Handball Paukenschlag der SVS-Handballerinnen

Straelen/Aldekerk · Handball-Oberliga Frauen: SV Straelen schlägt den Tabellenführer, TV Aldekerk gewinnt beim Tabellenletzten.

 Die Straelenerin Anika Sewing (l.) verhindert durch konsequente Abwehrarbeit den Torwurf von Marie Niederstrasser.

Die Straelenerin Anika Sewing (l.) verhindert durch konsequente Abwehrarbeit den Torwurf von Marie Niederstrasser.

Foto: Gerhard Seybert

Die Handballerinnen des TV Aldekerk erledigen die Aufgabe beim Tabellenletzten TV Beyeröhde II erwartungsgemäß ohne Probleme. Den Unterschied schließlich dokumentierten neun Tore, mit denen das Team von Trainer Carsten Hilsemer den Gegner überdeutlich in die Schranken verwies. War das noch Normalkost, so tischten gestern Abend die Handballerinnen des SV Straelen in heimischer Umgebung eine Kost auf, die dem Tabellenführer HSG Bergische Panther wohl noch eine ganze Weile böse im Magen liegen dürfte.

SV Straelen — HSG Bergische Panther 27:21 (15:10). Harry Mohrhoff feierte als Trainer der SVS-Frauen einen Einstand nach Maß. Nach einer disziplinierten Leistung besiegten die Grün-Gelben den Tabellenführer aus Burscheid überraschend und deutlich mit 27:21. "Mit mir hat dieser Erfolg nichts zu tun. Das ist ein Erfolg der Mädels. Sie haben 60 Minuten bravourös gekämpft und sich die zwei Punkte redlich verdient", leitete Straelens Trainer alle Glückwünsche umgehend an seine Spielerinnen weiter.

Dabei war es kein Start nach Maß, den die Blumenstädter vor heimischer Kulisse hinlegten. "Wir haben zu Beginn zu offen verteidigt, konnten so die Anspiele an die starke Kreisläuferin der Panther nicht verhindern", analysierte Mohrhoff einen schnellen 2:4-Rückstand. Erst als die Deckung defensiver agierte, lief es besser. Viel besser sogar. Straelen glich schnell aus, zog vorbei und baute den Vorsprung Tor um Tor aus, auch weil Torhüterin Monja Bleidtner einen richtig guten Job machte. Zur Halbzeit stand es 15:10 für Grün-Gelb.

In den ersten Minuten nach dem Seitenwechsel wurde es aber noch einmal kribbelig. Die Gäste, die das Fehlen von Spielertrainerin Alexandra Urban gestern einfach nicht kompensieren konnten, verkürzten bis auf 19:17. "Diese kritische Phase wurde gut überstanden. Die Mannschaft hat die Marschroute nicht verlassen und ihre positive Körpersprache beibehalten", sah Mohrhoff, wie sein Team den verloren Faden wieder aufnahm und dem fünften Saisonsieg entschlossen entgegenstrebte. Am Ende stand ein ebenso souverän herausgespielter wie verdienter 27:21-Sieg zu Buche.

"Das war gut fürs angeschlagene Selbstbewusstsein, doch nur ein erster Schritt in Richtung Klassenerhalt", trat Straelens Trainer nach dem Schlusspfiff gleich auf die Euphoriebremse. Es ist und bleibt denkbar eng im Abstiegskampf der Frauen-Oberliga, zumal nach wie vor nicht klar ist, wieviele Mannschaften nach 28 Spieltagen absteigen werden — von zwei bis vier ist alles möglich.

TV Beyeröhde II — TV Aldekerk 18:27 (9:13). Vor Beginn der Partie gegen den Tabellenletzten hatte Coach Carsten Hilsemer sich entschieden, die angeschlagenen Spielerinnen nicht spielen zu lassen. So blieb Lena Nagel neben der ohnehin verletzten Susann Close direkt auf der Tribüne, Sofia Bergmayer und Lisa Beyer saßen nur für den Notfall auf der Bank. Zunächst sah es nicht danach aus, als wenn die Rechnung aufgehen sollte. Beyeröhde hatte den besseren Start und führte mit 3:0, ehe die Aldekerkerinnen aufwachten und ins Spiel fanden. Beim 5:4 waren die Gäste dran, mit dem Tor zum 8:9 übernahmen die Gäste in der Sporthalle Buschenburg erstmals die Führung.

Von da an hatte Hilsemer auf der Bank einen relativ ruhigen Abend und wusste früh, dass er seine erkrankten Spielerinnen getrost schonen durfte. Der BTV stellte das Handballspielen zu diesem Zeitpunkt zwar nicht komplett ein, besaß aber nicht das Potential, um den ATV zu gefährden. Die Gäste drückten aufs Tempo, drehten in den kommenden zehn Minuten mächtig auf und waren bis zur Pause bereits auf vier Tore davon gezogen. "Wir mussten heute nicht in letzter Konsequenz überzeugen", sagte Hilsemer nach dem Abpfiff. "Aber in der zweiten Halbzeit haben wir unsere Chancen gut genutzt und eine ordentliche Quote erreicht."

20:12 und 25:15 hießen die Zwischenstände gegen eine Beyeröhder Mannschaft, die unter Beweis stellte, warum sie am Ende der Tabelle zu finden ist. Die Aldekerkerinnen schaukelten den nie gefährdeten Sieg am Ende sicher nach Hause. Eine Sonntagsarbeit der angenehmen Sorte war das.

(terh)
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