Fußball SV Straelen steckt im Sturmtief fest

Straelen · Fußball-Landesliga: Kreis-Derby gegen Viktoria Goch komplett vom Wind verweht. Nach der Nullnummer sind die Grün-Gelben schon seit neun Spieltagen sieglos. Torjäger Sebastian Kaczmarek handelt sich die Rote Karte ein.

 Andreas Schulz (vorne) war gestern auffälligster Akteur des SV Straelen. Kurz nach der Pause scheiterte der Mittelfeldspieler knapp am Gocher Keeper Raven Olschewski, der mit einer Fußabwehr das Tor des Tages verhinderte.

Andreas Schulz (vorne) war gestern auffälligster Akteur des SV Straelen. Kurz nach der Pause scheiterte der Mittelfeldspieler knapp am Gocher Keeper Raven Olschewski, der mit einer Fußabwehr das Tor des Tages verhinderte.

Foto: Gerhard Seybert

Solche Szenen, die sich gestern in der Schlussphase des Kreis-Derbys zwischen dem SV Straelen und Viktoria Goch abspielten, ereignen sich nur, wenn eine Mannschaft in der Krise steckt. In der 85. Minute übersah SVS-Keeper Marian Gbur bei einem Klärungsversuch seinen Verteidiger Marcel Schütze und schlug ihn mit der Faust buchstäblich k.o. Und die Nachspielzeit war bereits angebrochen, als sich bei Sebastian Kaczmarek der Frust über die Nullnummer, eine schwache Leistung und die lange Negativserie entlud. Der Torjäger richtete einige unfreundliche Worte an die Adresse eines Gocher Verteidigers. Schiedsrichter Maik Henkies hatte genau zugehört und zückte sofort die Rote Karte.

Nach dem 0:0 im letzten Heimspiel des Jahres ist der SV Straelen nun schon seit neun Spieltagen sieglos. Und es spricht wenig dafür, dass sich daran bis zur Winterpause etwas ändert. Die Grün-Gelben dürften angesichts des Negativlaufs und der personellen Probleme heilfroh sein, wenn sie nach den schweren Auswärtsspielen beim FC Viersen und beim FSV Duisburg nicht auf einem Abstiegsplatz überwintern müssen.

Wenigstens bewahrt der Straelener Trainer Sandro Scuderi in der schwierigen Situation die Ruhe: "Wir müssen uns unsere Punkte im Moment langsam erkämpfen. Deshalb kann ich durchaus damit leben, dass in vier unserer fünf vergangenen Spiele wenigstens Unentschieden herausgesprungen sind. Heute hat uns in einigen Situationen die nötige Ruhe gefehlt, um zum Erfolg zu kommen."

Unter dem Strich hatte der SV Straelen nach einem völlig vom Winde verwehten Lokalduell ein leichtes Chancenplus auf seiner Seite - mehr nicht. In der ersten Halbzeit passierte lange Zeit nichts, dass die frierenden Zuschauer auf der Tribüne an der Römerstraße hätte erwärmen können. In der 36. Minute holte Besar Amzai mit einer Einzelaktion einen Freistoß heraus, der allerdings nichts einbrachte. Drei Minuten später schloss Lukas Nabbefeld einen Konter zu überhastet ab. Zwei Minuten vor der Pause kam der Gocher Mittelfeldspieler Tim Janz endlich einmal auf die Idee, die Unterstützung des Windes zu nutzen - sein Schuss aus gut und gerne 35 Metern Distanz senkte sich knapp über die Latte.

In der Pause brachte Sandro Scuderi David Kalokoh für Youngster Besar Amzai, der sich in vielen Zweikämpfen aufgerieben hatte. Und der Angreifer war bereits in der 48. Minute an der bis dahin größten Chance des SV Straelen beteiligt, als er mit einer gelungenen Aktion Lukas Nabbefeld in Szene setzte. Doch dieser schlenzte den Ball aus günstiger Position über die Latte - hätte er ihn einfach nur aufs Tor gebracht, wäre wahrscheinlich das 1:0 gefallen.

Die Grün-Gelben hatten jetzt ihre stärkste Phase. Nur zwei Minuten später scheiterte Andreas Schulz - gestern auffälligster Akteur des Gastgebers - an einer Fußabwehr des Gocher Torhüters Raven Olschewski. In der Folgezeit versuchten die Scuderi-Schützlinge vergeblich, das Glück zu erzwingen. In der 70. Minute tropfte ein Eckball von Jannis Pütz auf die Latte des Gocher Gehäuses, wenig später entschärfte Olschewski einen Kalokoh-Schuss.

Die Schlussphase brach an, in der es nicht mehr gefährlich, dafür aber hektisch wurde. Erst taumelte Schütze benommen vom Platz, dann sah der Gocher Marcel Sura nach einem Foul die Gelb-Rote Karte. Kaczmarek handelte sich eine Zwangspause ein. Und beide Mannschaften müssen sich für 2016 auf einen langen Abstiegskampf einstellen.

(RP)
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