Fußball SV Straelen freut sich auf "Spiel des Jahres"
Straelen · Nach längerer Zeit gibt sich heute Abend im Stadion an der Römerstraße wieder ein Traditionsverein die Ehre. Der heimische Landesligist trifft ab 18.30 Uhr im Niederrhein-Pokal auf RW Essen.
Dieter Niersmans war gestern schwer beschäftigt. Der Obmann des Fußball-Landesligisten SV Straelen packte fleißig mit an, um Bauzäune auf der Sportanlage an der Römerstraße aufzustellen. Eine reine Vorsichtsmaßnahme, damit sich die Fans des heimischen Amateurclubs und des Regionalligisten Rot-Weiss Essen heute Abend nicht in die Quere kommen. "Die Anhänger beider Lager müssen sich in getrennten Bereichen aufhalten. Das ist eine der wenigen Auflagen, die wir aus Sicherheitsgründen erfüllen müssen", erklärt Niersmans.
Der erfahrene Funktionär ist sich ganz sicher, dass die Besucher des Pokalspiels - der SV Straelen rechnet mit knapp 1000 Zuschauern - heute Abend ab 18.30 Uhr ein friedliches Fußballfest erleben. "Da passiert nichts. Ich habe mit dem Sicherheitsbeauftragten der Rot-Weißen gesprochen. Mehr als 300 Gästefans werden nicht kommen", sagt der SVS-Obmann. Und Niersmans traut seiner Mannschaft durchaus zu, den großen Pokal-Coup landen zu können: "Für uns handelt es sich um so etwas wie das Spiel des Jahres. Ich kann mir gut vorstellen, dass unsere Jungs über sich hinauswachsen. Und dann ist alles möglich."
Der Straelener Trainer Sandro Scuderi, der am kommenden Sonntag mit seiner Mannschaft mit einem Gastspiel beim SV Repelen in die neue Landesliga-Saison startet, geht ganz gelassen an den sportlichen Höhepunkt heran. "Selbstverständlich ist RW Essen klarer Favorit. Aber wir werden uns nicht verstecken. Ich glaube schon, dass auch wir im Verlauf des Spiels die eine oder andere Torchance erhalten", kündigt der SVS-Coach an.
Bei aller Vorfreude auf den Pokalschlager gegen den ehemaligen Bundesligisten von der Hafenstraße genießt der Saisonstart in der Landesliga für den SV Straelen Priorität. Deshalb werden zwei Leistungsträger eventuell heute Abend zuschauen müssen. Mittelfeldspieler Philipp Brouwers hat sich im Training den Fuß umgeschlagen - sein Einsatz ist äußerst fraglich. Außerdem klagte Dominik Idel zuletzt über ein Ziehen im Oberschenkel. Ob der Neuzugang vom Oberligisten TuS Bösinghoven auflaufen wird, entscheidet sich erst unmittelbar vor dem Anpfiff. "Wir werden in keinem Fall ein unnötiges Risiko eingehen. Denn es bringt schließlich überhaupt nichts, wenn die beiden trotz ihrer Blessuren gegen Essen spielen und anschließend wochenlang ausfallen", erklärt Scuderi.
Der Gegner aus Essen, der sich unter anderen mit den Ex-Profis Niclas Heimann (Energie Cottbus) und Mario Neunaber (Jahn Regensburg) verstärkt hat, hat bereits drei Meisterschaftsspiele in der Regionalliga absolviert. In den Heimspielen gegen die Sportfreunde Lotte und Alemannia Aachen sprang jeweils ein 1:1 heraus, im Gastspiel beim SC Wiedenbrück gelang der Mannschaft um Trainer Marc Fascher ein ungefährdeter 3:0-Erfolg. Das Ziel der Rot-Weißen, die über kurz oder lang in den bezahlten Fußball zurückkehren möchten, ist klar: Die Mannschaft soll sich als Niederrhein-Pokalsieger für die erste Hauptrunde um den DFB-Pokal qualifizieren. Im Gelderland soll heute der erste Stolperstein aus dem Weg geräumt werden.
Das Duell SV Straelen gegen Rot-Weiss Essen gab's in der Geschichte des Wettbewerbs übrigens schon einmal. Am 9. Mai 2002 gewannen die Rot-Weißen an der Römerstraße mit 4:2 - seinerzeit handelte es sich sogar um das Endspiel um den Niederrhein-Pokal.
