Fußball Personalkarussell in der Bezirksliga steht nun still

Gelderland · Die Wechselfrist ist abgelaufen. Die Kader der fünf Bezirksliga-Mannschaften aus dem Gelderland stehen fest. Vor allem der GSV Geldern hat ein glückliches Händchen bewiesen. Unter anderem konnte ein Oberliga-Spieler verpflichtet werden. Broekhuysen mit schmerzhaften Abgängen.

Fußball: Personalkarussell in der Bezirksliga steht nun still
Foto: Seybert, Gerhard

Die Mannschaftsfahrten sind größtenteils beendet, nun steht der "Ernst" des Sportlerlebens wieder an. Am 16. August beginnt die neue Saison in der Fußball-Bezirksliga, am 15. Juli ist bereits der Auftakt des Voba-Cups, den viele Mannschaften aus dem Gelderland als Vorbereitungsturnier nutzen. Und noch ein drittes Datum muss angeführt werden: Am 30. Juni endete die Wechselfrist. Somit stehen die Kader der fünf Bezirksliga-Teams Sportfreunde Broekhuysen, TSV Wachtendonk/Wankum, SV Sevelen, SV Walbeck und GSV Geldern fest. Es kann also losgehen.

Vor allem der Aufsteiger GSV Geldern kann namhafte Zugänge vermelden. Thomas Pütters kommt vom Oberligisten TV Jahn Hiesfeld und ist neben dem im vergangenen Jahr zum GSV gewechselten Maik Noldes nun schon der zweite Spieler mit Oberliga-Erfahrung. Der 29-jährige Pütters hat in der vorigen Saison allerdings nur wenige Einsätze bekommen. Deshalb ist ungewiss, wie schnell sich der Angreifer akklimatisieren kann. Auch Krisha Penn, der von Teutonia St. Tönis kommt, steht nun in der Pflicht, sich schnell einzuleben.

Ein Unbekannter ist Pütters in Geldern aber nicht. "Er hat schon in der Jugend beim GSV gespielt", sagt Gelderns Coach Peter Streutgens. "Uns lag viel daran, hauptsächlich ehemalige GSV-Spieler zu verpflichten. Wir haben uns schon früh umgeschaut."

Auch Simon Porvitz (SV Straelen II) sowie Thomas Pauls und Erdi Ezer (beide Sportfreunde Broekhuysen) haben ihre ersten Fußball-Erfahrungen beim GSV gemacht und sind nun wieder zurückgekehrt. Weitere Zugänge sind Marcel Haffmanns vom A-Ligisten FC Aldekerk, Dominik Idel vom SV Straelen und Maik Röcke aus der eigenen dritten Mannschaft. "Aufgrund der Neuformierung und der gestiegenen Qualität in der Bezirksliga brauchen wir einen starken Kader, um bestehen zu können. Mit den neuen Leuten haben wir das Qualitätslevel auf allen Positionen steigern können", erklärt Streutgens, der aber auch gleichzeitig acht Abgänge verkraften muss. "Ich denke aber, dass wir ganz gut gerüstet sind. Jetzt ist es unsere Aufgabe, aus den vielen guten Solisten ein funktionierendes Orchester zu machen", ergänzt der GSV-Coach.

Bei den Sportfreunden Broekhuysen, die nach einem Jahr in der Landesliga wieder in der Bezirksliga antreten müssen, sieht die Lage nicht ganz so rosig aus. Denn die Mannschaft muss ab sofort auf gleich drei Stammspieler verzichten. Neben dem bereits erwähnten Erdi Ezer haben auch Fabian Göckler (VSF Amern) und Holger Jansen (1. FC Viersen) die Sportfreunde verlassen.

Zudem haben sich Thomas Pauls (GSV Geldern), Julian Schmidt (SV Straelen II) sowie Sascha Krüger (Karriereende) und Lukas Wysocki (pausiert) verabschiedet. "Wir werden erstmal einen Qualitätsverlust spüren", ist sich SFB-Obmann Heinz Trienekens sicher, der von einem "großen Umbruch" spricht. "Die Abgänge sind nur schwer zu ersetzen." Immerhin konnten die Sportfreunde mit Igor Puschenkow und Christoph Elspaß zwei Spieler vom SV Veert verpflichten. Hinzu kommen vier Nachwuchsspieler aus der eigenen A-Jugend sowie drei Akteure aus der zweiten Mannschaft. Marc Kersjes bleibt Spielertrainer, Rainer Krohn wird weiterhin den Job des Co-Trainer erledigen. Ob der Kader für die Bezirksliga stark genug ist, ist ungewiss. "Wir müssen jetzt erstmal abwarten, wie sich unser Saisonauftakt entwickeln wird", sagt Trienekens.

Der TSV Wachtendonk/Wankum, der in der abgelaufenen Spielzeit Vizemeister wurde, muss mehr Personal abgeben, als er dazu bekommt. Denn derzeit stehen mit Carlos Hurtado Martinez, Felix Luhr und Patrick Baumgart lediglich drei eigene A-Jugendliche als Zugänge für die erste Seniorenmannschaft fest. Dagegen muss der TSV in der kommenden Saison auf zwei wichtige Spieler verzichten. Innenverteidiger Timo Ingenlath wechselt als spielender Co-Trainer zum B-Ligisten SC Auwel-Holt, Jannik Wißfeld schließt sich dem A-Ligisten FC Aldekerk an. Auch Rainer Seyen (Karriereende) und Christian Gorgs (SV Grefrath) gehören nicht mehr zum aktuellen Kader. Darüber hinaus wird David Schäfer bis auf weiteres eine Fußball-Pause einlegen. Torwart-Trainer Uli Büssers, der ebenfalls pausiert, wird durch den reaktivierten Frank Heysters ersetzt.

Teammanager Ralf Rösen weiß momentan noch nicht genau, wo das Team in der kommenden Saison stehen wird. "Auf Platz zwei werden wir es bei der starken Gruppe wohl nicht mehr schaffen. Gleich zu Saisonbeginn wird es ordentlich zur Sache gehen. Scherpenberg, Schwafheim und Fichte schätze ich ganz stark ein. Ich sehe uns irgendwo im Mittelfeld", sagt Rösen, der hinzufügt: "Ich bin mir aber sicher, dass wir mit unserem Kader bestehen können."

Auch beim SV Sevelen hatte man gehofft, ein paar Runden länger mit auf dem Personalkarussell zu schwingen. Von außen konnte der Verein nur einen Spieler verpflichten: Marius Janßen, routinierter Abwehrmann vom A-Ligisten Grün-Weiß Vernum, wird ab sofort im Sevelener Dress auflaufen. "Für unsere junge Mannschaft war es wichtig, einen erfahrenen Spieler zu verpflichten", erklärt Sevelens stellvertretender Obmann Ronny Czadzeck. Jungspund Marc Jeitner, der sich schon in der abgelaufenen Bezirksliga-Saison als zuverlässige Aushilfe herausgestellt hat, gehört nun auch fest zum Kader der "Ersten". "Allerdings hätten wir gerne noch zwei oder drei weitere Zugänge präsentiert. Es hat sich aber als besonders schwierig herausgestellt, Akteure zu finden, die sich uns auch anschließen wollen", erklärt Czadzeck. Zur Winterpause soll die Suche wieder aufgenommen werden. Ebenfalls gesucht wird noch ein zweiter Co-Trainer, der Chefcoach Achim Apitzsch und Co-Trainer Frank Rörthmans unterstützt. "Am liebsten wäre uns natürlich ein spielender Co-Trainer", sagt der stellvertretende Obmann.

Auf der Liste der Abgänge hat der SV Sevelen drei Spieler stehen, die künftig in der Reservemannschaft zum Einsatz kommen werden. Dies sind Harald Pöpke, Christoph Fronhoffs sowie Mark Helmes, der in der "Zweiten" als spielender Co-Trainer fungieren wird.

Nachdem der SV Walbeck den Wiederaufstieg in die Bezirksliga geschafft hat, wird es nun auch personell zu einem kleinen Umbruch kommen. Denn Trainer Andreas Holla ist zur DJK Twisteden gewechselt und wird von Walbecks neuem Coach Jan Schröers beerbt. Zudem hat sich Co-Trainer Dieter Brands verabschiedet, der nun durch Stefan Ettwig, ehemals Betreuer, ersetzt wird. "Weitere Abgänge haben wir im Grunde nicht zu verzeichnen. Nur unser Keeper Andre Engels hat seine Karriere beendet. Für ihn haben wir Ulf Croonenbroeck aus der zweiten Mannschaft geholt", erklärt Walbecks Obmann Stephan Cox. Croonenbroeck war zuletzt Trainer im Reserveteam und wird nun ausschließlich Ersatztorwart in der "Ersten" sein. Als weiteren Zugang können die Walbecker Niklas Tebbe (eigene A-Jugend) präsentieren. Zudem werden zwei Spieler an den Bergsteg zurückkehren. Nach dem Jens Fischer schon zur Winterpause vom SV Veert nach Walbeck zurückgekommen ist, werden nun auch Stephan Gorthmans (TSV Weeze) und Yannick Christiaens (SV Veert) wieder für Walbeck antreten. "Wir sind ganz gut aufgestellt. Alle spielen auf dem selben Niveau. Wir müssen uns jetzt schnell akklimatisieren und gut in die Saison starten", sagt Cox.

(cad)
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