Fußball Twisteden erlebt unvergesslichen Abend

Twisteden · Fußball-Niederrheinpokal, 2. Runde: A-Ligist DJK Twisteden verliert das Spiel gegen Regionalligist Rot-Weiss Essen, muss sich dessen aber nicht schämen. 90 Minuten lang ärgert die DJK den Favoriten. 850 Zuschauer verfolgen die Partie.

 Trotz der Niederlage war die Stimmung in der DJK-Mannschaft riesengroß.

Trotz der Niederlage war die Stimmung in der DJK-Mannschaft riesengroß.

Foto: Heinz Spütz

Wow! Ein einfaches Wort mit drei Buchstaben beschreibt das, was die DJK Twisteden gestern Abend ihren Fans und allen Zuschauern im Kevelaerer Hülsparkstadion gezeigt haben.

 Twistedens Yannik Thielen (l.) im Duell mit Leroy Kwadwo.

Twistedens Yannik Thielen (l.) im Duell mit Leroy Kwadwo.

Foto: Heinz Spütz

Mit Beharrlichkeit und viel Kampfeswillen bot der A-Ligist ein Spiel, das er so schnell nicht mehr vergessen wird. Zwar scheiterte die Elf von Coach Andreas Holla und verlor die Partie gegen den haushohen Favoriten, Regionalligist Rot-Weiss Essen, mit 0:5 (0:2), dennoch musste sich die DJK-Elf bei Leibe nicht schämen - im Gegenteil. Und so war es auch kein Wunder, dass Holla nur lobende Worte für seine Mannschaft übrig hatte.

 Niklas Heussen (r.) war mit vollem Einsatz für die DJK dabei.

Niklas Heussen (r.) war mit vollem Einsatz für die DJK dabei.

Foto: mvo

Dabei vergaß der Trainer nicht die Fans, die 90 Minuten lang eine beeindruckende und fast schon selten gewordene Kulisse geboten hatten. Schon zu Beginn der Partie machten die DJK-Anhänger ordentlich Dampf, hauten auf ihre Trommeln und stimmten laute Fangesänge an. Selbst als Twisteden schließlich zurücklag und keine wirkliche Chance mehr aufs Weiterkommen hatte, machte das DJK-Fanlager weiter und stimmte wenig später sogar den Schlachtruf in Richtung Essener Mannschaft an: "Wir steigen auf, und ihr steigt ab."

 Die Twistedener Fans waren eine Klasse für sich.

Die Twistedener Fans waren eine Klasse für sich.

Foto: Markus van Offern

Die Essener nahmen es mit Humor und blieben ruhig. Twistedens Coach Holla war nach Abpfiff nur begeistert: "Einfach nur geil. Das ist ein sensationelles Gefühl, was hier abgegangen ist. Vor Spielern und Fans ziehe ich meinen Hut", sagte er. "Wir haben uns als Underdog gut verkauft, auch wenn uns letztlich der Ehrentreffer nicht mehr gelungen ist."

Auch Essens Coach Sven Demandt zollte dem Gegner Respekt: "Twisteden hat ordentlich Gegenwehr geleistet und war deutlich stärker als unser Gegner in der ersten Pokalrunde (Bezirksligist TuS Grevenbroich, Anm. d. Red.)."

Rot-Weiss lag nach zwei Minuten schon durch Andreas Ivan in Führung und legte in der 21. Minute das 2:0 durch Benjamin Beier nach. Doch die DJK ließ sich nicht den Schneid abkaufen und hielt das 0:2 bis zur Pause. Jan van de Meer verbuchte sogar eine dicke Torchance (27.). "Nach dem 2:0 haben wir etwas zu locker gespielt", sagte RW-Coach Demandt. Nach der Pause erhöhte Essen durch Vojno Jesic schließlich auf 3:0. Kamil Bednarski und Marcel Platzek sorgten für die Tore zum 5:0.

Was jedoch auffiel war, dass die Twistedener auch in der zweiten Halbzeit nicht nachließen, in ihrer Fünferkette sicher standen, dabei aber keinen Blockade-Fußball betrieben, und den einen oder anderen Konter auch ausspielen konnten. In der Schlussphase scheiterten van de Meer und Andre Brouwers nur knapp vor des Gegners Tor.

Der Ehrentreffer hätte das Sahnehäubchen sein können. Sei's drum. Der Stadionsprecher brachte es nach genau 90 Minuten schließlich auf den Punkt: "Danke für einen unvergesslichen Abend." Recht hatte er.

(RP)
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