Lokalsport Mehr Bewegung für die Kleinsten

Wachtendonk · Jannik Wißfeld trainiert mit den Kindern der Wachtendonker Kindergärten und der Michael-Grundschule einmal pro Woche. Das Projekt wird von der Gemeinde und der Caritas noch bis Sommer unterstützt.

 Michael Janßen (Volksbank, l.), Trainer Jannik Wißfeld (M.) und die stellvertretende Kiga-Leiterin Korinna Auwelers freuen sich mit den Kindern des Bewegungskindergartens Gänseblümchen über das neue Bewegungsangebot.

Michael Janßen (Volksbank, l.), Trainer Jannik Wißfeld (M.) und die stellvertretende Kiga-Leiterin Korinna Auwelers freuen sich mit den Kindern des Bewegungskindergartens Gänseblümchen über das neue Bewegungsangebot.

Foto: wißfeld

Sieben Tage die Woche steht Jannik Wißfeld auf dem Sportplatz oder in einer der vielen Turnhallen der Gemeinde Wachtendonk. Der 26-Jährige kümmert sich dort um den Nachwuchs. Einmal pro Woche besucht er die Kindergartenkinder und Grundschüler und trainiert mit ihnen. Das Utensil, das dabei nicht fehlen darf, ist ein Ball. Egal ob Koordination- oder Konditionstraining, "der Ball ist immer dabei", sagt Wißfeld, der selbst sportbegeistert ist.

"Es ist wichtig für die Kinder, dass ihre motorischen Fähigkeiten frühestmöglich gefördert werden - und zwar kontinuierlich. Bereits bei Fünfjährigen sieht man, wenn sie unter Bewegungsmangel leiden. Und wenn die Kinder dann zwölf Jahre alt sind, bekommt man das nicht mehr richtig raus." Zudem solle auch ein sportliches Denken entstehen, damit die Kinder gar nicht erst auf die Idee kommen, nur zu Hause vor dem Computer zu sitzen. Stattdessen soll ihnen bereits im Kleinkindalter die Freude am Sport vermittelt werden - und hoffentlich der Funke überspringen.

Wißfeld ist gelernter Sport- und Fitnesskaufmann. Seine Ausbildung absolvierte er beim TSV Wachtendonk/Wankum, der als erster Verein im Gelderland einen Auszubildenden hatte. Wißfeld leitet derzeit verschiedene Jugendfußballgruppen sowie Turngruppen beim TSV und ist Spieler der 1. Mannschaft, die in der Fußball-Landesliga kickt. Zusätzlich zu seiner Arbeit beim TSV will sich Wißfeld selbstständig machen. Deshalb bietet er nun die wöchentliche Bewegungserziehung für die Jüngsten an.

"Der Anteil der adipösen Kinder wächst kontinuierlich", mahnt Wißfeld, der dagegen etwas unternehmen will. Dafür bietet er ihnen ein abwechslungsreiches Bewegungsprogramm in unterschiedlichen Sportarten an. Neben dem gesundheitlichen Aspekt profitieren zudem auch die Vereine von einer frühen Bindung an den Sport. Denn so treten womöglich mehr Kinder in die umliegenden Sportvereine ein.

Derzeit besucht Wißfeld die drei Wachtendonker Kindergärten sowie die Grundschule. Mit ihm trainieren die Kleinen einmal pro Woche zusätzlich zu ihrem normalen Sportangebot der Einrichtungen. Allerdings können nicht alle Kinder gleichzeitig an der Bewegungserziehung von Wißfeld teilnehmen. Die Gruppen sind zu groß. Um gezielt auf die individuellen Bedürfnisse eingehen zu können, trainiert der 26-Jährige nur maximal zwölf Kinder pro Stunde.

"Im Schnitt bedeutet das, dass jedes Kind nur alle drei bis vier Wochen drankommt", sagt Wißfeld, der aber betont, dass "Wachtendonk schon weit mit der Sportförderung ist, es müsste dennoch noch mehr getan werden". Dafür fehle es bisher jedoch an weiteren Sponsoren, um das Projekt auszubauen, so dass jedes Kind einmal pro Woche ein Zusatztraining absolvieren kann. Für zwei Monate hat sich bereits die Volksbank an der Niers beteiligt. Zudem übernimmt die Gemeinde die Kosten von rund 500 Euro pro Kindergarten, die Caritas sponsert die Wachtendonker Grundschule. Damit ist das Projekt bis zum Sommer gesichert. "Allerdings hoffe ich, dass wir es verlängern können", sagt Wißfeld, der derzeit etwa bei Krankenkassen, Versicherungen und Privatinvestoren Klinken putzt. "Sollte das nicht klappen, müsste es über Elternbeiträge umgelegt werden", sagt der Lizenztrainer.

Wenn das Projekt in Wachtendonk einmal läuft, will Wißfeld auch über die Gemeindegrenzen hinaus mit dem Nachwuchs trainieren. Sein Ziel sei es, langfristig auch mit den umliegenden Städten und Gemeinden zu kooperieren wie etwa Straelen, Kerken und Kempen. "Ich verbringe so viel Zeit mit Sport, diese Leidenschaft möchte ich an den Nachwuchs weitergeben und ihn bestmöglich fördern", sagt Wißfeld, "und zwar so früh wie möglich."

(RP)
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