Fußball Straelen zu harmlos in Bocholt

Fußball · Der SV Straelen musste beim 1. FC Bocholt seine zweite Auswärtspleite in dieser Saison einstecken. Gegen ebenso wenig überzeugende Bocholter fehlten dem SVS die spielerischen Mittel. Sebastian Ludwik sah kurz vor Schluss Rot.

 Sebastian Ludwik (links) verfolgte gestern die letzten Minuten des Spiels vom Spielfeldrand aus. Nach einem Foul sah er die Rote Karte.

Sebastian Ludwik (links) verfolgte gestern die letzten Minuten des Spiels vom Spielfeldrand aus. Nach einem Foul sah er die Rote Karte.

Foto: venn

Der 1. FC Bocholt hatte im Vorfeld der Partie reichlich Respekt gegenüber seinen Gästen bekundet. Als "Angstgegner" gar wurden die Grün-Gelben aus Straelen in der Vereinszeitung beschrieben – weil Bocholt in den zurückliegenden beiden Duellen mit dem SVS nur wenig zu melden hatte. Beide Male behielt Straelen, das gestern im Vergleich zur Vorwoche mit Max Stellmach und Timo Hoffstadt in der Startelf begann, gegen den 1. FC mit 2:1 die Oberhand.

"Das war gar nichts"

Gestern allerdings lieferte der SV Straelen bei seiner 0:1-Niederlage ziemlich wenige Argumente dafür, dass man sich vor dieser Mannschaft hätte ernsthaft fürchten müssen. "Leider war das heute gar nichts", sagte Abwehrspieler Dennis Lüfkens. "Das muss man wohl so hart sagen. Es haperte vor allem in der ersten Hälfte spielerisch in vielen Bereichen. Das wurde in der zweiten Hälfte zwar besser, weil wir den Druck erhöhen konnten. Aber dann fehlte uns die Ruhe, eigene Aktionen auch abzuschließen."

Bis auf einen abgefälschten Schuss von Kapitän Sebastian Clarke schaffte es der SVS im ersten Durchgang nicht, sich eine gute Chance herauszuspielen. Entweder fehlten die Ideen, oder es haperte an der Umsetzung, weil es die Straelener allzu oft mit Alleingängen versuchten, statt den Ball auch mal zum Nebenmann zu passen.

Das sah dann meist so aus, dass Grün-Gelb – allen voran die Außenangreifer Philipp Brouwers und Sebastian Ludwik – dank ihrer Schnelligkeit zwar viele Meter im Mittelfeld machten, sich aber wie alle anderen Feldspieler auch kurz vorm Strafraum im Bocholter Abwehrverbund festliefen. "Nach zwei, drei Stationen war meist Schluss", erklärte Lüfkens. "Oft haben wir uns nur angeschaut und darauf gewartet, dass der Mitspieler den Ball schon nehmen wird." Diese Abstimmungsprobleme, von denen sich die Straelener zuletzt eigentlich losgesagt hatten, spielten Bocholt in die Karten. Wenngleich der Gastgeber gestern ebenso keinen überzeugenden Fußball spielte, so reichte ihm aber letztlich genau ein konsequent vorgetragener Spielzug in der ersten Hälfte, um das Tor des Tages zu erzielen. Vorausgegangen war ein Fehlpass der Straelener, wodurch der Ball in der 23. Minute zu Gerrit Lange gelangte. Der marschierte dann über die linke Seite mit großen Schritten Richtung Eckfahne und flankte exakt auf den Kopf von Stürmer Milan Dehnen, der, verlassen von seinen Gegenspielern, ohne Mühe zum 1:0 traf.

Nach dem Seitenwechsel erhöhte der SVS seine Offensivbemühungen und übte mehr Druck aus, was dann auch zu Möglichkeiten führte. Die beste hatte Sebastian Clarke, dessen Kopfball in der 80. Minute allerdings von Tobias Ladermann über das Tor gelenkt wurde. Und auch Henning Heythausen und Danny Thönes prüften den Keeper. Alles aber ohne Erfolg.

Das unschöne Ende war somit besiegelt – und als wäre die Niederlage nicht schon bitter genug, handelte sich Sebastian Ludwik nach einem Foul fünf Minuten vor dem Ende noch eine Rote Karte ein. Diese hatte für das Ergebnis zwar keine Bedeutung mehr – vielleicht aber Auswirkung auf die kommende Partie. Dann wird der SVS ohne Ludwik auskommen müssen.

(RP)
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