Boxen Samy Musa betritt die ganz große Bühne

Kevelaer/Krefeld · Der gebürtige Kevelaerer kämpft am Samstag im Vorprogramm des Boxkampfes zwischen Wladimir Klitschko und Tyson Fury gegen Jay Spencer. In seiner Profi-Karriere ist Musa bislang noch ohne Niederlage. Abseits des Boxringes arbeitet der 32-Jährige als Kindergärtner.

 Nach der Arbeit im Kindergarten steigt Samy Musa in den Boxring.

Nach der Arbeit im Kindergarten steigt Samy Musa in den Boxring.

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Eigentlich ist Samy Musa ja lammfromm. Der 32-Jährige ist Erzieher und arbeitet in einem Krefelder Kindergarten. Doch nach Feierabend, da geht es zur Sache. Dann trainiert Samy Musa im Krefelder Next-Champ-Boxcamp an der Uerdinger Straße, und dort fliegen die Fäuste - im Boxring.

 Pose mit Ansage: Auch auf seiner Autogrammkarte zeigt sich Samy Musa kampfbereit.

Pose mit Ansage: Auch auf seiner Autogrammkarte zeigt sich Samy Musa kampfbereit.

Foto: Samy Musa

Am Samstag nun steigt Musa erneut in den Boxring, der ja eigentlich quadratisch ist. Sein Kampf gegen Jay Spencer um den Titel des Internationalen Deutschen Meisters im Halbschwergewicht ist Teil des Vorprogramms vor dem Hauptkampf zwischen Wladimir Klitschko und Tyson Fury. Entsprechend groß dürfte dann auch die Kulisse in der Düsseldorfer Esprit-Arena sein.

Acht Profikämpfe hat der gebürtige Kevelaerer mit palästinensischen Wurzeln inzwischen bestritten. Sein Geld verdient er damit allerdings nicht hauptsächlich, sondern als Erzieher. "Meine Mutter hatte mir das damals vorgeschlagen, als ich eine Praktikumsstelle gesucht habe. Dort habe ich gemerkt, dass das eine tolle Sache ist, und ich wusste, dass ich dies zu meinem Beruf machen wollte", erzählt Musa. "Es ist eine schöne und ruhige Arbeit, die mit viel Geduld und Feingefühl verbunden ist. Ich genieße jeden Tag, an dem ich zur Arbeit gehe."

 Vor dem Kampf am Samstag will Samy Musa morgen noch eine letzte Trainingseinheit absolvieren, um gut vorbereitet zu sein.

Vor dem Kampf am Samstag will Samy Musa morgen noch eine letzte Trainingseinheit absolvieren, um gut vorbereitet zu sein.

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Nebenbei, nach Feierabend, arbeitete Samy Musa weiter an seiner Boxkarriere. 2012 entschloss er sich dann, Profi zu werden. Gegen Bayram Kajalapp (Koblenz) startete er gleich mit einem K.o. Zuvor hatte er lange Zeit als Amateur gekämpft - eine Zeit, die er auch brauchte und die ihm heute von Nutzen ist. "Eine gute Grundausbildung im Amateurboxen ist immer von Vorteil", sagt Musa, der schon mit 18 Jahren Westdeutscher Meister bei den Amateuren wurde - seinerzeit noch im Mittelgewicht. Seine Kampfbilanz ist makellos: acht Kämpfe, acht Siege, und sieben Mal schickte er seine Gegner vorzeitig auf die Bretter. Seinen Titel gewann er im Januar 2015. Seinerzeit besiegte er den aus Bonn stammenden Rustem Trott durch technischen K.o. in der zweiten Runde und holte sich somit jenen Titel, den er am Samstag dann zum zweiten Mal verteidigen möchte - den ersten Kampf als Titelträger gewann er im März gegen Hani Eljarie aus Velbert.

Sein Gegner allerdings verspricht, nicht gerade Fallobst zu sein. Jay Spencer ist in etwa genauso lange schon als Boxprofi aktiv wie auch Musa (seit knapp drei Jahren), allerdings hat der gebürtiger Ghanaer, der in Düsseldorf lebt, zwei Profikämpfe mehr bestritten als sein Gegner. Alle seine zehn Kämpfe hat der 24-Jährige gewonnen, sieben endeten vorzeitig. Das verspricht also einen Kampf auf Augenhöhe. Entsprechend motiviert wird der gebürtige Kevelaerer Musa in den Ring steigen. "Jeder Kampf motiviert mich aufs Neue", sagt der 32-Jährige. "Ich nehme jeden Gegner ernst und respektive alle von ihnen. Ich werde alles dafür tun, oben mithalten zu können, und ich glaube ganz fest daran." Am Samstag könnte er den nächsten Schritt auf diesem Weg gehen.

(RP)
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