Geldern St. Marien unterstützt Arbeit in Benin

Geldern · Dr. Rüdiger Kerner aus Kevelaer war mit einem Ärzteteam der Aktion pro Humanität in Afrika im Einsatz. Die Zeit hat ihn tief bewegt. Er will in Benin jetzt eine kleine endoskopische Abteilung aufbauen. Eine Spende gab es bereits aus Kevelaer.

 Dr. Rüdiger Kerner bei der Untersuchung eines Patienten im "Busch-Krankenhaus" in Benin.

Dr. Rüdiger Kerner bei der Untersuchung eines Patienten im "Busch-Krankenhaus" in Benin.

Foto: Aktion Pro Humanität

"Es gibt so viel zu tun!" Nach einer Woche Arbeit im westafrikanischen Buschkrankenhaus der "Aktion pro Humanität" ist Dr. Rüdiger Kerner voller Ideen und mit vielen Eindrücken - schönen wie traurigen - wieder im normalen medizinischen Dienst für den Menschen in Kevelaer angekommen.

Die Afrika-Zeit hat ihn tief bewegt. "Es war großartig zu sehen, wie sich das Projekt in den vergangenen zehn Jahren entwickelt hat. Und zu sehen, was dieser Operations-Container für die Menschen in der doch armen ländlichen Region bedeutet, welche Hoffnung und auch jetzt schon medizinischen Fortschritt er bringt, ist mit Worten kaum zu beschreiben", sagt Rüdiger Kerner

Der Chefarzt am Kevelaerer St.-Marien-Hospital, möchte eine kleine endoskopische Abteilung aufbauen. "Wir wollen niemandem Konkurrenz machen in Benin, wollen auf Augenhöhe mit den Kollegen und den Patienten arbeiten", betont der Mediziner immer wieder. Das Ergebnis seiner Vor-Ort-Recherchen: Im Umkreis von mehreren hundert Kilometern gibt es bislang keine einzige Möglichkeit einer Magen- oder Darmspiegelung.

"Die Patienten müssen 400, manchmal 600 Kilometer Anfahrt über holprige und unbefestigte Straßen auf sich nehmen - wenn sie dafür überhaupt das Geld oder die Möglichkeit haben." Im Projekt der APH ist soweit alles vorbereitet, die Räumlichkeiten sind da, die Hygienemaßnahmen lassen sich bewerkstelligen, ausbildungsfreudiges und -fähiges Personal steht in den Startlöchern. "Jetzt müssen wir nur noch das Geld für das Endoskop zusammenbekommen", so Rüdiger Kernner.

Um die 35.000 Euro seien da anzusetzen - allein für das technische Gerät. "Aber wenn wir es nicht machen, macht es niemand", so der Internist. "Wir müssen einfach anfangen." Ein erster Schritt ist schon gemacht: Die Pfarrgemeinde St. Marien stellt 5000 Euro bereit.

Wie berichtet, hatte im März das ehrenamtlich arbeitende Team um den Chirurgen Dr. Johannes Kohler (St.-Josef-Hospital Xanten) und die Kevelaerer Medizinerin Dr. Elke Kleuren-Schryvers (Aktion pro Humanität, APH) einen durch Spenden finanzierten Operations-Container in Benin in Betrieb nehmen können. Jetzt war das Team wieder in Westafrika, um den Menschen dort zu helfen.

Mit 200 Kilo medizinischen Hilfsgütern und jeder Menge Optimismus im Gepäck hatte sich das Mediziner- und Expertenteam vom Niederrhein wieder auf den Weg in den afrikanischen Busch zu dem Hospital gemacht. Mit zu diesem Team gehörte auch Internist Dr. Rüdiger Kerner.

(RP)
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