Fußball Walbecker Jungtalent hat Großes vor

Venlo/Walbeck · Ruben Martens-Fleurkens (9) spielt in der E-Jugend beim VVV Venlo. Sein Traum ist es, als Profi beim FC Bayern zu spielen.

Fast jeder junge Fußballer hat den Traum, irgendwann einmal als erfolgreicher Kicker bei einem Spitzenverein seine Brötchen zu verdienen. Dem neunjährigen Ruben Martens-Fleurkens geht es da nicht anders. Der Unterschied zu den meisten Altersgenossen ist aber der, dass Ruben schon einen großen Schritt in die richtige Richtung gemacht hat.

Seit rund einem Jahr läuft der Walbecker für die E-Jugend des niederländischen Zweitligisten VVV Venlo auf, die sich wöchentlich gegen E-Jugend-Teams ebenfalls namhafter niederländischer Profivereine misst und hin und wieder auch gegen deutsche Jugendteams spielt. "Vor einem Jahr habe ich noch beim SV Walbeck gespielt, vorher war ich beim SV Lüllingen. Während eines Spiels hat mich ein Talent-Scout vom VVV beobachtet und nachher angesprochen, ob ich mir vorstellen könnte, in Venlo zu spielen", erzählt der neun Jahre alte Abwehrspieler. "Ich war total überrascht." Nach reiflicher Überlegung stimmten seine Eltern Reinhard Fleurkens und Sabrina Martens-Fleurkens zu, Ruben nahm an Probetrainings teil. Nachdem die Venloer Ruben eine Weile beobachtet hatten und Talent erkannten, wurde er zum Sichtungstraining eingeladen. Nur wenige Spieler wurden dabei ausgewählt und in die E-Jugend berufen. Der Walbecker war unter den Glücklichen.

"Der Verein regelt es so, dass nur diejenigen genommen werden, die das Team verstärken. So kommt jeder Spieler auf seine Einsatzzeiten", erklärt Rubens Vater, der besonders das pädagogische und kindgerechte Konzept des Vereins lobt. "Ruben ist in seinem Team das einzige deutsche Kind und hat regelmäßigen Niederländisch-Unterricht. Darauf legt der VVV viel Wert", sagt Fleurkens und Ruben ergänzt: "Momentan spreche ich noch deutsch, aber mein Trainer hat mir angekündigt, dass er demnächst nur noch niederländisch mit mir reden wird."

Dreimal in der Woche fährt der Walbecker nach Venlo zum Training, nebenbei drückt er noch die Schulbank in der Grundschule. "Dem Verein ist besonders wichtig, dass wir Spieler auch in der Schule gut sind", sagt das Jungtalent. Probleme bereite ihm das straffe Pensum aber nicht. "Das klappt ganz gut." Nach dem Training bekommt Ruben noch zusätzliche Hausaufgaben auf. Regelmäßig muss er Listen führen und Formulare ausfüllen, um die Ergebnisse seines Teams festzuhalten und seine eigene Leistung zu bewerten. "Auch die Trainer bewerten die Kinder. So haben beide Seiten einen Überblick, wo das Kind gerade steht", sagt Fleurkens. Die Bewertungskriterien reichen von technischen Aspekten bis hin zur körperlichen Leistung.

Rubens Eltern schätzen das akribische Förderungskonzept. "Das ist in deutschen Vereinen selten. Zudem ist die Atmosphäre in Venlo besonders herzlich. Und wegen der Internationalität des Vereins kann Ruben seinen Horizont erweitern", sagt Mutter Sabrina Martens-Fleurkens, die es auch gerne auf sich nimmt, ihren Sohn dreimal in der Woche nach Venlo zu fahren.

Und auch am Wochenende sind Rubens Eltern am Platz und feuern ihren Sohn an. Das Training habe sich in den vergangenen Monaten bezahlt gemacht. Zwar habe es eine Zeit gedauert, aber Ruben habe sich schnell an das höhere Tempo gewöhnt. "Das Training in Venlo ist ganz anders als in Deutschland. Die Trainer achten sehr auf die Technik, aber wir machen auch Koordinationseinheiten und Rumpfstabilitätsübungen", sagt Ruben, der in der Zukunft Großes vorhat und seinen Vorbildern Frank Ribéry oder Cristiano Ronaldo nacheifern will. "Mein großer Traum ist irgendwann beim FC Bayern oder beim FC Barcelona zu spielen", sagt der Neunjährige. Am Wochenende konnte er auf seinem ambitionierten Weg weitere Erfahrungen als linker Außenverteidiger sammeln. Sein Team gewann gegen die E-Jugend der SG Wattenscheid mit 4:2.

(cad)
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