Handball Sommer: Die Situation ist gefährlich

Aldekerk · Handball-Regionalliga Nordrhein: Die Männer des TV Aldekerk verloren am Samstagabend ihr Heimspiel gegen die Wölfe Nordrhein mit 26:29 (12:12). Nächster Gegner der Grün-Weißen ist Aufstiegsaspirant SG Langenfeld.

 Der Aldekerker Benedikt Liedtke kommt auf der halbrechten Anfgriffsseite zum Abschluss.

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Foto: Gottfried Evers

Zum Rückrundenstart unterlag Handball-Regionalligist TV Aldekerk sein Heimspiel gegen die Wölfe Nordrhein mit 26:29, nachdem sich beide Mannschaften mit einem 12:12-Unentschieden in die Halbzeitpause verabschiedet hatten. Mit dieser neuerlichen Niederlage rutschten die ATV-Männer in der Tabelle weiter ab. "Die Situation ist schwierig", räumt ATV-Coach "Mattes" Sommer ein, der vor der gefährlichen Lage, in die seine Mannschaft gekommen ist, nicht die Augen verschließt. "Das macht aber auch niemand in der Mannschaft oder in deren Umfeld", betont Sommer, der personell keinen Joker im Ärmel hat, der seine Mannschaft aus dem Leistungstief herausbringen könnte.

Im Gegenteil: Die vor dem ATV liegenden Wochen werden noch schwieriger, da neben den Langzeitverletzten Janis Kempmann und Can Greven jetzt auch Tobias Reich für einige Zeit ausfallen wird. "Seine nicht ausheilen wollende Fußverletzung lässt nichts anderes zu, als zu pausieren", sagt Aldekerks Trainer Sommer. In den zurückliegenden sechs bis acht Wochen hatte Reich auf die Zähne gebissen, um seiner Mannschaft zu helfen. Doch womöglich ist das mit Blick auf seinen lädierten Fuß eher kontra-produktiv gewesen. "Wie lange es dauern wird, bis Reich schmerzfrei spielen und der Mannschaft dann auch wirklich helfen kann, kann niemand sagen", erklärt Sommer.

Der Aldekerker Verantwortliche möchte dann auch viel lieber über die ihm verbliebenen Spieler sprechen, denen er die Qualität zuschreibt, um die Karre wieder flott zu bekommen. "Sie müssen es halt nur auf die Platte bringen", betont Sommer und nimmt anschließend Bezug auf das mit drei Toren Unterschied verlorene Spiel gegen die Nordrhein-Wölfe aus dem benachbarten Rheinhausen. Auch in diesem Spiel habe die Aldekerker Mannschaft gute Phasen gehabt, doch es gab auch immer wieder Durchhänger, auch in entscheidenden Situationen der Begegnung gegen die Wölfe. "Wir schaffen es zwar mit unterschiedlichem Erfolg am Ende, uns aus diesen Schwächephasen herauszuarbeiten, doch das kostet viel Kraft, die uns hinten heraus fehlt", spricht Sommer ein Dilemma an und ergänzt die Aussage mit dem Hinweis darauf, dass sein zahlenmäßig geschrumpfter Kader die fehlenden Körner nicht durch die Einwechslung frischer Spieler kompensieren könne. Ein Blick auf die Bank am Samstag sage alles.

"Wir wissen um die Situation und machen uns intern Gedanken darüber, wie wir darauf reagieren", sagt Sommer, dem nichts anderes übrig bleibt, als mit den vorhandenen Kräften das Bestmögliche auf die Beine zu stellen und aufzupassen, dass das Polster auf die drei Abstiegsplätze nicht weiter schmilzt. Denn auch den Aldekerkern ist klar, dass es für die drei Reserve-Mannschaften von Bundesligisten, die hinter dem ATV liegen und sich im Abstiegskampf befinden, verhältnismäßig einfach sein wird, sich von oben mit zusätzlicher spielerischer Qualität zu versorgen, die dann für den einen oder anderen Punkt sorgt. "Wir haben das bereits an diesem Wochenende erlebt", greift Sommer den Gedanken auf und verweist auf TuSEM Essen II, das im Spiel bei Adler Königshof mit vier Akteuren aus seinem Profikader angetreten ist. "Dass es für TuSEM am Ende nicht zu einem Erfolg gereicht hat, ist eher nicht die Regel", sagt Sommer.

Wie eng es hinter den beiden Topteams der Liga und dem schon etwas abgeschlagenen Weidener TV auf dem letzten Tabellenplatz zugeht, zeigte auch das Spiel am Samstagabend in der Vogteihalle. Nachdem der ATV erneut schlecht ins Spiel gestartet war und mit 2:5 (9.) und 4:7 (13.) zurückgelegen hatte, konnten sich die Grün-Weißen mit der Unterstützung der wieder zahlreich gekommenen Zuschauer (Sommer: "Das ist schon toll, wie die ATV-Fans hinter der Mannschaft stehen.") ins Spiel zurückkämpfen. Der Aldekerker Trainer sah seine Mannschaft "als die bessere in der ersten Halbzeit", auch wenn sich das im Ergebnis von 12:12 nicht niedergeschlagen habe.

Der aus Aldekerker Sicht erfreuliche Trend war dann auch noch einige Zeit zu Beginn des zweiten Durchgangs zu sehen, doch dann übernahmen die Wölfe ab der 40. Minute das Kommando, gingen mit zwei Toren in Führung und spielten abgeklärt genug, um diesen Vorsprung bis zur Schlusssirene nicht wieder herzugeben.

(RP)
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