Thomas Wittenburg "Wir müssen die Zukunft unseres Tennis-Clubs sichern"

Geldern · ISSUM Die zunächst gescheiterte Platzverlegung war natürlich ein großes Thema auf der Jahreshauptversammlung des TC Blau-Weiß. Der Vorstand kündigte an, weiterhin mit größtem Einsatz für die Existenzsicherung des Vereins zu arbeiten. So seien die Fraktionsvorsitzenden von CDU, SPD und FDP bereits zu einem Informationsgespräch im April eingeladen worden. Über den Stand der Verhandlungen sprach unsere Redaktion mit Pressesprecher Thomas Wittenburg.

ISSUM Die zunächst gescheiterte Platzverlegung war natürlich ein großes Thema auf der Jahreshauptversammlung des TC Blau-Weiß. Der Vorstand kündigte an, weiterhin mit größtem Einsatz für die Existenzsicherung des Vereins zu arbeiten. So seien die Fraktionsvorsitzenden von CDU, SPD und FDP bereits zu einem Informationsgespräch im April eingeladen worden. Über den Stand der Verhandlungen sprach unsere Redaktion mit Pressesprecher Thomas Wittenburg.

Der Zug scheint aus Ihrer Sicht noch nicht endgültig abgefahren zu sein?

Thomas Wittenburg Für den 11. April haben wir wie auf der Jahreshauptversammlung angekündigt die drei Fraktionsvorsitzenden eingeladen. Thema soll die Zukunft des Tennissports in Issum allgemein und natürlich die Perspektiven für den TC Blau-Weiß sein. Wir hoffen, dass alle drei kommen. Von der SPD möchte ich dann natürlich wissen, warum es so widersprüchliche Aussagen aus ihren Reihen gibt?

Was meinen Sie konkret?

Wittenburg Es heißt von der SPD bei der Ausschusssitzung im Oktober, der Haushalt sei in den kommenden Jahren so defizitär, dass kein Geld in unser Projekt investiert werden könne. Nun erlebe ich im März, wie die SPD 164.000 Euro zusätzlich für den Kunstrasenplatz durchwinkt - keine Bedenken mehr wegen des Haushaltes. Nur die CDU hat die Kostensteigerung zumindest hinterfragt. Leider meine eigene FDP übrigens auch nicht. Oder ein anderes Beispiel: Die SPD behauptet in ihren Veröffentlichungen, unsere Anlage sei im besten Zustand. Das wäre schön, stimmt aber nicht. Wir müssen massiv investieren, um die Plätze für die Saison herzurichten. Wenn unsere Herren 40-Mannschaft in der Niederrheinliga antritt, dann kommen nur Profis als Gegner. Da darf kein Ball verspringen.

Noch mal eine grundsätzliche Verständnisfrage. Ist denn die Verlängerung ihres Pachtvertrags ausgeschlossen?

Wittenburg Das zu klären, ist ja Sinn der Gespräche mit den Fraktionen. Wir müssen die Zukunft des Vereins sichern. Immerhin der erfolgreichste Sportverein in der Gemeinde. Nur um es deutlich zu machen: Der Aufstieg in die Niederrheinliga ist so, als würde eine Fußballmannschaft Zweite Bundesliga spielen. Aus unserer Sicht bleibt der Verkauf des Grundstücks an den Investor und unser Umzug jedoch der beste Weg, weil das für die Gemeinde die günstigste Lösung wäre und den Vogt-von-Belle-Platz stärkt. Entscheidend bleibt: Den Umzug können wir aber nicht ohne Hilfe stemmen. Wir brauchen jetzt klare Aussagen. Das heißt auch, Farbe bekennen, ob es der Politik völlig egal ist, wenn ein Verein mit 300 Mitgliedern komplett verschwindet und aufgelöst werden muss.

Die Rolle des Bürgermeisters sehen Sie eher kritisch?

Wittenburg Was Clemens Brüx in Gesprächen mit dem Vorstand sagt, ist nicht verlässlich. Das fing damit an, dass er zunächst kritisiert, wenn die SPD sagt, man solle nicht mit uns reden, das Gespräch dann aber damit eröffnet, dass er eigentlich ganz bei der SPD sei. Was ist da zwischendurch passiert? Ich glaube, er dachte zunächst, dass ein Bauprojekt auf dem Platz ihm bei den Wahlen in 2020 helfen könnte. Nun sieht er, dass das zeitlich nicht zu schaffen ist. Da sagt er plötzlich, es gebe keinen Investor. Das entspricht nicht der Wahrheit. Auch die Idee eines Nullsummenspiels hat er selbst ins Gespräch gebracht, wörtlich! Nun bügelt er es ab. Auch dieser Schwenk ist für mich nur dadurch zu erklären, dass er von der SPD eingenordet wurde.

DAS GESPRÄCH FÜHRTE DIRK MÖWIUS

(RP)
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