Fußball Vernumer Jungs sind das Maß aller Dinge

Geldern · Grün-Weiß Vernum siegt bei den Hallenfußball-Stadtmeisterschaften in Geldern. Im Finale bezwingt die Mannschaft den SV Veert mit 2:0. Zuvor gingen die Spieler aus Veert und Walbeck im Halbfinale aufeinander los - Rudelbildung.

 Veerts Wutthichat Phonyong (l.) prüft Keeper Martin Sibben (r.), der wegen seiner grauen Hose von einigen als "der Vernumer Gábor Király" gerufen wurde.

Veerts Wutthichat Phonyong (l.) prüft Keeper Martin Sibben (r.), der wegen seiner grauen Hose von einigen als "der Vernumer Gábor Király" gerufen wurde.

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Grün-Weiß Vernum hat es geschafft: Die Mannschaft von Coach Sascha Heigl gewann zum ersten Mal die Gelderner Hallenfußball-Stadtmeisterschaft im 21. Jahrhundert und entthronte somit den Titelverteidiger SV Walbeck, der bereits im Halbfinale gescheitert war. Groß war die Freude im Vernum-Lager. "Ich bin glücklich, dass wir es gepackt haben", sagte Heigl, der zugab, dass er schon vorher insgeheim die Hoffnung gehabt hatte, den Titel zu holen, "weil wir ein starkes Team haben."

 Großer Jubel am Abend: Grün-Weiß Vernum überzeugte während des gesamten Turniers mit Konstanz und Stärke. Nach dem Finalsieg über Veert durfte das Team von Coach Sascha Heigl (unten rechts) den Siegerpokal mit nach Hause nehmen.

Großer Jubel am Abend: Grün-Weiß Vernum überzeugte während des gesamten Turniers mit Konstanz und Stärke. Nach dem Finalsieg über Veert durfte das Team von Coach Sascha Heigl (unten rechts) den Siegerpokal mit nach Hause nehmen.

Foto: Olaf Ostermann

Im Finale gegen den Bezirksligisten SV Veert, der im Vorjahr Vizemeister geworden war, ließen die Grün-Weißen dann auch kaum etwas zu, spielten souverän und untermauerten das, was sie während des gesamten Turniers, das Grün-Weiß Vernum auch selbst organisierte, gezeigt hatten. Marcus Brouwers und Philipp "Stutze" Stutzinger sorgten mit ihren Toren dann auch für Zählbares. Veerts neuer Trainer Horst Frenzen konnte mit der Niederlage leben: "Uns fehlte am Ende die Kraft. Aber für die Teammoral war das Turnier gut. Wir haben Charakter bewiesen."

Bereits in der Vor- und Zwischenrunde hatten die Vernumer angekündigt, wohin die Reise gehen soll. Nach Siegen gegen Veert, beide Walbecker Mannschaften und den SV Lüllingen stand das Halbfinale gegen Arminia Kapellen auf dem Plan. Zuvor hatte Schiedsrichter Dietmar Bordin, der mit Ralf Vogels das Schiriteam des Turniers bildete, die Maschen überprüft und gemeinsam mit Bastian van Stephoudt kleine Fehler beseitigt - Ordnung muss eben sein. Arminia-Keeper Tobias Klaessen hatte sich derweil mit einem kleinen Tänzchen warm gemacht. Damit sorgte er auf den Zuschauerrängen zwar für etwas Unterhaltung, genutzt hat es am Ende aber nicht viel, denn Vernum machte Kapellen mit 6:2 nass.

Was im ersten Semifinale noch etwas fehlte, bekamen die rund 400 Zuschauer dann im zweiten Halbfinale zwischen Veert und Walbecks Erster zu sehen - Emotion und eine Menge Feuer. Schon vor dem Anpfiff hatte es in beiden Fanblöcken geknistert, die "passenderweise" auch noch nebeneinander saßen. Da die beiden Ex-Veerter Jens Fischer und Marcel Fronhoffs zur Winterpause nach Walbeck gewechselt waren und am Wochenende zum ersten Mal aufliefen, lag Spannung in der Luft.

Vor dem Anpfiff hatten sich die Spieler noch fair begrüßt. Doch gleich danach ging es zur Sache, zunächst noch auf sportlicher Ebene. Rund vier Minuten vor Schluss traf Veerts Dennis Heyn zum 1:0, Fronhoffs glich unter dem großen Jubel der Walbecker aus. Beide Teams drängten auf den Siegtreffer. Am Ende wurde es jedoch schmutzig.

Nach einem Foul folgte ein Rempler, eine Beleidigung hier, ein hämischer Spruch da, und schon waren alle Spieler zur Stelle, um ihre Angespanntheit handgreiflich zu lösen. Schiri Bordin war ebenfalls sofort da und löste die Rudelbildung mit einigen Helfern schnell auf. "Emotion ja, aber nicht so", fand Veerts Trainer Frenzen. Und auch Walbecks Co-Trainer Dieter Brands konnte dem Ganzen nichts abgewinnen. "Die Schiedsrichter haben das aber gut und schnell gelöst", lobte er. Nach dem 1:1 während der regulären Spielzeit musste das Neunmeterschießen über den Finaleinzug entscheiden. Veert behielt die Oberhand, und Vorjahressieger Walbeck hatte das Nachsehen. "Die Enttäuschung, nicht ins Finale gekommen zu sein, war groß", sagte Brands. "Deshalb war danach bei uns auch die Luft raus." Denn Walbeck verlor auch das anschließende Spiel um Platz drei gegen Kapellen.

All das dürfte für Vernums Coach Sascha Heigl nur Nebensache gewesen sein. Denn für ihn und seine Mannen bedeutet der Titel noch etwas anderes. "Er ist eine besonders schöne Motivation für die Rückrunde in der Kreisliga A." Auch für Rot-Weiß Geldern könnte das Turnier einen positiven Effekt haben. Denn der B-Ligist schlug sich vor allem in der Vorrunde wacker und siegte nicht nur gegen Kapellen, sondern auch gegen den Stadtrivalen GSV Geldern, der allerdings nicht in personeller Bestbesetzung aufgelaufen war. Den Einzug ins Halbfinale verpassten die Rot-Weißen nur, weil sie ein schlechteres Torverhältnis hatten. Einen gebrauchten Tag erwischte hingegen der SV Lüllingen, der punktlos blieb und kein eigenes Tor erzielte. Aber sei's drum. Spaß hatten alle irgendwie - allen voran der neue Stadtmeister aus Vernum.

(cad)
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