Fußball SV Straelen verliert in letzter Minute

Straelen · Fußball-Oberliga: Die Grün-Gelben verlieren 1:2 (1:0) bei den Sportfreunden Baumberg und büßen damit die Tabellenführung ein. Kurz vor dem Abpfiff trifft der Baumberger Jannik Weber aus abseitsverdächtiger Position.

 Straelens Keeper Keisuke Ishibashi ist in dieser Szene vor dem Baumberger Angreifer Ricardo Ribeiro zur. Nach einer Stunde streckte sich der Japaner allerdings vergeblich. Und in der Schlussminute war er machtlos.

Straelens Keeper Keisuke Ishibashi ist in dieser Szene vor dem Baumberger Angreifer Ricardo Ribeiro zur. Nach einer Stunde streckte sich der Japaner allerdings vergeblich. Und in der Schlussminute war er machtlos.

Foto: Ralph Matzerath

Unglücklicher kann man letztlich ein Spiel nicht verlieren. Im Oberliga-Spitzenspiel zwischen den Sportfreunden Baumberg und dem SV Straelen lief gestern beim Stand von 1:1 bereits die letzte Minute, als der eingewechselte Jannis Pütz im gegnerischen Strafraum von den Beinen geholt wurde. Zum Entsetzen der Grün-Gelben hatte Schiedsrichter Okan Uyma kein Foul gesehen. Die Partie lief weiter und hatte noch ein dickes Ende für die Gäste auf Lager. Ein weiter Flankenschlag erreichte den Baumberger Angreifer Jannik Weber. Der ehemalige Torjäger des Ligarivalen VfB Hilden stand zwar nach einhelliger Meinung (fast) aller Zuschauer deutlich im Abseits, doch sein Treffer zum 2:1-Endstand zählte. Seinen zuständigen Linienrichter und Assistenten konnte Uyma nicht befragen - dieser hatte zum Zeitpunkt des Torschusses mit der Straelener Bank über den nicht gegebenen Elfmeter diskutiert.

Damit hat der SV Straelen gestern in allerletzter Minute und auf fragwürdige Weise die Tabellenführung eingebüßt. Die Mannschaft hat 28 Punkte auf ihrem Konto und ist hinter den neuen Spitzenreiter TV Jahn Hiesfeld und den kommenden Gegner SC Düsseldorf-West (beide 29) auf Rang drei zurückgefallen. Co-Trainer Khaled Daftari wollte die bittere Niederlage allerdings anschließend nicht an der Fehlentscheidung festmachen. "Es ist zwar immer besonders ärgerlich, wenn so etwas passiert. Weber stand klar im Abseits. Aber wir müssen uns ankreiden lassen, dass wir zur Pause nicht höher führen. Und in der Schlussphase hätten wir konsequenter auf einen Punkt spielen sollen", analysierte Daftari das Geschehen gewohnt sachlich.

Wie schon zuletzt beim 2:1-Heimerfolg gegen den VfB Homberg hatte der SV Straelen lediglich in den Anfangsminuten einige Probleme, ins Spiel zu finden. Doch nachdem die Gäste die erste Viertelstunde ohne Gegentreffer überstanden hatten, dominierten sie das Geschehen. Marvin Hitzek, der den gesperrten Rechtsverteidiger Yodan Kim erneut gleichwertig ersetzte, Aram Abdelkarim und Drilon Istrefi ließen gute Gelegenheiten zum Führungstreffer ungenutzt oder hatten ganz einfach Pech im Abschluss.

Und so musste wieder jener Mann im gestern grünen Trikot ran, der sich momentan in Topform befindet und nach Belieben trifft. In der 40. Minute drehte sich Randy Grens im Strafraum um seinen Gegenspieler und schoss den Ball aus spitzem Winkel ins lange Eck - Saisontreffer Nummer acht des niederländischen Torjägers.

Nach dem Seitenwechsel passierte zunächst auf beiden Seiten wenig, ehe der Straelen nach einer Stunde wie aus dem Nichts den Ausgleich kassierte. Baumbergs Ali Ilbay durfte in Höhe der Strafraumgrenze relativ unbedrängt abziehen - Keeper Keisuke Ishibashi streckte sich wie schon in der Vorwoche beim zwischenzeitlichen Ausgleich des VfB Homberg vergeblich.

Danach sprach vieles für ein insgesamt leistungsgerechtes Unentschieden. Ehe sich in der Schlussminute die Ereignisse überschlugen - mit unglücklichem Ausgang für den SV Straelen. Der Trend spricht im Moment gegen den starken Neuling. Während beispielsweise die Sportfreunde Baumberg gestern ihren vierten Sieg in Serie feierte, haben die Grün-Gelben nur eines ihrer letzten vier Spiele gewonnen.

Und die Gegner werden nicht gerade einfacher. Am kommenden Sonntag bekommen die Zuschauer im Stadion an der Römerstraße bereits das nächste Spitzenspiel serviert. Dann gibt dort Titelaspirant SC Düsseldorf-West seine Visitenkarte ab. Wenigstens kann SVS-Trainer Dietmar Schacht dann wieder mit seinen Verteidigern Yodan Kim und Daniel Vogel planen, die gestern wegen ihrer Gelbsperren zuschauen mussten.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort