Fußball Kleuskens sucht neue Herausforderung

Winnekendonk · Schock für Bezirksliga-Schlusslicht Viktoria Winnekendonk: Trainer Sven Kleuskens hört zum Saisonende auf. Zuvor möchte der 37-Jährige mit seinen Jungs noch den Klassenerhalt schaffen. Der Vorstand sucht ab sofort einen Nachfolger.

 Sven Kleuskens in seinem Element: In der vergangenen Saison führte der engagierte Trainer Viktoria Winnekendonk zurück in die Fußball-Bezirksliga. Im Sommer möchte sich der 37-Jährige nach Möglichkeit mit dem Klassenerhalt verabschieden.

Sven Kleuskens in seinem Element: In der vergangenen Saison führte der engagierte Trainer Viktoria Winnekendonk zurück in die Fußball-Bezirksliga. Im Sommer möchte sich der 37-Jährige nach Möglichkeit mit dem Klassenerhalt verabschieden.

Foto: Thomas Binn

Die Freude und Euphorie nach dem eindrucksvollen 4:0-Sieg gegen Vrasselt am vorigen Sonntag waren gerade erst im Gange, da überraschte Sven Kleuskens, Coach des Fußball-Bezirksligisten Viktoria Winnekendonk, seine Jungs mit einer Nachricht, die es in sich hat. Der 37-Jährige wird im kommenden Sommer sein Traineramt abgeben. Einen triftigen Grund gibt es nicht.

"Gedanklich bin ich noch volle Suppe bei Wido. Immerhin ist es meine erste Trainerstation. Aber ich denke, dass es nach fünf Jahren mal sinnvoll ist, wenn die Jungs von einem neuen Gesicht betreut werden. Mit dem Team oder dem Verein hat das überhaupt nichts zu tun", erklärt Kleuskens. Der Vereinsvorstand um den Vorsitzenden Willi Verheien akzeptiert Kleuskens' Entscheidung. "Nach fünf Jahren muss man damit rechnen. Ich kann es gut nachvollziehen, dass Sven Kleuskens eine Veränderung für sich möchte. Das ist nichts Verwerfliches", sagt Verheien. "Bisher hat er seine Arbeit immer gut gemacht. Wir sind zufrieden."

Mucksmäuschenstill sei es in der Kabine gewesen, als die Spieler von der Nachricht erfuhren. Zwar lief es für das Team in der Hinrunde punktetechnisch nicht berauschend, dafür ist die Stimmung aber nie in den Keller gerutscht. "Die ersten Reaktionen aus dem Team waren erstmal Enttäuschung. Danach habe ich viel positives Feedback bekommen. Es kam nichts Kritisches", sagt Kleuskens.

Und gerade das mache ihn stolz. "Die Entscheidung ist mir sauschwer gefallen, vor allem weil ich mich in Winnekendonk wohlfühle. Aber es ist besser zu gehen, wenn man sich wohlfühlt, bevor irgendwann der Zeitpunkt kommt, an dem ein gewisser Schlendrian die Runde macht oder die Mannschaft mit dem Trainer unzufrieden ist", sagt der 37-jährige Vollblut-Fußballer, der eigentlich schon einen Rückzug nach der vergangenen Saison ins Auge gefasst hatte. Nach der guten Rückrunde und der sofortigen Rückkehr in die Bezirksliga habe er dann aber doch noch eine Spielzeit drangehängt.

Am 7. Juni kommenden Jahres ist das Kleuskensche Kapitel Winnekendonk dann endgültig abgeschlossen. Danach ist der Trainer bereit, für sich selbst ein neues aufzuschlagen. Im Februar wird er zunächst die B-Lizenz für Trainer machen. In der kommenden Spielzeit will er dann wieder als Coach bei einem neuen Verein an der Seitenlinie stehen. Wo genau und in welcher Liga, lässt Kleuskens offen. "Das hängt vom Verein und der Mannschaft ab."

Auch der Vorstand begibt sich nun auf die Suche nach einem neuen Cheftrainer. Gestern hat sich der engere Vorstand erstmals zusammengesetzt, um zu beraten. "Wir sind da völlig offen", sagt Wido-Chef Verheien.

Nun wäre es in der Rückrunde "natürlich supergeil", wie Kleuskens sagt, den Klassenerhalt zu schaffen. Und wer ihn kennt, der weiß, dass er und seine Jungs alles dafür tun werden. Unabhängig davon, in welcher Liga die Viktoria-Elf in der nächsten Saison spielen wird, Sven Kleuskens wird eine große Lücke an der Sonsbecker Straße hinterlassen - nicht nur als Trainer, sondern auch als Mensch.

(cad)
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