Fußball Kleuskens Schlusspfiff mit seinen "Besten"

Geldern · Auf dem Winnekendonker Sportplatz laufen die letzten Sekunden der Bezirksliga-Partie zwischen der Viktoria und dem PSV Wesel II. "Wido" führt mit 7:0, die Fans jubeln. Coach Sven Kleuskens verfolgt die letzten Aktionen seiner Jungs mit ungewohnter Ernsthaftigkeit. Der Schiri pfeift ab, und das Kleuskensche Kapitel in "Wido" ist zugeschlagen.

 Leidenschaft pur: So hat man Sven Kleuskens in "Wido" erlebt.

Leidenschaft pur: So hat man Sven Kleuskens in "Wido" erlebt.

Foto: Binn

Nach fünf Jahren verabschiedete sich der Trainer am Wochenende von seinen "Grünen". Zum letzten Spiel kamen auch seine treuesten Fans - seine Ehefrau samt Töchterchen und Sohnemann. "Da kommen die Besten", hatte Kleuskens gesagt, als er seine Familie erblickte und seinen Sohn in die Arme schloss. Diesen Halt schien er auch irgendwie zu brauchen. So richtige Freude war dem Coach nach dem Sieg nämlich nicht anzusehen. Neben der Tatsache, dass seine Elf doch abgestiegen ist, lag der Grund vor allem darin, dass es für niemanden leicht ist, fünf Jahre mal eben so hinter sich zu lassen, zumal es Kleuskens erste Trainerstation war und er auch so ziemlich alles miterlebt hat. Abstieg, Wiederaufstieg und erneuter Abstieg: Ja, Coach Kleuskens hat so manches graues Haar in Winnekendonk bekommen. Dennoch kann festgehalten werden: Für "Wido" hat der Trainer viel erreicht. Zusammen mit seinem nicht minder engagierten Betreuerstab hat er ein Team geformt, das bis zum Ende gekämpft hat. Andere Mannschaften hatten da schon längst die Köpfe in den Sand gesteckt. Und deshalb muss er sich auch keine Vorwürfe machen. Für ihn heißt es jetzt erstmal, durchschnaufen, um demnächst sein neues Traineramt beim SV Veert anzutreten. Zugegeben: keine leichte Aufgabe. Wenn der 38-Jährige aber sein Feuer für den Fußball weiter am lodern hält, kann er vielleicht auch in Veert viel bewegen. Mit dabei sind dann auch wieder seine "Besten". Denn von Fußball haben Kleuskens Kinder schon jetzt eine Menge Ahnung. Kein Wunder: Am Telefon hörten sie immer gespannt zu, wenn Papa von Siegen oder Niederlagen berichtete. Und wie am Telefon und am Platz, soll es auch hier heißen: Sven, wir hören uns.

CHRISTIAN CADEL

(cad)
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