Lokalsport Rundum-Service des SC Straelen für die blitzschnelle Schach-Elite

Straelen · Der Kalorienverbrauch beim Schachspiel sollte besser nicht unterschätzt werden. Jedenfalls hatten die Organisatoren der 29. Auflage des Straelener Schnellschachturniers im Forum des Gymnasiums nicht nur den sportlichen Bereich bestens vorbereitet. Bereits zwei Stunden vor dem Startschuss des beliebten Wettbewerbs genossen die ersten Denksportler, die zum Teil eine lange Anreise hinter sich hatten, ein ausgiebiges Frühstück. Damit noch lange nicht genug: In der Mittagspause konnten sich die Spielerinnen und Spieler bei Bockwurst und Kartoffelsalat für die folgenden Runden stärken. Und Kaffee und Kuchen gab's selbstverständlich auch noch.

So viel Service hat sich längst herumgesprochen. Sven Hendriks, Vorsitzender des SC Straelen, begrüßte mehr als 200 Spieler aus Deutschland und den Niederlanden, als er pünktlich um 10 Uhr das Turnier um den Sparkassen-Cup eröffnete. Es herrschte eine Atmosphäre höchster Konzentration, als Spielleiter Herbert Steinbring die erste der insgesamt sieben Runden freigab. Parallel versuchten in den Nebenräumen auch noch rund 60 Kinder und Jugendliche, ihre jeweiligen Kontrahenten Matt zu setzen.

Die Erwachsenen, die in fünf Leistungsklassen und einer Seniorenklasse bei 25 Minuten Bedenkzeit spielten, nutzten diese oftmals bis zur letzten Sekunde aus. Flinke Hände schoben die Figuren blitzschnell über die 64 Felder, nur selten gönnten sich die Denksportler einen schnellen Blick auf die Schachuhr, die gnadenlos tickte. Oftmals entschieden nur wenige Sekunden über Sieg oder Niederlage.

Bei allem Stress ging's an den Brettern sehr fair zu. "Es gab nur wenige Streitfälle, die wir allesamt einvernehmlich lösen konnten", lobte Steinbring, der als Schiedsrichter über das Regelwerk wachte.

In der spielstärksten A-Klasse trafen zahlreiche Spitzenspieler der deutschen Schachszene aufeinander. 23 der 29 Teilnehmer hatten eine Wertungszahl (DWZ) jenseits der 2000 mitgebracht. Vorjahressieger Wilfried Harff (Hochneukirch) musste sich diesmal mit Platz 20 begnügen. Großmeister Felix Levin vom Schachverein Mülheim-Nord und die Internationalen Meister Karl-Heinz Podzielny (Letmathe) und Mikhali Zaitseh (Bochum) lieferten sich spannende Partien um den Klassensieg. Am Ende setzte sich der Großmeister souverän mit sechs Siegen und einem Unentschieden (19 Punkte) vor Podzielny (16) und Zaitseh (15) durch.

Für die Sieger in der Vereinswertung hatte Gastgeber SC Straelen stolze 750 Euro ausgeschrieben. In den Jugend- und Seniorenklassen flossen jeweils die besten zehn Spieler und Spielerinnen in die Wertung ein. Der große Wanderpokal ging erneut an die Schachfreunde aus Essen-Katernberg, die sich vor den Schachfüchsen aus Kempen und dem Rheydter Schachverein behaupteten.

(RP)
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