Lokalsport Siebenmeter machen den Unterschied

Issum · Handball Landesliga Männer: TV Issum - TV Kapellen 17:23 (5:12). Der Gastgeber lieferte im Spitzenspiel eine engagierte Vorstellung, war aber zu harmlos. Und dann gab's da noch die eine oder andere umstrittene Entscheidung des Referees.

 Die Spieler des TV Kapellen hatten das Geschehen in der Halle am Vogt-von-Belle-Platz über weite Strecken im Griff.

Die Spieler des TV Kapellen hatten das Geschehen in der Halle am Vogt-von-Belle-Platz über weite Strecken im Griff.

Foto: Gottfried Evers

Die Handball-Männer aus dem Bierdorf mussten am vergangenen Wochenende konstatieren, dass sie trotz der bisher erfreulich verlaufenden Saison noch nicht die Klasse haben, um in den Kampf um die absoluten Spitzenplätze einzugreifen. Auf einem davon steht der TV Kapellen, der in der Sporthalle am Vogt-von-Belle-Platz die Anwartschaft auf den Verbandsliga-Aufstieg mit einem 23:17-Sieg gegen den TV Issum untermauerte.

Ein miserabler Start in die Begegnung und die Anzahl der herausgeholten Siebenmeter waren der Grund dafür, dass Issums Handballmänner im Spitzenspiel der Landesliga nicht den von vielen im blau-weißen Lager erhofften Heimsieg feiern können. Sicher lässt sich darüber streiten, ob es sinnvoll ist, in einer derart bedeutenden Begegnung nur einen Schiedsrichter pfeifen zu lassen, aber im Großen und Ganzen hat Stefan Förster seine Sache gut gemacht. Die Strafwürfe für Kapellen hätten nicht alle sein müssen. Und auf Issumer Seite wäre mehr als der eine gegebeneSiebenmeter durchaus gerechtfertigt gewesen, aber daran hat es sicher nicht gelegen, dass der Issumer Landesligist nach 60 Minuten mit sechs Toren im Rückstand lag und mit leeren Händen unter die Dusche marschierte.

"Wir haben uns insbesondere in der ersten Hälfte und ganz besonders zu Beginn zu viele Fehlwürfe genommen", kritisierte Trainer Oli Cesa später. "Wir haben die Cleverness vermissen lassen, den Torhüter zu überwinden." Andererseits zeigte André Eickhaus im Kasten der Gäste gerade in den ersten 20 Minuten eine herausragend gute Leistung. Erst nach sieben Minuten markierten die Issumer den ersten Treffer, für den zweiten brauchten sie bis zur 12. Minute. Da hatte Kapellen schon sechs Mal getroffen, wobei auch das für Handballverhältnisse schon recht wenig war. An den Abwehrreihen hatte es jedenfalls nicht gelegen, welches Team hier ohne Punkte vom Feld gehen würde. Das größte Problem der Issumer: Sie konnten ihr gefürchtetes Tempospiel nicht aufziehen. Kapellen wusste das geschickt zu verhindern und nahm schon in der ersten Hälfte das Tempo aus der Begegnung. Diese Taktik verstärkten sie nach dem Seitenwechsel noch, was sich mit der Führung im Rücken auch gut machen ließ. Der TVI zeigte zwar jetzt deutlich mehr Engagement in der Offensive, lief dem Rückstand aber permanent hinterher.

Und dann war da ja noch die Sache mit den Siebenmetern. Während Kapellen sich am Laufen nicht hindern ließ und damit immer wieder Frei- und Strafwürfe zugesprochen bekam, taten sich die Issumer schwer damit, den Unparteiischen von gegnerischem Fehlverhalten zu überzeugen. Zu harmlos, könnte man auch sagen. "Wenn du nur 23 Tore kassierst, musst du das Spiel eigentlich gewinnen, aber heute war unsere Abschlussschwäche zu deutlich. Wenn wir mal Tempo aufnehmen konnten, lief es auch. Aber das ist viel zu selten gelungen."

Nur fünf eigene Issumer Tore in der ersten Hälfte waren unter dem Strich dann doch zu wenig, um die Begegnung trotz engagierten Leistung noch zu drehen.

(RP)
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