Fußball SV Walbeck erreicht das Pokalfinale

Walbeck · Frauenfußball-Niederrheinpokal: Der Niederrheinligist sorgt mit einem 3:1 (0:1) gegen den Regionalligisten Borussia Bocholt für eine Überraschung. Lena Pasch (2) und Lisanne Grusa lösen mit ihren Toren Jubel am Bergsteg aus.

Die Vorzeichen für eine Überraschung im Pokal-Halbfinale standen nicht sonderlich gut. Nach einer furiosen Hinrunde in der Niederrheinliga-Saison hatte der SV Walbeck in den vergangenen Wochen einige Rückschläge hinnehmen müssen. Zu einem kleinen sportlichen Durchhänger gesellte sich der Rückzug der Spielvereinigung Essen-Schonnebeck, der wertvolle Punkte im Titelrennen kostet. Außerdem hatte Gegner Borussia Bocholt, aktuell Tabellenfünfter der Regionalliga, einer Spielverlegung nicht zugestimmt. Während einige Spielerinnen des SV Walbeck zurzeit die Osterferien genießen, reiste der höherklassige Favorit in Bestbesetzung an.

Das alles schien aber am Ostersamstag vergessen. Auf dem Rasen des Bergstegs stand eine selbstbewusste Walbecker Mannschaft, die nicht gewillt war, den Gästen das Feld zu überlassen. Schon in der Anfangsphase machten die Gastgeberinnen deutlich, dass die kreativen Aktionen im Spiel nach vorne klar auf Walbecker Seite lagen. Bereits nach wenigen Minuten traf Marie Aengenvoort frei stehend nur den Pfosten, wenig später war Lena Pasch auf dem Weg zum Tor nur durch ein Foul zu stoppen. Das waren die ersten Ausrufezeichen in einem Spiel, in dem gegen den Pokalverteidiger kein Klassenunterschied erkennbar war.

"Meine Mannschaft hat sich gut an die Vorgaben gehalten, die Räume eng gemacht und die Bocholterinnen nicht ins Spiel kommen lassen", sagte Trainer Heinz Willi Hegger. Dennoch gingen die Gäste in der 32. Minute in Führung, als Friederike Böggering einen umstrittenen Elfmeter verwandelte. Kurz vor dem Wechsel hatte der SV Walbeck die große Möglichkeit zum Ausgleich. Diesmal hatte Schiedsrichter Ramon Falke (SV Straelen) auf der anderen Seite auf den Elfmeterpunkt gezeigt. Doch die ansonsten sichere Schützin Nicole Küppers schoss den Ball neben das Tor.

Die Gastgeberinnen ließen sich von diesen Ereignissen jedoch nicht aus dem Konzept bringen und rissen das Geschehen in der zweiten Halbzeit wieder an sich. Gegen eine Bocholter Abwehr, die nicht immer einen sattelfesten Eindruck machte, hatte die Heimelf gleich schon wieder eine Möglichkeit. In der 58. Minute erkämpfte sich Lena Pasch den Ball, setzte sich in ihrer unnachahmlichen Weise durch und erzielte den fälligen Ausgleichstreffer.

Die Bocholterinnen fanden kaum Mittel, die gut organisierte Abwehr des SV Walbeck zu überwinden. Wesentlich mehr Gefahr ging von den Gastgeberinnen aus. Belohnt wurde der engagierte Auftritt in der 82. Minute, als Lisanne Grusa die Gastgeberinnen in Führung brachte. Der Regionalligist besaß anschließend keine nennenswerte Gelegenheit mehr zum Ausgleich. Vielmehr war es Lena Pasch, die kurz vor dem Abpfiff mit ihrem Treffer zum 3:1-Endstand den Einzug des SV Walbeck ins Pokalfinale perfekt machte. "Meine Mannschaft hat eine tolle Vorstellung geliefert. Sie hat wieder einmal gezeigt, wie viel Potenzial in ihr steckt. Jetzt wollen wir natürlich auch das Endspiel gewinnen", kündigte Heinz Willi Hegger nach dem Schlusspfiff an. Im Finale trifft der SV Walbeck auf den Ligarivalen CfR Links aus Düsseldorf, der sich gestern beim Landesligisten Fortuna Wuppertal behauptete.

(ksch)
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