Lokalsport Väter zeigen Herz für kickende Mädchen

Aldekerk · Beim FC Aldekerk ist der Fußballsport fast ausschließlich in Männerhand. Das soll sich ändern. Willi Dauben und Ralf Marksteiner stellten den ersten "Kerkener Mädchencup" auf die Beine. Ziel ist die Gründung einer Frauen-Mannschaft.

 Insgesamt 17 Mädchen-Mannschaften aus der Region waren in der Aldekerker Turnhalle mit von der Partie. Hier kämpfen die Talente der SV Bedburg-Hau und von Union Wetten um den Ball.

Insgesamt 17 Mädchen-Mannschaften aus der Region waren in der Aldekerker Turnhalle mit von der Partie. Hier kämpfen die Talente der SV Bedburg-Hau und von Union Wetten um den Ball.

Foto: Gerhard Seybert

Der ganze Aufwand hat sich gelohnt. Das wussten Willi Dauben und Ralf Marksteiner spätestens, als sie am Sonntag ihren Blick über die vollen Ränge in der Turnhalle am Rahmer Kirchweg schweifen ließen. Die Väter der 15-jährigen Nachwuchsspielerinnen Sarah und Denise hatten mit anderen Mitstreitern das erste Hallenfußball-Turnier des FC Aldekerk für Mädchen auf die Beine gestellt. Und die Premiere des "Kerkener Mädchencup" für Juniorinnen der Altersklassen "U 15" und "U 17" war ein voller Erfolg. Insgesamt waren 17 Mannschaften aus dem Gelderland und der näheren Umgebung mit von der Partie und begeistert bei der Sache.

Die Organisatoren wollen mit dem neuen Wettbewerb auch ein Zeichen setzen. Beim FC Aldekerk ist der Fußballsport noch eine reine Männerdomäne - abgesehen von einer Auswahl in der B-Juniorinnen-Kreisklasse. Das soll sich über kurz oder lang ändern. "Im Moment ist es noch so, dass unsere Mädchen den Verein wechseln müssen, sobald sie 17 Jahre alt sind und weiter Fußball spielen möchten. Unser Ziel ist es deshalb, auch eine Frauen-Mannschaft zu gründen", sagt Dauben. Er ist mit anderen Vätern bereits beim FCA-Vorstand vorstellig geworden und beim Vorsitzenden Thomas Wesols auf offene Ohren gestoßen. Mit dem "Mädchen-Cup" machten Dauben und Co. jetzt noch einmal Werbung in eigener Sache. "Wir haben den Wettbewerb aber natürlich in erster Linie für die Kinder ins Leben gerufen. Die Winterpause ist sehr lang. Und unsere Töchter werden ungeduldig, wenn sie so lange auf ihr Hobby verzichten müssen", erklärt Marksteiner.

Die beiden Hauptorganisatoren erfuhren schon im Vorfeld der neuen Veranstaltung viel Zuspruch und Unterstützung. So beteiligten sich viele Eltern mit Kuchenspenden für die Caféteria, die keine Wünsche offen ließ. Und die Aldekerker Mädchen, die bei der Premiere nicht auf dem Hallenparkett im Einsatz waren, kurbelten im Eingangsbereich den Losverkauf bei der Tombola an. Zum sportlichen Geschehen: Im Wettbewerb der C-Juniorinnen qualifizierte sich der von Tanja Spieß trainierte Nachwuchs des Gastgebers für das Spiel um den dritten Platz. Dort gab's zwar eine 0:3-Niederlage gegen die Turnerschaft Rahm. Doch Willi Dauben war anschließend voll des Lobes: "Das haben unsere jüngsten Mädchen sehr gut gemacht." Den Premieren-Pokal sicherten sich die Talente der SV Bedburg-Hau, die in einem spannenden Finale die Auswahl des SV Orsoy mit 1:0 bezwangen. Außerdem hatten Union Wetten, Alemannia Pfalzdorf, Borussia Veen und der SV Issum ihre Mädchen an den Start geschickt.

Bis in die Abendstunden hinein waren anschließend die B-Juniorinnen am Ball. In diesem Turnier waren die Spielerinnen des Kevelaerer SV eine Klasse für sich. Die KSV-Auswahl gewann alle vier Spiele und blieb dabei auch noch ohne Gegentreffer. In der Vorrunde bezwang der spätere Turniersieger den Lokalrivalen Union Wetten (3:0), den TSV Krefeld-Bockum (5:0) und den VfL Repelen (2:0). Im Finale schlugen die Talente aus der Marienstadt den SV Orsoy mit 3:0. Platz drei sicherte sich der VfL Repelen (3:0 gegen Alemannia Pfalzdorf).

Bei der Premiere soll's nicht bleiben. Dauben: "Ich kann mir gut vorstellen, dass der Mädchen-Cup einen festen Platz im Turnierkalender erhält."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort