Motorsport Thüringer Nebel bremst Nico aus

Kerken · Der Traum vom Gewinn der Deutschen Meisterschaft ist geplatzt. Der Kerkener Nachwuchs-Rennfahrer Nico Nünninghoff musste sich am Wochenende bei den Titelkämpfen in Suhl mit dem fünften Platz begnügen.

Besonders ehrgeizige Sportler, die das Sieger-Gen in sich tragen, geben sich nur äußerst ungern geschlagen. Und so schob der elfjährige Nico Nünninghoff am Sonntagabend vor der langen Heimreise nach Kerken erst einmal etwas schlechte Laune. "Nico war ziemlich stinkig und wollte sich nicht mit dem Pokal fotografieren lassen", erzählte Vater Marko Nünninghoff.

Wie berichtet, war die Motorsport-Hoffnung vom Niederrhein mit großen Ambitionen zu den Deutschen Jugend-Meisterschaften im Kart-Slalom gefahren, die am Wochenende in Suhl ausgetragen wurden. Doch das thüringische Herbstwetter sollte dem Talent vom Niederrhein einen Strich durch die Rechnung machen - in der Gesamtwertung der Altersklasse II (Jahrgänge 2003 und '04) musste er sich mit dem undankbaren fünften Platz begnügen.

Die Teilnahme an den nationalen Titelkämpfen, für die sich der Knirps aus Kerken als frisch gebackener NRW-Meister qualifiziert hatte, war von Anfang an von einigen Hindernissen begleitet. So musste Familie Nünninghoff in der vergangenen Woche für den Filius noch eine neue Sitzschale bauen lassen, da die Deutsche Motorsport-Jugend (DMSJ) als Gastgeber andere Karts verwendet, als sie bei Rennen in Nordrhein-Westfalen üblich sind. "Wir sind deshalb vorher noch extra nach Erdingen bei Köln gefahren, damit Nico im Vorfeld wenigstens etwas Erfahrung mit einem solchen Kart sammeln konnte", sagte Nünninghoff senior.

Die erste gute Nachricht gab's immerhin am Freitagabend unmittelbar nach der Ankunft in Suhl: Die neue Schale passte auf Anhieb. Doch der Samstag begann ganz und gar nicht nach dem Geschmack des kleinen NRW-Champions. Bei der Auslosung der insgesamt 33 Startnummern erwischte Nico die "10". Damit musste der Kerkener morgens auf der nassen Strecke ran - in Thüringen herrschte starker Bodennebel. Zwar zeigte Nico all' sein Können und absolvierte den Pylonen-Kurs praktisch fehlerfrei. Nachdem 20 Starter die Strecke absolviert hatten, lag der Elfjährige immer noch vorne.

Doch zu diesem Zeitpunkt ahnte Marko Nünninghoff bereits, was kommen würde: "In der Zwischenzeit war die Sonne herausgekommen und hatte die Strecke getrocknet. Da war mir schon klar, dass noch einige Konkurrenten ab Startnummer 21 auf trockener Ideallinie die Gunst der Stunde nutzen würden." Der Vater sollte recht behalten. Insgesamt sieben Piloten - darunter fast der komplette Nachwuchs des bayerischen Motorsport-Verbandes - zogen noch am jungen Kerkener vorbei. Damit war der Traum von der Deutschen Meisterschaft praktisch schon geplatzt.

Doch Nico Nünninghoff gab sich noch lange nicht geschlagen. Den zweiten Lauf absolvierte der NRW-Meister fehlerfrei und schob sich in der Gesamtwertung auf Platz sechs vor. "Aber bei 1,3 Sekunden Rückstand auf den Spitzenreiter war kaum noch etwas zu machen", erklärte Vater Marco, der seinen Sohn zunächst einmal mit einem Ausflug in ein Freizeitbad tröstete.

Am Sonntag deutete Nico Nünninghoff noch einmal an, was möglich gewesen wäre, wenn er bei der Startnummern-Verlosung am Vortag etwas mehr Glück gehabt hätte. Der Kerkener lieferte erneut eine fehlerfreie Vorstellung und arbeitete sich auf Platz fünf vor - für den erhofften Medaillenrang sollte es jedoch nicht mehr ganz reichen.

Auf den jungen Rennfahrer, der für den Rallye-Club Rheinhausen startet, wartet bereits am Samstag, 25. Oktober, die nächste sportliche Herausforderung. Dann möchte Nico Nünninghoff beim Nachtslalom des Automobil-Clubs Radevormwald - die Kinder müssen den Parcours mit Fahrlicht am Kart bei völliger Dunkelheit absolvieren - seinen Titel aus dem Vorjahr verteidigen.

(RP)
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