Sportpolitik Sportpolitik auf dem kurzen Dienstweg

Kreis Kleve · Lutz Stermann, Vorsitzender des Kreissportbundes Kleve, hatte die Bürgermeister der acht Städte und Gemeinden eingeladen, die sich am "Bündnis für den Sport" beteiligen. In Kürze gesellt sich Kevelaer als neunter Partner hinzu.

 "Bewegt jung bleiben" gehört zu den Projekten, mit denen der Kreissportbund Kleve landesweit für Aufsehen sorgt. Die Würfel, wo die Organisation ihr neues Domizil aufschlagen wird, sind indes noch nicht gefallen.

"Bewegt jung bleiben" gehört zu den Projekten, mit denen der Kreissportbund Kleve landesweit für Aufsehen sorgt. Die Würfel, wo die Organisation ihr neues Domizil aufschlagen wird, sind indes noch nicht gefallen.

Foto: van Offern

Schon nach wenigen Minuten wird deutlich, weshalb es sich für die Städte und Gemeinden im Kreis Kleve lohnt, im "Bündnis für den Sport" mitzumachen. Klaus Kleinenkuhnen hört aufmerksam zu, als Lutz Stermann, Vorsitzender des Kreissportbundes (KSB) Kleve, über das erfolgreiche Seniorensport-Projekt "Bewegt jung bleiben" berichtet. "Das gibt es in Rheurdt noch nicht, obwohl der Bedarf da ist. Kann man das nicht auch bei uns einführen ?", fragt der Rheurdter Bürgermeister. Stermann macht sich eine kurze Notiz, nickt und sagt: "Machen wir." So etwas nennt der Volksmund auch kurzer Dienstweg.

Vor drei Jahren hatte der Kreissportbund mit den Städten und Gemeinden Geldern, Kerken, Rheurdt, Weeze, Bedburg-Hau und Emmerich das "Bündnis für den Sport" ins Leben gerufen. Inzwischen sitzen auch noch Straelen und Rees im Boot - damit mischen acht der 16 Kommunen des Kreises mit. In Kürze kommt noch ein neunter Partner hinzu. "Bürgermeister Axel Stibi hat mir versprochen, dass auch Kevelaer mitmacht, sobald wir die Hälfte erreicht haben", erklärte Stermann, der die Bürgermeister der Partner-Kommunen am Donnerstag zu einem Informationsaustausch ins Gelderner Hotel "Seepark" eingeladen hatte.

Und der KSB-Vorsitzende hatte sofort eine wichtige Neuigkeit für die Stadtoberhäupter. Noch in diesem Jahr wird die Organisation bekannt geben, in welcher Stadt sie ihr neues Domizil aufschlagen wird - sei es zur Miete oder eventuell sogar als Neubau. Dort sollen in so genannten "unnormierten Räumen" diverse Sportkurse angeboten werden - von der Meditation bis hin zum schweißtreibenden "Workout". "Wir kombinieren Verwaltungsräume und Sportstätte", erklärte Stermann, der damit die Arbeit des Kreissportbundes noch stärker akzentuieren möchte. Mehr wollte der Vorsitzende zwar noch nicht verraten. Doch der Standort dürfte sich in jedem Fall im Südkreis befinden - hinter vorgehaltener Hand wird Geldern (Bereich Gelderlandstadion) nach wie vor als Favorit gehandelt.

Die Bürgermeister aus dem Südkreis und ihr Reeser Kollege Christoph Gerwers - Peter Driessen (Bedburg-Hau) und Johannes Diks (Emmerich) hatten sich entschuldigt - äußerten sich sehr zufrieden über das "Bündnis für den Sport". "Für mich ist es selbstverständlich, dass wir mitmachen. Der Sport gehört zu den Bereichen, in denen man vom Bürger sofort angesprochen wird, wenn irgendwo der Schuh drückt", sagte Ulrich Janssen (Geldern).

"Solch ein Netzwerk ist sehr hilfreich, um beispielsweise über Möglichkeiten der Förderung aus erster Hand informiert zu werden", meinte Ulrich Francken (Weeze). Ähnlicher Ansicht ist sein Kerkener Kollege Dirk Möcking: "Eine fruchtbare Zusammenarbeit ist immer nützlich. Das zeigt sich auch beim Gewerbeflächen-Pool oder im Bereich der Kreiswirtschaftsförderung. Und da der Sport eine enorme gesellschaftliche Bedeutung hat, macht auch dieses Bündnis Sinn." Ein ganz einfaches Argument führte Hans-Josef Linßen ins Feld: "Straelen ist seit jeher eine Sportstadt."

Bliebe nur noch die Frage, weshalb der Nordkreis - bis auf Bedburg-Hau als löbliche Ausnahme - außen vor bleibt. Bei der Antwort darauf geht Lutz Stermann zwar nicht zu sehr ins Detail, lässt aber immerhin durchblicken, dass das Geld eine Rolle gespielt hat: "Schon vor der Gründung des Bündnisses hatten die Städte aus dem Norden Befürchtungen geäußert, dass Kosten auf sie zukommen. Aber wir haben von den Kommunen, mit den wir gemeinsame Sache machen, in den vergangenen drei Jahren noch keinen einzigen Cent erhalten."

(RP)
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