Fußball Sebastian Clarke erlöst den SV Straelen

Straelen · Fußball-Landesliga: Gastgeber war gestern Abend gegen Teutonia St. Tönis über weite Strecken drückend überlegen, mühte sich aber letztlich zu einem 2:1-Erfolg. Siegtreffer gegen den Abstiegskandidaten in der 89. Minute.

 Daniel Lukaschek (am Ball) ist in der Innenverteidigung des SV Straelen schon seit Wochen eine Bank. Auch gestern Abend entschied der 23-Jährige die meisten Zweikämpfe für sich.

Daniel Lukaschek (am Ball) ist in der Innenverteidigung des SV Straelen schon seit Wochen eine Bank. Auch gestern Abend entschied der 23-Jährige die meisten Zweikämpfe für sich.

Foto: Markus van Offern

SV Straelen - Teutonia St. Tönis 2:1 (1:0). Als gestern Abend kaum noch jemand im Stadion an der Römerstraße daran geglaubt hatte, gab's sie doch noch zu sehen: die Spielertraube in Grün und Gelb. In der 89. Minute setzte der Niederländer Randy Grens noch einmal zu einem Sprint an und legte den Ball quer auf Sebastian Clarke. Der Spielmacher nahm Maß und traf in den Winkel - ein Schuss ins Straelener Glück zum 2:1-Endstand.

Die rund 120 Zuschauer hatten zwar ihre helle Freude am Happy-End. Doch im Grunde genommen hätte sich gegen den Abstiegskandidaten aus St. Tönis überhaupt kein Fußball-Krimi entwickeln dürfen. Zu klar dominierte die Mannschaft um Trainer um Sandro Scuderi das Geschehen, versäumte allerdings das, worauf es in dieser Sportart nun einmal ankommt: Toreschießen. "Wir haben gut gespielt. Aber uns fehlt die Konsequenz", bemängelte SVS-Sportdirektor Ilja Ludenberg schon zur Pause.

Zu diesem Zeitpunkt führte der Gastgeber mit 1:0, hätte aber schon in Hälfte eins den Deckel drauf machen müssen. Nach einer kurzen Zeit des Abtastens nahm die Partie richtig Fahrt auf. Sebastian Clarke schickte in der 22. Minute Randy Grens auf die Reise. Der Niederländer schüttelte einen gegnerischen Verteidiger ab wie eine lästige Fliege und spitzelte den Ball an Teutonia-Keeper Daniel Hitzschke vorbei zum 1:0 ins Netz.

Der SV Straelen, der sich mit dem Sieg im Nachholspiel auf Platz zehn verbesserte und nun endgültig aller Abstiegssorgen ledig ist, hatte nach dem Führungstreffer alles im Griff. Die Chancen für den Gastgeber häuften sich. In der 26. Minute steuerte Grens erneut aufs gegnerische Tor zu, übersah aber seinen besser postierten Sturmpartner David Kalokoh, der den Ball nur noch über die Linie hätte schieben müssen. Der nächste Straelener Angriff mündete in einen Treffer von Andreas Schulz, der allerdings knapp im Abseits stand.

Weiter ging's in eine Richtung: In der 35. Minute zielte Kalokoh knapp am Tor vorbei, kurz vor der Pause geriet Sebastian Clarke in aussichtsreicher Position in Rücklage - der Ball flog hoch über das Tor. Chancen St. Tönis: Fehlanzeige.

In der zweiten Halbzeit änderte sich am gewohnten Bild nichts. Der SV Straelen blieb drückend überlegen, doch das 2:0 wollte einfach nicht fallen. Schulz schoss frei stehend vorbei (50.), Jannis Pütz scheiterte aus spitzem Winkel am Torhüter (55.), einen Schuss von Clarke währte Hitzschke mit einem Reflex zur Ecke ab (70.).

Der fahrlässige Umgang mit den Hochkarätern hätte sich beinahe noch gerächt. In der 73. Minute gab Teutonia-Kapitän Ercan Sendag - mit Abstand bester Gästespieler - einen ersten Warnschuss ab. Zwei Minuten später vergab der eingewechselte Burhan Sahin eine Großchance zum 1:1. Ab sofort wurde an der Römerstraße gezittert. Und zwar nicht nur wegen der einsetzenden Kälte. "Das gibt's doch gar nicht. Die betteln jetzt um den Ausgleich", meinte SVS-Vorstandsmitglied Norbert Peters zu diesem Zeitpunkt.

Und er sollte recht behalten. In der 80. Minute hatte der Gastgeber zunächst noch einmal viel Glück, als Torhüter Marian Gbur eine Freistoßflanke unterschätzte - der Ball prallte vom Innenpfosten in den Strafraum zurück. 60 Sekunden später war's passiert. Burhan Sahin steuerte ein weiteres Mal allein auf Gbur zu und machte es diesmal besser - 1:1.

Am Ende musste ein Sonntagsschuss herhalten, um den Spielverlauf nicht auf den Kopf zu stellen. Sebastian Clarke trifft in den Winkel - alles im grün-gelben Bereich.

(RP)
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