Fußball SV Walbeck einfach nur sensationell

Gelderland · Fußball-Bezirksliga: Eine Woche nach dem Sieg beim Tabellenzweiten TSV Wa.-Wa. triumphiert die Mannschaft vom Bergsteg auch beim Spitzenreiter Fichte Lintfort. Der GSV Geldern setzt gegen den FC Kleve II seine Erfolgsserie fort.

 Äußerst zweikampfstark präsentierte sich der SV Walbeck - hier Lucas Holla (l.) und Marcel van den Berg - auch in der gestrigen Partie beim Tabellenführer Fichte Lintfort. Die Mannschaft hat nach dem zweiten Coup in Folge die Abstiegszone verlassen.

Äußerst zweikampfstark präsentierte sich der SV Walbeck - hier Lucas Holla (l.) und Marcel van den Berg - auch in der gestrigen Partie beim Tabellenführer Fichte Lintfort. Die Mannschaft hat nach dem zweiten Coup in Folge die Abstiegszone verlassen.

Foto: Klaus-Dieter Stade

"Totgesagte leben länger". Der SV Walbeck, der noch zum Ende der Hinrunde als potenzieller Absteiger gehandelt wurde, hat sich eindrucksvoll zurückgemeldet. Nachdem die Spargeldörfler in der letzten Woche mit einem 2:1-Sieg beim Tabellenzweiten Wachtendonk/Wankum überraschten, gelang nun ein sensationeller 2:1-Sieg beim designierten Meister Fichte Lintfort. Auch der GSV Geldern bleibt in der Erfolgsspur und gewann sein Heimspiel gegen die Zweitvertretung des 1. FC Kleve mit 4:1-Toren. Bei der dritten Begegnung, die gestern noch stattfand, trennten sich die SGE Bedburg-Hau und der SV Budberg 2:2-Unentschieden. Alle anderen Spiele fielen aus, so wird es also noch mehr englische Wochen in der Bezirksliga geben.

Fichte Lintfort - SV Walbeck 1:2 (0:0). Es war ein ungemütlicher März-Sonntag, und die treuen Fans, die dem SV Walbeck zum Spiel beim Spitzenreiter Fichte Lintfort gefolgt waren, erwarteten eigentlich nicht viel erwärmendes. Doch der SV Walbeck, sicher noch inspiriert vom letzten Erfolg gegen den TSV Wa./Wa., war nicht angetreten, das prall gefüllte Punktekonto des Spitzenreiters noch weiter zu füttern. Natürlich wählten die Walbecker eine Defensivtaktik gegen die starke Lintforter Offensive, aber es war kein Mauerfußball mit langen Bällen ins Niemandsland. Taktisch und diszipliniert spielten die Gäste über 90 Minuten, hielten die Lintforter vom Tor weg und ließen vor der Pause nur einen gefährlichen Torschuss zu. Ein probates Mittel fand Fichte gegen diese Spielweise über die gesamte Spielzeit nicht. Die Gäste konnten zunächst nur einige Nadelstiche setzen. Vier aufregende Minuten prägten dann die zweite Halbzeit. Nach einem Eckball in der 77. Minute schoss Jonas Gerke im Fallen den Ball per Dropkick in die Lintforter Maschen. Bei einem Konter nur eine Minute später wurde Stan Hesen freigespielt, der umkurvte noch einen Gegenspieler und schoss den Ball zur 2:0-Führung am Lintforter Torwart vorbei. Zwei Minuten später eine Schrecksekunde für die Gäste. Bei einen Torschuss der Gastgeber hielt Martin Kropp im Strafraum den Arm schützend vor das Gesicht. Der Elfmeter, der zum 1:2-Anschlusstreffer führte, war berechtigt, die Rote Karte für diese Aktion allerdings eine krasse Fehlentscheidung des Schiedsrichters.

Zehn Minuten waren noch auf der Uhr, trotz der Unterzahl spielten die Walbecker unbeirrt ihr Spiel weiter und ließen nichts mehr anbrennen. Verständlich gut war die Laune des Walbecker Trainerduos. "Die Mannschaft hat auch in kritischen Situationen eine gute Ballkontrolle gezeigt", meinte Jörg Hegmans. "Das war dann mal eine Lehrstunde mit unerwartetem Ausgang.", freute sich Trainer Jens Jütten.

GSV Geldern - 1. FC Kleve II 4:1 (2:1). "Das kalte Wetter ist eigentlich nichts für meine Schützlinge.", meinte Trainer Timo Pastoors, der aber offenbar vor dem Spiel die richtigen Worte fand. So kamen die Gelderner besser als erwartet in diese Begegnung und gingen in der 15. Minute nach einer schönen Einzelaktion von Maik Noldes in Führung. Cosin Gherman legte nach 34 Minuten nach, als er einen Freistoß von Marc Brouwers zum 2:0 verwertete. Doch nur eine Minute später konnte der Gast aus Kleve, von dem bis dahin wenig Gefahr ausgegangen war, den Anschlusstreffer erzielen. Zehn Minuten nach dem Wechsel ließ Maik Noldes seinen Gegenspieler etwas zu heftig über die Klinge springen, was ihm die Rote Karte einbrachte. Die Klever spielten nun druckvoller, mehr als ein paar Gelegenheiten, die Schlussmann Marcel Siepmann zunichte machte, kamen dabei aber nicht heraus. So machte der GSV dann in der Schlussphase Nägel mit Köpfen. Nach Zuspiel von Marc Brouwers traf Erdi Ezer zum 3:1, in der Nachspielzeit legte dann Camara Kessery den vierten Treffer nach. "Es war trotz des Unterzahlspiels im zweiten Durchgang ein wichtiger und verdienter Sieg für uns", freute sich Trainer Timo Pastoors.

(ksch)
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