Fußball Junger Verein verjüngt sich

Der FC Rot-Weiß Geldern, einst aus der dritten Mannschaft des RSV hervorgegangen, feiert Jubiläum. Zum 30-Jährigen übernimmt ein neuer Vorstand, der das Platz-Problem lösen muss.

Es war ein verschworener Haufen, der als dritte Mannschaft für den RSV Geldern gegen den Ball trat. So verschworen, dass keiner von ihnen in der ersten Mannschaft spielen wollte. Darüber war die Vereinsführung so erzürnt, dass sie die dritte Mannschaft vom Spielbetrieb abmeldete. Der verschworene Haufen aber gab nicht klein bei und gründete kurzerhand seinen eigenen Fußballverein: den FC Rot-Weiß Geldern. Das war 1979. Der RSV ist, nach der Fusion mit Gelria zum GSV Geldern, längst Geschichte. Rot-Weiß lebt noch immer und feiert nun sein 30-jähriges Bestehen.

"Ringo" bat Landtag um Hilfe

Die Gründerzeit war eine schwere Zeit. Der Vereinsvorsitzende Günter Koose, den alle Rot-Weißen "Ringo" nennen, bat auf der Suche nach einer Platzanlage sogar den Petitionsausschuss des Landtages um Hilfe. Ohne Erfolg. Nach einem Jahr der Freundschaftsspiele gegen Freizeitkicker fand man beim heute noch befreundeten SV Issum ein erstes Zuhause. Da die Platzmiete 45 Mark pro Spiel betrug, trug Rot-Weiß Geldern in der Kreisliga C nur Auswärtsspiele aus.

1983 zog Rot-Weiß an den Holländer See um, seit letztem Jahr ist man auf der Sportanlage "Am Brühl" zuhause. Da der Platz dem neuen Bahnhofsumfeld weichen soll, wird der Verein noch einmal umziehen müssen. Ein Schritt, den man bei den Rot-Weißen skeptisch sieht. "Wir stellen uns die Frage, wie wir den Spielbetrieb gemeinsam mit dem GSV umsetzen sollen, denn es fehlt ja bald ein Platz", bemerkt der Pressewart der Rot-Weißen, Marcus Pottbecker. Ein großes Anliegen der Rot-Weißen sieht er zudem gefährdet: "Bei weniger Fußballplätzen in der Stadt sehen wir unser Vorhaben, langfristig Jugendmannschaften aufzubauen, gefährdet. Ohne den Platz ,Am Brühl' geht das nicht."

Trotz dieser Sorgen geht der FC optimistisch in die Zukunft. Kürzlich wurde ein neuer Vorstand gewählt. Jens Singendonk hat das Erbe von "Ringo" Koose übernommen, der die Geschicke des Vereins selbst dann noch lenkte, als er längst in den Hunsrück gezogen war. Auf seiner jüngsten Mitgliederversammlung wurde Koose zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Zweiter Mann hinter Jens Singendonk ist mit Fritz Spütz ein Gründungsmitglied, Geschäftsführer ist nun der "Hahn", Christoph Henkel. Marlies Mischke übernimmt das Amt der Kassiererin.

Jubiläumsprogramm

Am Samstag, 15. August, wird ein buntes Programm am Holländer See auf die Bühne gebracht. Schwerpunkt der Feier ist das Kleinfeldturnier, zu dem Rot-Weiß Geldern Vereine aus dem Umland geladen hat. Die Alten Herren, die eine Spielgemeinschaft mit den Alten Herren aus Pont pflegen, werden zum Höhepunkt des Feiertages gegen die Gründer-Elf antreten.

(RP)
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