Handball SV Straelen stand dicht vor der Sensation

Straelen · Handball-Landesliga der Männer: Der abstiegsgefährdete Gastgeber führte gegen Spitzenreiter TV Aldekerk II zwischenzeitlich mit 9:2 und 19:14. Doch am Ende bestrafte der Titelaspirant die Fehler der Grün-Gelben gnadenlos.

 Beide Teams liefern sich ein enges Match: Aldekerks Spielertrainer Nils Wallrath (vorne, l.) im Zweikampf mit Straelens Jens Groetelaers.

Beide Teams liefern sich ein enges Match: Aldekerks Spielertrainer Nils Wallrath (vorne, l.) im Zweikampf mit Straelens Jens Groetelaers.

Foto: Thomas Binn

SV Straelen - TV Aldekerk II 25:27 (12:12). Als die Schlacht geschlagen war, musste Aldekerks mitspielender Trainer Nils Wallrath erst einmal kräftig durchschnaufen. "Mit so viel Gegenwehr hatte ich nicht gerechnet. Großes Kompliment an den SVS: Das war kämpferisch und auch taktisch richtig gut. Wir hätten uns über einen Punktverlust nicht beschweren dürfen", gestand er nach 60 ebenso wechselhaften wie dramatischen Minuten.

Lob, das sein Gegenüber Dieter Pietralla nur wenig aufmuntern konnte. "Das bringt uns leider nicht weiter. Klar, die Jungs haben über weite Phasen der Party einen richtig guten Job gemacht. Doch haben sie es erneut verpasst, sich für ihren großen Einsatz zu belohnen", überwog beim SVS-Coach am Ende die Enttäuschung.

Die Grün-Gelben legten einen Blitzstart vom Allerfeinsten hin. Technische Unsicherheiten beim ATV, der mit dem harzfreien Ball in der Anfangsphase seine liebe Mühe und Not hatte, wurden von den Gastgebern konsequent bestraft. "Doch auch in der Abwehr haben wir keinen Zugriff gefunden. Das war wenig bis gar nichts", sah sich Wallrath genötigt, nach einer guten Viertelstunde bei einem 2:9-Rückstand die Notbremse zu ziehen.

Die Auszeit wirkte. Aldekerk änderte seine Abwehrformation und sorgte beim SVS mit dieser Maßnahme für größtmögliche Unsicherheit. "Es wurde kopflos agiert. Wir haben die Bälle in Serie weggeworfen", ärgerte sich Dieter Pietralla über zehn "räudige Minuten" seiner Mannschaft. Logische Konsequenz: Die Gäste fanden ins Spiel, verkürzten auf 7:9 und glichen wenig später zum 11:11 aus. Mit einem 12:12 ging es in die Pause.

Wer nun glaubte, das Lokalduell würde seinen erwarteten Gang nehmen, sah sich jedoch getäuscht. Im Gegenteil. Erneut war es der SV Straelen, der den wesentlich besseren Start hinlegte und sich diesmal einen Fünf-Tore-Vorsprung herauswarf (19:14). "Und auch diese Führung haben wir billigst hergeschenkt", war Pietralla am Spielfeldrand der Verzweiflung nahe. Aldekerk traf zum 19:19 und blieb bis zum 25:21 am Drücker, auch weil Fabian Küsters sich bei neun von zehn Versuchen von der Siebenmeterlinie keine Blöße gab. Zum Matchwinner der Aldekerker Reserve avancierte am Ende jedoch Keeper Besmir Gashi, der die gegnerischen Werfer zur Verzweiflung brachte. Der Gastgeber, der personell nach mehreren Wirkungstreffern längst auf dem Zahnfleisch ging, kämpfte sich noch einmal heran, ließ auf dem Weg zum 26:26 jedoch noch drei Hochkaräter ungenutzt. "Das hätte ins Auge gehen können", meinte Nils Wallrath, der zehn Sekunden vor Schluss einen Abpraller zum entscheidenden Treffer nutzte. Endstand: 25:27.

SV Straelen: Kox, Eickelpooth - Groetelaers (6), Mangelmann (4), N. Rufatovic (4), Arts (3), Verbeek (3/2), Burghans-Kähler (2), S. Misera (2), Janßen (1), M. Pieper, D. Rufatovic, Beyer, Andreas. TV Aldekerk II: Hohl, Gashi - Küsters (13/9), Tebyl (5), Greven (4), Lindner (3), Köffers (1), Wallrath (1), T. Schlieder, Kuepper, Ricken, G. Schlieder, Elbers, Theisejans.

(terh)
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