Einwurf Winnekendonk ist angeschmiert

Viktoria Winnekendonk hat den Kürzeren gezogen. Denn der Club wird mit dem bestätigten Urteil für einen Verfahrensfehler bestraft, den er nicht begangen hat. Der Ärger darüber ist groß - und auch verständlich. Schließlich ist der Fehler durch Staffelleiter Holger Tripp verursacht worden. Winnekendonk hatte sich sich auf seinen Ratschlag, keinen eigenen Protest einlegen zu müssen, verlassen. Zwar entschuldigte sich der Staffelleiter nachträglich für seinen aus Unwissenheit gemachten Fehler und sagte gleichzeitig, dass sein Handeln auch bei Kollegen in der Vergangenheit immer als übliches Verfahren angewandt worden sei, davon kann sich "Wido" aber auch nichts kaufen. Naivität kann man dem Verein nicht vorwerfen, denn schließlich ist eine spielleitende Stelle dafür da, um korrekte Informationen weiterzugeben. Aber: Fehler geschehen - das ist menschlich.

Für das meiste Unverständnis sorgt aber die Tatsache, dass das ursprüngliche Vergehen von Olympia Bocholt ungeahndet bleibt und laut Regelwerk nach dem Motto "Wo kein Kläger, da kein Richter" behandelt wird. Das ehrliche Verständnis der Kammer für den Viktoria-Frust dürfte dem Verein nur geringer Trost sein. Für eine Sportart, die immer mit Fair-Play wirbt, ist das Urteil jedenfalls keine gute Werbung. An der Stelle muss der Fußballverband überlegen, ob es nicht sinnvoller wäre, nachvollziehbarere Regeln aufzustellen, anhand derer man auch im Nachhinein noch für echte (und nicht nur gefühlte) Gerechtigkeit sorgen kann.

CHRISTIAN CADEL

(cad)
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