Fußball Neuer Hallen-Kreismeister wird gesucht

Geldern · Der 1. FC Kleve geht bei der Hallenfußball-Kreismeisterschaft als Titelverteidiger ins Rennen. Ärgster Konkurrent ist der SV Straelen, der einen weiteren Spieler verpflichtet hat. Der SV Hö.-Nie. II hat seine Teilnahme abgesagt. Die Sportfreunde Broekhuysen rücken nach.

Fußball: Neuer Hallen-Kreismeister wird gesucht
Foto: Matzerath Ralph

Morgen steht die Vorrunde auf dem Plan, am Sonntag folgt die Zwischen- und Endrunde. Beide Turniertage steigen in der Sporthalle "Am Bollwerk" in Geldern. Gastgeber ist der GSV Geldern.

 Im Vorjahr sicherte sich der Landesligist 1. FC Kleve die Kreismeister-Krone. Auch in diesem Jahr wird das Team von Co-Trainer "Titel-Dieter" Oldenburg (oben, 2. v. r.) betreut.

Im Vorjahr sicherte sich der Landesligist 1. FC Kleve die Kreismeister-Krone. Auch in diesem Jahr wird das Team von Co-Trainer "Titel-Dieter" Oldenburg (oben, 2. v. r.) betreut.

Foto: Markus van Offern

Gruppe A

SV Straelen (Landesliga): Im Vorjahr mussten sich die Straelener mit dem dritten Platz zufrieden geben. Nun soll es in der Halle zurück auf die Siegerstraße. Wie das geht, hat die Mannschaft in der Landesliga-Hinrunde bewiesen. Daher ist der SVS neben Titelverteidiger 1. FC Kleve auch Topfavorit auf den Titel. Dementsprechend klar ist die Zielvorgabe von SVS-Sportdirektor Ilja Ludenberg: "Wenn wir irgendwo antreten, wollen wir auch gewinnen." Straelens Trainer Stephan Houben schließt sich an, hegt aber noch einen anderen Wunsch: "Hauptsache, keine Verletzten. Nach den Titelkämpfen in Mönchengladbach musste ich wochenlang auf drei Leistungsträger verzichten. Das brauche ich nicht noch einmal."

Worüber beide sich jetzt schon freuen, ist die Verpflichtung von Pascal Schmitz, der ab sofort für den SV Straelen spielt und vom Oberligisten Sportfreunde Baumberg kommt. Houben gerät ins Schwärmen, wenn er über seinen Neuzugang spricht: "Pascal Schmitz hat ein Passspiel wie ein Schweizer Uhrwerk." Der Trainer muss es schließlich wissen, denn der 23-jährige Mittelfeldspieler gehörte in der vergangenen Saison unter seiner Regie noch zu den Leistungsträgern des 1. FC Mönchengladbach. Schmitz war bis zur B-Jugend für die Nachwuchsteams von Borussia Mönchengladbach im Einsatz, ehe er sich Fortuna Düsseldorf anschloss. Er soll künftig an der Seite von Fabio Ribeiro die Schaltzentrale im Mittelfeld bilden und seinen Teil zur Mission Oberliga-Aufstieg beitragen. Schmitz gilt als Edeltechniker.

Erste Kostproben seines Könnens im grün-gelben Trikot wird er heute Abend im Testspiel beim MSV Duisburg und am Wochenende dann bei der Hallen-Kreismeisterschaft liefern. Ludenberg machte den Wechsel am Mittwochabend perfekt. "Ich möchte mich bei den Sportfreunden Baumberg bedanken, die sehr kooperativ waren", erklärt er.

SV Sevelen (Bezirksliga): Im vorigen Jahr erreichte Sevelen Platz vier, womit man zufrieden sein konnte. Bei der diesjährigen Turnier-Auflage will es das Team allerdings etwas ruhiger angehen lassen. "Ich bin kein Freund von Hallenfußball. Als Nachrücker für den 1. FC Kleve II bei der Kreismeisterschaft teilzunehmen, nehmen wir aber mit. Da sagen wir nicht nein", sagt SVS-Coach Thorsten Fronhoffs. Ein bestimmtes Ziel hat der Trainer nicht ausgerufen. "Die Jungs sollen einfach Spaß haben. Wichtig ist, dass sich niemand verletzt." Fronhoffs, der am Wochenende von Co-Trainer Marcel Blaschkowitz vertreten wird, kündigt an, dass Sevelen auch nicht in Bestbesetzung auflaufen wird. "Wir nehmen drei Spieler aus der zweiten Mannschaft mit, werden aber durchaus ein schlagkräftiges Team aufstellen." Teil der Mannschaft wird auch Tobias Winkler sein, der seinen Weg von Viktoria Goch zurück nach Sevelen gefunden hat und ab sofort für den SVS spielberechtigt ist.

TSV Wa.-Wa. (Bezirksliga): Als Vizemeister geht Wachtendonk an den Start - und das in einer Gruppe, in der Gegner zu finden sind, die der TSV aus dem Effeff kennt. "Das ist 'ne schöne Gruppe. Allerdings ist es schwierig, Ziele in der Halle zu formulieren. Wir werden auf jeden Fall versuchen, Gruppenzweiter zu werden", kündigt TSV-Coach Wilfried Steeger an. Der eine oder andere angeschlagene Spieler wird zwar nicht dabei sein, dennoch ist Steeger zuversichtlich, "eine gute Truppe" mit nach Geldern zu nehmen. "Erfahrungsgemäß sind wir jetzt nicht unbedingt eine Hallenmannschaft. Der Vizetitel aus dem Vorjahr war da schon eine schöne Geschichte. Hauptsache ist, dass die Spieler Spaß haben. Und wichtig ist auch, dass sich niemand verletzt." Etwas Hallenatmosphäre hat der TSV in diesem Jahr schon geschnuppert. In der Lobbericher Soccerhalle wurde zwei Mal trainiert.

SV Walbeck (Bezirksliga): Nach längerer Zeit ist der SV Walbeck wieder mit von der Partie bei der Kreismeisterschaft. Die letzte Teilnahme liegt schon fünf Jahre zurück. Damals hatte die Mannschaft allerdings nicht viel zu bestellen und beendete das Turnier auf dem siebten Platz. Als Außenseiter geht die Truppe fünf Jahre danach aber keinesfalls ins Rennen, denn sie verfügt über mehrere Hallenexperten. Das wurde in den vergangenen Jahren bei den Gelderner Hallen-Stadtmeisterschaften deutlich. Drei Titel sahnten die Walbecker dort schon ab. Auch an diesem Wochenende ist damit zu rechnen, dass die Mannschaft sich wieder voll ins Zeug legen wird. Einfach wird's aber nicht, denn in der Gruppe A warten nicht nur zwei Bezirksliga-Kollegen auf das Team, sondern auch der Topfavorit SV Straelen. Gleich zu Beginn kommt es zum vielversprechenden Eröffnungsspiel zwischen Walbeck und dem SV Sevelen.

Gruppe B

GSV Geldern (Bezirksliga): Die Vorfreude beim GSV ist groß, immerhin ist das Team von Coach Peter Streutgens nach zehnjähriger Abwesenheit wieder für die Titelkämpfe, die der Verein seit vielen Jahren ausrichtet, qualifiziert. "Druck verspüren wir aber nicht. Keiner wird von uns verlangen, dass wir gleich die Bude rocken. Ich hoffe aber, dass wir zu einer Überraschungsmannschaft avancieren", sagt Streutgens. "Maßgebend für uns ist der Gedanke, dabei zu sein. Die Favoriten sind Kleve und Straelen." Um sich so gut wie möglich zu verkaufen, werden alle Spieler dabei sein. "Wir sind zwar kein ausgesprochenes Hallenteam, dennoch wird jeder, der will, auch spielen dürfen." Die Chancen, letztlich ins Halbfinale vorzustoßen, stehen auch nicht schlecht. Platz zwei in der Gruppe B ist für den GSV durchaus machbar.

SGE Bedburg-Hau (Bezirksliga): Die SGE, Überraschungsteam der bisherigen Bezirksliga-Saison, möchte sich als Nachrücker des SV Hö.-Nie. deutlich besser verkaufen als noch vor einem Jahr.

Damals landeten die Grün-Schwarzen mit nur einem Sieg aus der Vorrunde und dem Spiel um Platz 7 (4:5 gegen Broekhuysen) auf dem letzten Rang. "Uns dieses Jahr zu steigern, sollte nicht allzu schwer sein. Es freut uns, dass wir uns mit den Besten messen dürfen", sagt Co-Trainer Christian Fischer. In der Vorrundengruppe B muss die SGE gegen Geldern, Kleve und Broekhuysen antreten. "Es steht natürlich der Spaß im Vordergrund, aber das Team, das antritt, bringt garantiert auch den richtigen Ehrgeiz mit", meint Fischer. Ein Platz unter den ersten vier sollte durchaus machbar sein. Der endgültige Kader stand bis gestern noch nicht fest. "Es sollen aber die jungen Akteure ran, die in der aktuellen Spielzeit noch nicht so oft zum Zug gekommen sind", verrät Fischer.

1. FC Kleve (Landesliga): Nach einer dreiwöchigen Fußball-Pause ist der 1. FC Kleve nun heiß darauf, als Titelverteidiger an den Start zu gehen. Mit Spielern wie Levon Kürkciyan, Pascal Hühner, Tanju Acikgöz und Sebastian van Brakel schicken die Rot-Blauen nicht nur etatmäßige Akteure der ersten Landesliga-Elf ins Rennen, sondern auch gute Hallenfußballer. "Es ist fast so, als ob wir uns im Sommer die Spieler raussuchen, die im Winter gut in der Halle kicken können", sagt FCK-Trainer Thomas von Kuczkowski schmunzelnd. Er selbst wird allerdings zusammen mit Stephan Tekaat den "Mix aus erster und zweiter Mannschaft" bei den Klever Stadtmeisterschaften betreuen und deshalb nicht in Geldern sein. "Dass beide Turniere auf das selbe Wochenende fallen, ist schade. Meine Spieler hätten gerne beide mitgenommen. Aber es ist, wie es ist. Da ich ja gerne meinem Co-Trainer Dieter Oldenburg als Anerkennung die Hallenturniere überlasse, ist er in Geldern. Er brennt auch schon dafür", verrät "Kucze".

Oldenburg, in Fachkreisen unter seinem Spitznamen "Titel-Dieter" bekannt, hat das Team schon bei den vergangenen Turnier-Ausgaben betreut - und dies überaus erfolgreich. Auf einen Favoriten des Turniers möchte sich von Kuczkowski aber nicht festlegen: "Ich denke, dass es eine offene Kreismeisterschaft werden wird." Ein Name fällt dann aber doch noch: "Der SV Straelen ist auf dem Feld momentan ja gut drauf, was aber in der Halle nichts heißen muss." Trotzdem schätzt er die Grün-Gelben als ärgsten Konkurrenten ein.

Sportfreunde Broekhuysen (Kreisliga A): Erst vorgestern Abend sah sich Heinz-Josef Janssen, Vorsitzender des SV Hönnepel-Niedermörmter, dazu in der Lage, den Ausrichter GSV Geldern darüber in Kenntnis zu setzen, dass nach der bereits getroffenen Turnierabsage der Oberliga-Mannschaft jetzt auch das noch verbliebene Bezirksliga-Team der Schwarz-Gelben nicht an den Titelkämpfen teilnehmen wird. Mannschaftsschwierigkeiten wurden als Hauptgrund dafür genannt. "Er hat sich für die kurzfristig erfolgte Unterrichtung mehrfach entschuldigt", sagt Dietmar Hartenstein, Vorsitzender des GSV Geldern.

Der handelte schnell, nahm sofort mit den Sportfreunden Broekhuysen Kontakt auf und traf dort auf offene Ohren. Die von SFB-Trainer Sebastian Clarke sofort in Gang gesetzte Rundinfo an seine Spieler führte sehr schnell zu einem positiven Ergebnis. Die Sportfreunde, die in der vergangenen Saison ihren Platz in der Bezirksliga räumen mussten, freuen sich sehr darauf, den frei gewordenen Platz einzunehmen. "Groß ist verständlicherweise die Freude auf unserer Seite", sagt Hartenstein.

(RP)
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