Fußball Sevelen gewinnt wahren Nervenkrimi

Gelderland · Fußball-Bezirksliga: Der SV Sevelen gewinnt das so wichtige Abstiegsduell bei den Sportfreunden Broekhuysen. Trotz eines 0:1-Pausenrückstandes kommt der SVS noch einmal zurück. Jens Schwevers avanciert zum umjubelten Helden.

 Sevelen kämpft bis zum Ende: "Andy" Terhoeven (m.) behauptet sich im Duell mit den Broekhuysenern Steffen Trienekens (l.) und Jonas Tophoven (r.).

Sevelen kämpft bis zum Ende: "Andy" Terhoeven (m.) behauptet sich im Duell mit den Broekhuysenern Steffen Trienekens (l.) und Jonas Tophoven (r.).

Foto: Seybert

Der GSV Geldern verliert in Unterzahl gegen den GSV Moers. Wachtendonk vergibt eine 1:0-Führung gegen Dilkrath. Walbeck muss sich dem SV Scherpenberg geschlagen geben.

Sportfreunde Broekhuysen - SV Sevelen 1:2 (1:0). Der Jubel nach dem 2:1-Sieg gegen Broekhuysen kannte bei den Sevelenern keine Grenzen mehr. Durch viel Aufwand, vor allem in der zweiten Halbzeit, sicherten sich die Gäste einen verdienten Sieg. "Das war für unsere Köpfe ganz wichtig. Diesen Dreier haben sich die Jungs erarbeitet und auch mehr als verdient", sagte Sevelens Coach Stephan Lingen. Bei SFB-Spielertrainer Marc Kersjes machte sich hingegen Ernüchterung breit, immerhin hätten die Sportfreunde die Abstiegszone verlassen können. "Uns fehlte etwas", sagte er.

Dabei lagen die Gastgeber bereits früh in Führung. Rainer Krohn hatte mit dem Rücken zum gegnerischen Tor das 1:0 (6.) per Kopf markiert. Die über weite Strecken ausgeglichene erste Hälfte war danach geprägt von einem ständigen Auf und Ab. Mal kam Sevelen gefährlich nah vors Tor, mal konterte sich Broekhuysen in die gegnerische Hälfte. Sevelen hatte nach 20 Minuten den Ausgleich auf dem Fuß, Broekhuysen war kurz danach dem 2:0 nahe. Auffällig auf beiden Seiten war jedoch, dass Torchancen nicht clever genug ausgespielt wurden.

Nach der Pause baute Sevelen zunehmend Druck auf. Das hatte zur Folge, dass Broekhuysen oft in die eigene Hälfte gedrängt wurde und die Gäste ein gutes Aufbauspiel betreiben konnten. Zwar strahlten die Gastgeber ständige Kontergefahr aus, so beispielsweise bei Schüssen von Benedikt Peun und Dominik Waitschekauski, Sevelen aber spielte zielstrebiger und drängte auf den Ausgleich. Zunächst wurde ein Tor von Tobias Winkler (70.) nicht gegeben, da der Sevelener im Abseits stand.

Genau zwölf Minuten später schepperte es dann aber im SFB-Kasten. Nach einem Freistoß und anschließender Verlängerung schob Philipp Langer zum 1:1 ein. Zuschauer wie auch Vertreter beider Klubs wurden immer nervöser, denn Spannung lag nach wie vor in der Luft. Kurz vor Schluss fiel schließlich die Entscheidung. Langer passte auf Jens Schwevers, der zum 2:1 traf und gleichzeitig zum umjubelten Helden avancierte. Sevelen hatte den wichtigen Dreier eingetütet. "Das war für uns die völlige Erlösung", sagte Sevelens Trainer. Kersjes resümierte: "Wir haben unsere Führung nicht gut genutzt. Beide Gegentore sind meiner Meinung nach auch aus abseitsverdächtiger Position gefallen. Aber das passt zu unserer Situation."

GSV Geldern - GSV Moers 0:3 (0:0). Für den GSV Geldern war gegen Moers nichts zu holen. Am Ende stand ein 0:3 zu Buche. "Die erste Halbzeit war ausgeglichen, auch wenn Moers etwas gefährlicher vor dem Tor war", sagte GSV-Trainer Peter Streutgens, der kurz vor der Pause mit ansehen musste, wie sein Flügelflitzer Cristian Voicu mit der Roten Karte (angebliche Tätlichkeit) vom Platz geschickt wurde. Zwar versuchte die fortan in Unterzahl spielende Heim-Elf, sich nichts anmerken zu lassen, dennoch fiel 20 Minuten vor Schluss das erste Gegentor. "Danach ließen bei uns die Kräfte nach", berichtete Streutgens. Die Folge daraus waren noch zwei weitere Gegentreffer.

DJK Dilkrath - TSV Wa.-Wa. 2:1 (0:1). Wilfried Steeger, Coach des TSV Wa.-Wa., musste nicht lange überlegen, wie er die Partie auf dem Dilkrather Mini-Kunstrasenplatz bewerten sollte. "Das war eine sehr ärgerliche Niederlage. Insgesamt war es aber ein ausgeglichenes Spiel. Und wir haben auch ganz gut agiert."

Noch vor der Pause netzte Max Brusius per Freistoß zum 1:0 für die Gäste ein. Bis zur 80. Minute hielten die Wachtendonker die knappe Führung, waren sich aber immer bewusst, dass gerade auf dem kleinen Platz alles passieren kann. Und so war es letztlich auch. Per Strafstoß glichen die Dilkrather zunächst aus, um dann in der 89. Minute per Traumtor den Sieg zu markieren. Ein Hochkaräter von Carlos Hurtado-Martinez blieb kurz vor Schluss noch ungenutzt. "Eigentlich wäre ein Remis für beide Seiten gerechter gewesen", sagte Steeger.

SV Scherpenberg - SV Walbeck 1:0 (1:0). Auch der SV Walbeck ärgerte sich über eine knappe Niederlage. Die defensiv agierenden Gäste ließen in der ersten Hälfte bis auf zwei Chancen nichts zu. Aber gerade aus diesen zwei Möglichkeiten machte Scherpenberg noch vor der Pause das 1:0. Im zweiten Durchgang war zwar noch alles möglich, aber Walbecks Coach Jan Schröers vermisste die nötige Aggressivität nach vorn. "Man muss schon sagen, dass die Jungs sich im Vergleich zum Spiel gegen Bedburg-Hau deutlich gesteigert haben. Sie haben diszipliniert und taktisch gut agiert, dennoch fehlte etwas nach vorn", sagte der Trainer. Nach der Pause hatten nur noch Stephan Gorthmanns und Michael Janßen zwei Torchancen, die aber beide ungenutzt blieben.

(RP)
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