Leichtathletik Ortrun Heine sprintet zur Goldmedaille

Gelderland · Bei der Deutschen Senioren-Hallenmeisterschaft in Erfurt wird die Kevelaererin im Trikot des SV Sonsbeck Erste über 200 Meter. Über 60 Meter holt sie Bronze. Marianne Spronk vom TSV Weeze gewinnt Silber über 3000 Meter.

 Die Kevelaererin Ortrun Heine (l.) gewinnt den 200-Meter-Lauf in der Altersklasse W50.

Die Kevelaererin Ortrun Heine (l.) gewinnt den 200-Meter-Lauf in der Altersklasse W50.

Foto: Wolfgang Birkenstock

Für Ortrun Heine hätte der Tag in Erfurt nicht besser enden können. Bei der Deutschen Senioren-Hallenmeisterschaft gelang der Kevelaererin, die für den SV Sonsbeck startet, der bisher größte Triumph ihrer Leichtathletik-Karriere. In ihrer Altersklasse W50 sprintete Heine über 200 Meter zur Goldmedaille.

 Marianne Spronk vom TSV Weeze holt Silber über 3000 Meter.

Marianne Spronk vom TSV Weeze holt Silber über 3000 Meter.

Foto: Birkenstock

Genau 28,88 Sekunden brauchte sie, um in Jubelstürme auszubrechen. Gleichzeitig verbessere Heine ihre persönliche Bestleistung in der Halle. "Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Ich kann immer noch nicht genau sagen, warum es so gut geklappt hat", sagt sie.

Vielleicht lag es an einer im Vorfeld gewählten Taktik, keinen intensiven Blick in die Jahresbestenliste zu werfen. "Ich bin normalerweise vor jedem Wettkampf sehr aufgeregt. Diesmal habe ich mir die Listen nicht angesehen. Ich wusste aber, dass ich wohl zu den besten acht Läuferinnen in ganz Deutschland gehöre." Im Nachhinein lag Heine sogar unter den Top 4 der gemeldeten Athletinnen.

Mit Hans-Jürgen Sura hatte sie sich in den Wochen zuvor intensiv auf dem Sonsbecker Trainingsplatz vorbereitet, "weil die 200 Meter ja auch verdammt lang sind", erklärt die Kevelaererin. "Mein Ziel war es, unter 30 Sekunden zu bleiben. Und das habe ich dann ja auch geschafft." Eine Zehntel Sekunde Vorsprung hatte Heine im Ziel vor der zweitplatzierten Birgit Burzlaff. Dass Heine ganz gut in Form ist, bewies sie bereits vorher über die 60 Meter. Im Vorlauf qualifizierte sie sich in 8,67 Sekunden für das Finale. "Ich hatte eigentlich gedacht, dass die anderen viel schneller sind." Denn im Vorfeld stand für Heine eine bisherige Hallensaison-Bestleistung von 8,72 Sekunden zu Buche. Im Endlauf mit insgesamt acht Teilnehmerinnen konnte Heine sich dann aber noch einmal steigern und wurde in einer Zeit von 8,64 Sekunden Dritte. Die Bronzemedaille war gesichert. "Es hat mich gefreut, dass ich unter 8,7 Sekunden geblieben bin." Somit hat die Sprinterin nach den gewonnenen Silbermedaillen über 60 und 200 Meter bei der Deutschen Hallenmeisterschaft 2014 den kompletten Medaillensatz auf nationaler Ebene beisammen. "Insgesamt war die Atmosphäre in Erfurt wieder ganz toll. Das war eine gute Gemeinschaft unter allen Teilnehmern." Lediglich während der einzelnen Wettkämpfe habe man die Konkurrenz gespürt.

Auch Marianne Spronk hatte Grund zur Freude. Die Leichtathletin aus Goch-Kessel, die für den TSV Weeze startet und demnächst auch in die Schreiner-Gemeinde ziehen wird, ging in Erfurt in der Altersklasse W65 an den Start. Und das gleich zwei Mal. Über 3000 Meter trat sie als Titelverteidigerin an und wurde in diesem Jahr Zweite.

Doch mit diesem Resultat war Spronk mehr als zufrieden. "Da ich in diesem Jahr zum letzten Mal in der Altersklasse W65 antrete, war ich die älteste Läuferin. Aufgrund der Bestenliste hatte ich im Vorfeld mit einem zweiten Platz gerechnet", sagt sie. Nach 13:20,91 Minuten erreichte die TSV-Läuferin das Ziel. Lediglich dreieinhalb Sekunden Rückstand hatte sie auf die vier Jahre jüngere Goldmedaillen-Gewinnerin Margret Göttnauer.

Bei der Westdeutschen Meisterschaft in Düsseldorf Mitte Januar hatte Spronk für die 3000 Meter noch rund zehn Sekunden mehr gebraucht. "Deshalb war alles perfekt." Zumal Spronk in den vergangenen Wochen, vor allem im November und Dezember, nicht so trainieren konnte, wie sie es sich ursprünglich vorgestellt hatte. Die TSV-Läuferin ging außerdem über die 800 Meter an den Start und wurde Fünfte. 3:09,88 Minuten benötigte sie, um über die Ziellinie zu kommen. Erneut war Spronk die Älteste im Teilnehmerfeld.

Das wird sich aber im kommenden Jahr ändern. Spronk wird dann in der Altersklasse W70 geführt, was sich eventuell positiv auswirken wird. Denn dann gehört sie zu den jüngsten Teilnehmerinnen. Auch Ortrun Heine wird im kommenden Jahr in der nächst höheren Altersklasse laufen.

Während Heine nun ihren Goldmedaillen-Sieg in vollen Zügen genießen kann, geht es für Marianne Spronk am kommenden Wochenende schon weiter. Bei der Deutschen Cross-Meisterschaft in Löningen will sie auch im Gelände zeigen, dass sie zu den Favoriten gehört. "Einige Crossläufe habe ich in diesem Jahr schon absolviert, unter anderem in Weeze und Straelen. Bereits vor zwei Jahren bin ich in Löningen gelaufen, und weiß daher, was mich erwartet", sagt Spronk.

Eine Gegnerin kennt sie auch schon. Margret Göttnauer, die ihr in Erfurt die Goldmedaille über 3000 Meter noch streitig gemacht hatte, wird ebenfalls in Löningen laufen. Somit kommt es wohl wieder zum Duell "Spronk gegen Göttnauer".

(RP)
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