Fußball TSV siegt eiskalt, heißes Gefecht in Veert

Gelderland · Fußball-Bezirksliga, Gruppe 4: Im teils hitzigen Derby gegen den TSV Wa./Wa. verkauft sich Straelens Zweite trotzdem ordentlich. Das Spiel zwischen Veert und Sevelen findet ein unschönes Ende. Zwei Rote Karten in der Schlussminute.

 Der Wachtendonker Marco Härtner (l.) im Duell mit Hakan Erkis.

Der Wachtendonker Marco Härtner (l.) im Duell mit Hakan Erkis.

Foto: Gerhard Seybert

Die beiden Abstiegskandidaten in der Fußball-Bezirksliga, SV Veert und SV Straelen II, lassen erneut Federn und setzen sich in der Roten Zone immer weiter fest.

TSV Wachtendonk/Wankum - SV Straelen II 4:2 (1:1). Trotz der Niederlage hat sich der SV Straelen II ordentlich verkauft. Vor allem in der Anfangsphase wurde das deutlich. "Wir wollten eigentlich mit frühem Pressing zu Werke gehen. Das hat aber nicht wirklich funktioniert", gab Wa./Wa.-Coach Wilfried Steeger zu. Straelens Trainer Marc Korsten formulierte es so: "Wir haben gut angefangen." Erst nach einem Traumtor von Wachtendonks Jannik Wißfeld, der einen Diagonalpass per Volley abschloss, wurde die Partie ausgeglichener. Zur Mitte der ersten Hälfte kamen die Gäste durch ein Kopfballtor von Ralf Küsters wieder heran. Nach der Pause wollte Straelen wieder Gas geben, Hakan Erkis scheiterte jedoch frei vor dem Tor. Der TSV machte es besser. Michael Funken und Robin Baumgart trafen zur 3:1-Führung für die Hausherren.

Mit zunehmender Dauer schlich sich eine derbytypische Prise Hitzigkeit ins Spiel. "Es wurde richtig heiß - auf beiden Seiten", betonte Steeger. Und so forderte der Kampf auch sein Opfer. Sascha Simrodt zog sich nach einem Foul einen Cut an der Nase zu und musste minutenlang behandelt werden. "Die Verletzungspause tat beiden Teams gut, um die Gemüter wieder etwas zu beruhigen", sagte der TSV-Coach. Der Torhunger der Gastgeber war aber nach wie vor groß. Marc Linssen erhöhte auf 4:1. "Schon nach dem 1:3 haben wir den Glauben verloren, uns aber bis zum Schluss nicht wegspielen lassen", resümierte Korsten. Und so gelang den Gästen durch Steffen Peters auch noch der späte Anschluss. "Aufgrund der besseren Torchancen haben wir verdient gewonnen, aber Straelen hat gut gegengehalten", sagte Steeger anerkennend. Während der TSV Wa./Wa. am Montag nach Schiefbahn reist, empfängt Straelens Zweite den Tabellenführer VfB Uerdingen. "Vielleicht haben wir dann wieder etwas mehr Glück auf unserer Seite", hofft Korsten.

SV Veert - SV Sevelen 1:2 (0:1). Zwei Gefühlswelten umrahmten das Spiel zwischen Sevelen und Veert. Zu Beginn lag noch Vorfreude in der Luft, anschaulich verdeutlicht durch den fröhlich pfeifenden Sevelener Andy Terhoeven. Als der Unparteiische die Partie nach 96 Minuten abpfiff, lag dann aber Ärger, Wut und Unzufriedenheit über dem Veerter Rasenplatz. Vor allem eine besonders hitzige Szene mit zwei Rote Karten in der Schlussminute drückte auf die Stimmung. Veert machte in den Anfangsminuten einen guten Eindruck, die erste Chance verbuchte Azad Cengil. Aber auch die Sevelener, die vor allem über Konter und schnelle Kombis zum Angriff läuteten, hatten Gelegenheiten.

Nach 20 Minuten trat Philipp Langer eine präzise Flanke auf Michael Sibben, der gegen die Laufrichtung des Veerter Keepers Marvin Domagalla zum 1:0 einköpfte. Dass beide Teams nichts zu verschenken hatten, merkte man auch anschließend in den Zweikämpfen. Veerts Dennis Heyn war der erste Leidtragende und musste nach einem Foul von Sibben verletzt raus. Bis zur Pause entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, die letzte Tormöglichkeit im ersten Durchgang hatte Joshua Frenzen, der den Ball jedoch mustergültig in die Arme von Sevelens Torwart Jonas Tersteegen schoss. Nach dem Seitenwechsel waren zunächst die Gäste mit einer Großchance am Drücker, aber weder Tobias Winkler noch Philipp Langer im Nachschuss konnten den Ball im Tor unterbringen.

Veert erarbeitete sich zunehmend mehr Ballbesitz - was auch daran lag, dass Sevelens Fehlerquote peu à peu anstieg -, machte daraus aber zu wenig. Torschüsse landeten hauptsächlich beim Keeper, wobei ein Remis zu diesem Zeitpunkt nicht unverdient gewesen wäre. Stattdessen erhöhte Sevelens Winkler per Elfmeter auf 2:0. Im Gegenzug revanchierte sich Veert in Person von Igor Puschenkow, der ebenfalls per Strafstoß einnetze. Bis zum Ende hatte Veert zwar mehr vom Spiel, das aber dennoch offen blieb und schließlich durch zwei Platzverweise beendet wurde. Nach einem Foul, einem Rempler und einem Wortgefecht sahen Falk Petersen und der Sevelener Markus Esters jeweils Rot.

Bei Veerts Coach Horst Frenzen sorgte aber die mangelnde Chancenverwertung für mehr Kopfschütteln. "Jedes mal nageln wir uns selbst ans Kreuz", sagte er ratlos. SVS-Trainer Achim Apitzsch sprach von einem verdienten, aber "dreckigen" Sieg für seine Elf: "Trotzdem war es ein schlechtes Spiel auf beiden Seiten." Am Montag empfängt Sevelen den SC Waldniel und ist personell wieder besser aufgestellt, wohingegen beim SV Veert, der nach Scherpenberg fährt, akuter Spielermangel herrschen wird.

(cad)
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