Lokalsport Neuer SSV-Vorstand tritt sein Amt an

Geldern · Die Mitglieder des Stadtsportverbands Geldern haben Reinhard Winkler wie erwartet zum Vorsitzenden gewählt.

Nach monatelangen Diskussionen um Ausrichtung und Personal hat der Stadtsportverband Geldern (SSV) endlich einen Schlussstrich gezogen. Dieser bedeutet gleichzeitig auch einen Neuanfang. Reinhard Winkler ist ab sofort Vorsitzender des SSV und wird die Geschicke gemeinsam mit Jens Singendonk (2. Vorsitzender) und Udo Spelleken (Geschäftsführer) leiten. Ohne Gegenstimmen wurde der neue Vorstand ins Amt gewählt. "Ich übernehme das Amt unter der Prämisse, dass ich mit einem Team zusammenarbeite, das meine Philosophie mitträgt", sagt Winkler.

Und diese sieht vor, nicht in schnellen Aktionismus zu verfallen. "Wir wollen den Verband erstmal ordnen und schauen, wo der Schuh drückt. Dafür sind wir auf alle Mitglieder angewiesen. Wir werden ein offenes Ohr haben", betont Winkler, der sich auch vorstellen kann, in Zukunft einige Sportveranstaltungen nach Geldern zu holen. Als Vorsitzender hat der 60-Jährige bereits Erfahrungen, seit 1987 steht er dem SV Grün-Weiß Vernum vor. Sein Stellvertreter Singendonk, gleichzeitig Vorsitzender von Rot-Weiß Geldern, hat sich auf die Fahnen geschrieben, die Vereinbarkeit von Ganztagsschule und Sport zu fördern. Der neue Geschäftsführer und Vorsitzender des Kneipp-Vereins Gelderland, Udo Spelleken, kündigte an, dem SSV nach außen hin ein neues Gesicht zu verpassen: "Dafür werden wir eine verbandseigene Internetseite einrichten." Zudem will er sich für den Seniorensport einsetzen. Um mit den Mitgliedern in engeren Kontakt zu treten, steht vorerst die Geschäftsstelle des Kneipp-Vereins als Anlaufstelle offen.

Mit all dem soll ein Neuanfang gewagt werden, dem auch Eugen Brück positiv entgegensieht. "Ich freue mich, eine so gute Mannschaft gefunden zu haben und erhoffe mir neue Impulse", sagt Brück, der nach zehn Jahren sein Amt als Vorsitzender an Winkler abgegeben hat. Maßgeblicher Grund seiner Entscheidung waren die Querelen mit der Stadtverwaltung im Zuge der Geldriade im vergangenen Jahr. Brück verdeutlichte erneut, dass er die Kritik der Stadt nicht nachvollziehen kann, und wies diese entschieden zurück. "Das, was mir vorgeworfen wurde, fand ich unverschämt. Wenn man sich so ärgern muss, gibt es nur eine Lösung — das Amt aufgeben."

Wie sich die personelle Neuausrichtung auf das Miteinander mit der Stadt auswirken wird, ist ungewiss. Winkler hatte ursprünglich vorgeschlagen, ein Stimmrecht im Sportausschuss einzufordern. "Uns wurden nachvollziehbare Gründe genannt, warum das nicht geht. Außerdem hätten wir eh nur eine Stimme. Uns ist es viel wichtiger, ein offenes Ohr für unsere Belange zu bekommen", sagt der neue SSV-Chef.

Weiterer Punkt auf der Tagesordnung war ein Bericht von Katrin Bosch über ihre Umfrage zum Thema Fairness. Zudem informierte Kreissportverbandsvorsitzender Lutz Sterman über die Standortsuche des KSB. Weiterhin ist das Gelände am Holländer See im Rennen. "Wir werden weiterhin sondieren", sagt Stermann.

(cad)
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