Jugendfußball Pennäler büffeln für den Trainerschein

Kevelaer · Das Kardinal-von-Galen-Gymnasium in Kevelaer gehört ab sofort zu den insgesamt zwölf Schulen im Bereich des Fußball-Verbandes Niederrhein, an denen sich Schüler zum "DFB-Junior-Coach" ausbilden lassen können.

 Eine runde Sache: Sport- und Mathematiklehrer Sebastian Clarke gibt in den nächsten Wochen 21 Kevelaerer Gymnasiasten das Rüstzeug mit auf den Weg, um anschließend in ihrem Heimatverein eine Kindermannschaft trainieren zu können.

Eine runde Sache: Sport- und Mathematiklehrer Sebastian Clarke gibt in den nächsten Wochen 21 Kevelaerer Gymnasiasten das Rüstzeug mit auf den Weg, um anschließend in ihrem Heimatverein eine Kindermannschaft trainieren zu können.

Foto: Gerhard Seybert

Wer Sebastian Clarke schon einmal im Trikot des Fußball-Landesligisten SV Straelen erlebt hat, weiß, dass der 30-Jährige schnell und gezielt den Abschluss sucht. Dies gilt allerdings nicht nur auf dem Platz. Der Sport- und Mathematiklehrer hat entscheidenden Anteil daran, dass das Kevelaerer Kardinal-von-Galen-Gymnasium ab sofort zu den insgesamt zwölf Schulen im Bereich des Fußball-Verbandes Niederrhein (FVN) gehört, an denen junge Trainer ausgebildet werden.

"Als ich in der Sportschule in Duisburg-Wedau meine Trainerlizenz verlängert habe, bin ich durch einen Flyer auf das Projekt aufmerksam geworden. In Absprache mit unserem Schulleiter Karl Hagedorn haben wir uns dann beim Verband beworben", erzählt Clarke. Mit Erfolg. Seit Dienstag büffeln 21 Kevelaerer Pennäler im Alter von 15 und 16 Jahren freiwillig für den Trainerschein. Genauer gesagt für das "DFB-Junior-Coach"-Zertifikat. Die Jugendlichen sollen im Kursus, der 40 Lehreinheiten umfasst, in die Lage versetzt werden, Kindermannschaften von den Bambini bis hinauf zu den E-Junioren zu trainieren.

Das Projekt, das der Deutsche Fußball-Bund vor zwei Jahren ins Leben gerufen hat, ist mittlerweile bundesweit erfolgreich angelaufen. "Wir haben die Erfahrung gemacht, dass etwa ein Drittel der Schüler und Schülerinnen, die bei dieser Aktion mitmachen, sich anschließend in einem Verein engagiert", erklärt Manuel Schulitz, der das DFB-Projekt auf Verbandsebene koordiniert.

Sebastian Clarke wird den Jugendlichen in den nächsten Wochen das nötige Rüstzeug für den künftigen "Trainerjob" mit auf den Weg geben. Auf dem Stundenplan stehen beispielsweise kindgerechte Spiel- und Trainingsformen, Methodik und Didaktik.

Wer das Zertifikat in der Tasche hat, kann anschließend in einem Aufbaukurs auch die Trainer-C-Lizenz erwerben. Für die angehenden Übungsleiter gibt's als zusätzlichen Anreiz noch das eine oder andere Bonbon. Beispielsweise den Besuch des "U 21"-Länderspiels Deutschland gegen Finnland, das am 9. Oktober in Essen ausgetragen wird. Die Commerzbank, die als Sponsor die "DFB-Junior-Coach"-Aktion unterstützt, bietet jedem Teilnehmer die Möglichkeit, ein Praktikum und ein kostenloses Bewerber-Training zu absolvieren.

Ganz nebenbei erhöhen die Jugendlichen auch noch ihre Chancen auf einen Ausbildungsplatz. "Soziale Kompetenz und ehrenamtliches Engagement sind Elemente, die in einem Bewerbungsschreiben immer Eindruck machen", versichert Schulitz. Selbstverständlich profitieren nicht zuletzt auch die Amateurvereine vor der Haustür vom Projekt. "Die meisten Jungen und Mädchen sind in einem Verein im Gelderland aktiv. Einige haben bereits angekündigt, anschließend eine Mannschaft übernehmen zu wollen", sagt Clarke. Für den engagierten Sportlehrer gab's zum Startschuss noch ein großes Kompliment. Manuel Schulitz: "Wir mussten nicht lange überlegen, dem Kardinal-von-Galen-Gymnasium den Zuschlag zu geben. Schließlich ist Sebastian Clarke als Ausbilder eine Idealbesetzung."

(RP)
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