Fußball Peter Streutgens bleibt bei "seinem" GSV

Geldern · Der 48-jährige Aufstiegstrainer, der den GSV Geldern in kurzer Zeit von der Kreisliga B hinauf in die Bezirksliga geführt hat, verlängerte gestern seinen Vertrag. In der Winterpause hat er Neuzugang Cristian Voicu aus dem Hut gezaubert.

 Im Gelderland-Stadion wird auch in Zukunft ausgelassen gejubelt. Hier freuen sich Trainer Peter Streutgens, Ersatztorwart Maik Röcke und Abwehr-Routinier Amir Hashani über den 3:1-Triumph gegen Tabellenführer SV Schwafheim.

Im Gelderland-Stadion wird auch in Zukunft ausgelassen gejubelt. Hier freuen sich Trainer Peter Streutgens, Ersatztorwart Maik Röcke und Abwehr-Routinier Amir Hashani über den 3:1-Triumph gegen Tabellenführer SV Schwafheim.

Foto: Gerhard Seybert

Peter Streutgens und Rolf Niersmans verstehen sich auch außerhalb des Fußballplatzes bestens. Und so mussten der Trainer und der Obmann des Bezirksligisten GSV Geldern gestern nur wenige Worte wechseln, um Nägel mit Köpfen zu machen. Der 48-jährige Coach, der die Mannschaft vor fünf Jahren in der Kreisliga B übernommen hatte, hat seinen Vertrag vorzeitig für die Saison 2016/'17 verlängert. "Es macht einfach Spaß. Unser Saisonziel Klassenerhalt haben wir ja praktisch schon erreicht und können uns auf eine entspannte Rückserie freuen. Und dann liegt ein weiteres Bezirksliga-Jahr vor uns", sagt der Aufstiegstrainer.

Nach dem Sprung in die Bezirksliga hat Streutgens mit seinen Schützlingen bereits das nächste Kapitel der Erfolgsgeschichte geschrieben. Der Neuling hat eine Hinrunde absolviert, die ihresgleichen sucht. In den ersten acht Spielen lief gar nichts zusammen. Mit gerade einmal zwei Punkten startete der GSV in diesem Zeitraum wie ein designierter Absteiger. Doch dann zeigte die Mannschaft ihr anderes Gesicht. Und wie: Die Streutgens-Schützlinge trumpften fortan wie ein Titelaspirant auf und entschieden neun der folgenden zehn Spiele für sich.

Der erfahrene Coach hatte sich vom Fehlstart nicht aus der Ruhe bringen lassen und liefert eine simple Erklärung für den sportlichen Quantensprung. "Wir kannten doch alle die Ursache der anfänglichen Negativserie. In den ersten Spielen haben wir meistens Gegentreffer zwischen der 75. und 90. Minute kassiert. Also mussten wir an der Kondition arbeiten", erzählt Streutgens.

Diese Rechnung ging sofort auf. Plötzlich hatten die Spieler Luft für eine komplette Partie und prompt wieder Grund zum Jubeln. Erinnert sei nur an das 3:1 gegen den Tabellenführer und Topfavoriten SV Schwafheim. Der Coach geht fest davon aus, dass seine Mannschaft in der Rückrunde, die am 28. Februar mit dem Lokalduell beim SV Sevelen beginnt, weitere Taten folgen lässt.

Zumal er kurzfristig einen recht spektakulären Neuzugang aus dem Hut gezaubert hat. Der Rumäne Cristian Voicu lebt und arbeitet erst seit wenigen Monaten in Geldern und hatte sich beim GSV gemeldet, um etwas kicken zu können. Zunächst kam er in der Reserve zum Einsatz, deren Trainer Rolf Niersmans nicht schlecht staunte. Der 25-Jährige, der in seinem Heimatland auch schon höherklassig unterwegs war, erzielte in seinen acht Einsätzen für die B-Liga-Auswahl sieben Treffer. "Mir war schon klar, dass ich an dem Jungen nicht lange Freude haben werde, wenn der Peter ihn erst einmal beobachtet hat", sagt Niersmans.

Er sollte recht behalten: Im von Streutgens favorisierten 4-2-3-1-System ist Cristian Voicu für die Position auf der linken Außenbahn vorgesehen. Eine Kostprobe seines Könnens lieferte der Mittelfeldspieler bereits bei seinem Debüt in der "Ersten". Im Testspiel gegen den Landesligisten SV Straelen schnappte er sich kurz nach seiner Einwechslung selbstbewusst den Ball und verwandelte einen Freistoß direkt. Den Respekt seiner Mitspieler hat sich der Rumäne mittlerweile auch im Training verschafft. "Cristian ist unglaublich schnell und ballsicher. Es ist ein Glücksfall, wenn man unverhofft solch einen Spieler bekommt", erklärt Streutgens.

Die Gelderner Fußballfreunde erhalten am Samstag die Gelegenheit, den Neuzugang einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Voicu soll unter anderen an der Seite der Ezer-Brüder Erdi, Ümit und Erdal die Hallenspezialisten-Auswahl des GSV bei der Stadtmeisterschaft zum Titelgewinn führen. Streutgens reist parallel mit dem Großteil seiner Mannschaft zum Bresserberg und fordert den Landesliga-Tabellenführer 1. FC Kleve heraus: "Das wird ein interessanter Test. Wir sind hoffentlich rechtzeitig zum Finale wieder zurück und können zuschauen, wie die Jungs den großen Pokal holen."

Übrigens bleibt dem GSV Geldern nicht nur der Aufstiegstrainer erhalten. Rolf Niersmans einigte sich gestern ganz nebenbei auch noch mit sich selbst. "Ich arbeite weiterhin mit unserer zweiten Mannschaft zusammen. Und mein Co-Trainer Erkan Yasaroglu hat ebenfalls verlängert", teilte der Obmann mit.

(RP)
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