Paralympics Kolumne 4: Kanadas Nationalsportart ist Eishockey

Europäische Sportsfreunde staunen dieser Tage nicht schlecht über Kanadas zuweilen verrückte Fankultur. Ein Besuch in den Eishallen von Vancouver lohnt, um hautnah zu erleben, was man sonst nur aus Erzählungen kennt.

 Für mich ist die Reise aber noch nicht zu Ende.

Für mich ist die Reise aber noch nicht zu Ende.

Foto: Andreas Krebs

Kanadas Nationalsportart ist Eishockey. Und rot-weiße Farben beherrschen die Hallen. Aus den Fernseh-Übertragungen kann man aber nur erahnen, welches Spektakel sich bei den Auftritten der Nationalmannschaft abspielen muss. Da wundert es auch nicht, dass sämtliche Duelle des Gastgeber-Teams im Sledge-Hockey ­ dabei bewegen sich die Sportler auf Schlitten übers Eis ­ ebenso ausverkauft sind. Natürlich sind sie das. Seit Monaten gibt es schon keine Tickets mehr.

Das Fan-Sein aber unterliegt offenbar völlig anderen Gesetzen. Spontane Sprechchöre sind selten. Wer mitschreien möchte, der wartet, bis der Videowürfel an der Decke vorschreibt, dass nun Krach gemacht werden darf. Oder aber bis ein Animateur die vielen Spiel-Unterbrechungen nutzt, sich in einen der Tribünen-Gänge stellt und zum Klatschen aufruft. Wenn es ihm dann laut genug war, schießt er als Belohnung T-Shirts ins Publikum.

Diese Art von Enthusiasmus ist ungewohnt,und man muss sie mögen. Aber spätestens nach dem ersten Drittel des Spiels ertappen sich auch die Europäer dabei, dass sie gespannt auf die nächste Anweisung warten.

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