Handball Spitzenreiter macht's unnötig spannend

Straelen · Die Landesliga-Männer des SV Straelen hätten die HG Kaarst/Büttgen in der Schlussphase um ein Haar einen schon sicher geglaubten Sieg verspielt. Bei den Regionalliga-Frauen feiert Nina Pellens ein bemerkenswertes Comeback.

 Landesliga-Spitzenreiter SV Straelen - hier Danny Mangelmann beim Wurf - schaltete in der Schlussphase etwas zu früh einen Gang zurück. Doch mit dem Glück des Tüchtigen gelang ein 27:26-Heimsieg gegen die HG Kaarst/Büttgen.

Landesliga-Spitzenreiter SV Straelen - hier Danny Mangelmann beim Wurf - schaltete in der Schlussphase etwas zu früh einen Gang zurück. Doch mit dem Glück des Tüchtigen gelang ein 27:26-Heimsieg gegen die HG Kaarst/Büttgen.

Foto: Gottfried Evers

Regionalliga der Frauen: Fortuna Köln - SV Straelen 31:23 (17:13). Die Hoffnung auf Zählbares hielt sich bei bei den Blumenstädtern vor der Partie beim Tabellenzweiten von Fortuna Köln in überschaubaren Grenzen. Aus dem ohnehin schon nicht üppig besetzten Kader fehlten den Grün-Gelben im Vergleich zur Vorwoche mit Torfrau Melanie Schumann, Torgarant Katrin Geelen und Abwehrchefin Steffi Heuvels drei Leistungsträgerinnen. Und auch auf Unterstützung aus der A-Jugend konnte diesmal nicht zurückgegriffen werden. Stattdessen wurde Nina Pellens überredet, nach mehrjähriger "Abstinenz" mal wieder das Straelener Trikot überzustreifen. So waren es zumindest zwei Auswechselspielerinnen, mit denen der SVS in eine scheinbar aussichtslose Schlacht zog.

Es waren keine zehn Minuten gespielt, da zog Thomas Floeth die Reißleine. "Es fehlte an jeder Gegenwehr. Das war so nicht tolerierbar", ärgerte sich Floeth über einen katastrophalen Beginn und einen 2:6-Rückstand. Und genau diesem Vier-Tore-Rückstand rannten die im Anschluss hellwachen Blumenstädter bis zum Pausenpfiff hinterher (13:17). "Hätten wir unsere Hochkaräter konsequent verwertet, wären wir zur Pause dran, vielleicht sogar vorbei gewesen", erzählt der SVS-Coach. Schon in dieser Phase war Nina Pellens die beste Straelenerin. Und sie legte nach Wiederanpfiff noch einmal einen drauf. Pellens war Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Grün-Gelben. In der Defensive entnervte sie die Kölner Top-Spielerin Hannah Haase, vorne war sie die mit Abstand erfolgreichste Werferin der Blumenstädter. Ihr neunter Treffer in der 52. Minute bedeutete das 23:25.

"Wir waren drauf und dran die Partie zu drehen, haben nach der aus meiner Sicht völlig überzogenen Roten Karte jedoch völlig den Faden verloren", meinte Floeth. Diese traf - Nina Pellens. Was folgte, waren sechs Fortuna-Tore in Serie und eine daraus resultierende 23:31-Niederlage. "Ein Endergebnis, das unser über weite Strecken richtig gutes Spiel nicht verdient hat", meinte Thomas Floeth anschließend zerknirscht.

Landesliga der Männer: SV Straelen - HG Kaarst/Büttgen 27:26 (12:11). Als Marco Verbeek zwei Minuten und 33 Sekunden vor Schluss der Treffer zum 27:23 gelang, schien es so, als sollten die Blumenstädter eine wechselhafte Partie doch noch souverän für sich entscheiden. Von wegen. Während der SVS gedanklich schon beim Siegerbier war, legte Kaarst die letzten Kohlen aufs Feuer und erzielte tatsächlich noch das 26:27. Eine halbe Minute war da noch zu spielen. Zeit genug, um den Ball ein weiteres Mal zu verlieren. Und genau das gelang den Grün-Gelben - durch ein Stürmerfoul in Überzahl. Nur gut, dass das finale Anrennen der nimmermüden Gäste mit einem Fehlpass endete. Der Rest war Straelener Jubel.

Die Mannschaft von Dieter Pietralla fand gut ins Spiel. Schnell lag man mit 5:2 vorn. Ein Vorsprung, den der SV Straelen noch weiter hätte ausbauen müssen. Drei Fehlpässe im Gegenstoß und mehrere verballerte Hochkaräter später waren die Gäste dann auch in der Partie angekommen. Mitte der ersten Hälfte traf Kaarst zu seiner ersten Führung (6:5). Von nun an entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe, auch weil die Blumenstädter gegen die 3:2:1-Deckung des Gegners zu zögerlich agierte. Zur Pause lagen sie dennoch mit 12:11 vorn.

Der Start in Halbzeit zwei misslang den Grün-Gelben völlig. Vier Gäste-Tore in Folge sorgten dafür, dass Dieter Pietralla keine fünf Minuten nach Wiederanpfiff die grüne Karte auf den Zeitnehmertisch legte. Auszeit SVS. Ein Weckruf, der wirkte. Mike Beyer zeigte zweimal wie es geht. Und auch Daniel Meyer fand auf der eher ungewohnten rechten Seite endlich ins Spiel. Bis zum erneuten Führungswechsel sollte es jedoch bis zur 51. Minute dauern. Da traf Danny Mangelmann per Gegenstoß zum 23:22. Ein Vorsprung, der ausgebaut und schließlich mit Müh und Not über die Zeit gerettet wurde.

Dieter Pietralla nach der Begegnung: "Wir haben gegen einen guten Gegner keine Konstanz in unser Spiel bekommen und es am Ende völlig unnötig noch einmal richtig spannend gemacht."

(terh)
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