht mehr haben. Mit elf Punkten Vorsprung sind Herongen und Holt einfach nicht mehr einzuholen. Dafür kann der Absteiger aber auch einen komfortablen Abstand zu den Mannschaften hinter sich aufweisen. Nach einem etwas holprigen Start kam Nieukerk immer besser zurecht und hat sich inzwischen auf dem dritten Rang festgesetzt. Vor allem zuhause ist der TSV stark und konnte dort sechs seiner sieben Spiele gewinnen. Keine Mannschaft der Liga hat auf eigenem Rasen eine bessere Punkteausbeute herausgeholt. Höhepunkt der Hinrunde war wohl der 4:3-Erfolg gegen Auwel-Holt, mit dem eine kleine Siegesserie eingeleitet werden konnte.

Das Überraschungsteam der Hinrunde ist eindeutig der Kevelaerer SV II. Der Aufsteiger rangiert zurzeit auf dem sechsten Platz und konnte schon 23 Punkte verbuchen. In der vorigen Saison hätte das schon für den Klassenerhalt gereicht. Die KSV-Reserve begann die Hinrunde schon mit einem überraschenden Sieg gegen den Absteiger SV Veert und schlug danach auch noch andere Favoriten. "Die Hinrunde zu toppen wird extrem schwer. Wenn wir nur annähernd an sie herankommen, wäre das ein großer Erfolg", sagt KSV-Trainer Marcel Kempkes. Überraschend ist das bisherige Abschneiden auch aufgrund der Tatsache, dass die Kevelaerer vor der Winterpause noch mit einigen Verletzungen zu kämpfen hatten. In der Vorbereitung sind dadurch einige konditionelle und taktische Aspekte auf der Strecke blieben.

Viel vorgenommen hat sich auch der GSV Geldern II. "Unser Ziel ist, den dritten Platz zu erobern und die beste zweite Mannschaft der Liga zu werden", erklärt Trainer Rolf Niersmans. Zurzeit sind nur zwei Reserven besser als der GSV, nämlich Kevelaer und Broekhuysen. Von beiden Teams ist Geldern jedoch nur einen Punkt entfernt, der dritte Platz ist da mit fünf Punkten schon weiter weg. Den TSV Nieukerk vom dritten Platz zu verdrängen, wird daher auch keine leichte Aufgabe für den GSV. Dass es aber möglich ist, hat die Mannschaft schon mehrfach in Spielen gegen starke Gegner gezeigt. Doch auch unnötige Niederlagen haben die Saison der Gelderner bisher geprägt. Gerade im Herbst wurden viele Punkte abgegeben.

Mitten im Abstiegskampf befindet sich der SV Issum. Nach ordentlichem Start sorgte eine Niederlagenserie von vier Partien für den Absturz der Mannschaft in die unteren Regionen der Tabelle. Immerhin gelang es dem SV in den Spielen gegen die direkten Konkurrenten Lüllingen und Winnekendonk II, vier Punkte zu holen. Deshalb liegen zwischen Issum und dem Tabellenletzten Lüllingen auch noch fünf Punkte. Ein Grund für die Misere waren bisher die vielen Ausfälle. Die erhoffte Genesung ist bei den meisten Spielern in der Winterpause auch nicht eingetreten. "Die Rückrunde wird sicher nicht einfacher als die Hinserie", sagt Issums Coach Michael Seuring.

Punktgleich mit dem SV Issum ist Viktoria Winnekendonk II in der Abstiegszone beheimatet. Seit dem achten Spieltag befindet sich das Team von Trainer Hans-Gerd Vermöhlen auf dem vierzehnten Platz. Der Abstand zu den Abstiegsrängen beträgt fünf Punkte. Der zwölfte Rang, auf dem der SV Walbeck II steht, ist mit acht Punkten jedoch noch weiter entfernt. Die vergangene Saison dürfte der Viktoria jedoch Hoffnung machen, schließlich konnte man damals ebenfalls nur neun Punkte in der Hinserie holen. In der Rückrunde steigerte sich die Mannschaft jedoch deutlich und feierte mit insgesamt 27 Punkten den Klassenerhalt. Eine ähnliche Verbesserung dürfte auch dieses Jahr nötig sein, vor allem da der größte Konkurrent sich verstärkt zurückmelden wird.

Der SV Lüllingen wird sich nämlich nicht kampflos seinem Schicksal ergeben. "Wir schauen, dass wir uns unten rauskämpfen", kündigt Coach Norbert Müller an. Der Tabellenletzte war in der Hinrunde von extrem vielen Verletzungen und Ausfällen geplagt. Als Konsequenz folgten nur vier Punkte aus 15 Spielen. Der einzige Sieg gelang gegen die Wachtendonker Reserve. Ärgerlich für den Tabellenletzten waren die beiden Niederlagen gegen die ebenfalls abstiegsbedrohten Teams aus Issum und Winnekendonk. Nun sind jedoch einige Spieler zurückgekehrt, und auch die Vorbereitung lief durchaus ordentlich. Die Voraussetzungen für eine Aufholjagd mit anschließendem Klassenerhalt sind also gegeben.

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