Geldern Staatssekretär Klute (SPD): Infos zum Thema Integration

Geldern · Trotz heißer Temperaturen blieb im Foyer der Stadthalle Kleve anlässlich der Veranstaltung der Sozialdemokratischen Gemeinschaft für Kommunalpolitik (SGK) des Kreises Kleve kaum ein Stuhl unbesetzt. Mit Thorsten Klute, Staatssekretär für Integration im Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes NRW, Jürgen Franken, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion und Landratskandidat, und Prof. Dr. Hasan Alkas, Vorsitzender SPD-Arbeitsgemeinschaft Migration und Vielfalt im Kreis Kleve, gab es ein fachkompetentes Podium. Ergänzt wurde die Veranstaltung durch einen emotional beeindruckenden Film von Veronika Brückner aus Kevelaer, ehrenamtlich Tätige im Bereich der Integrationsarbeit. Moderiert wurde die Veranstaltung von der SGK-Vorsitzenden Sigrid Eicker.

In seinem Eingangsreferat stellte Staatssekretär Klute das seit 2012 gültige Gesetz zur Förderung der gesellschaftlichen Teilhabe und Integration in NRW und die damit einhergehenden Querschnittsaufgaben der kommunalen Integrationszentren vor. Klute hatte auch Daten zu Zuwanderung und Integration im Kreis Kleve parat. Dabei fiel im NRW-Vergleich auf, dass überdurchschnittlich viele Schüler ohne deutsche Staatsangehörigkeit im Kreis Kleve nach der vierten Klasse auf eine Hauptschule gehen, deutlich unterdurchschnittlich jedoch auf ein Gymnasium.

Jürgen Franken erläuterte, dass aufgrund der ablehnenden Haltung der Fraktionen von CDU, FDP und AfD/MH ein flächendeckendes, koordiniertes und vernetztes Integrationsangebot derzeit im Kreis Kleve nicht umgesetzt wird. Prof. Dr. Hasan Alkas wusste zu berichten, dass ein Großteil der Migranten Kinder seien. Insofern müsse der Fokus insbesondere auf die die frühkindliche Bildung gelegt werden. Weiterhin dürfe man Integrationsarbeit nicht allein auf den vorschulischen und schulischen Bereich konzentrieren, sondern müsse im Rahmen der Querschnittsaufgabe diese auch auf die Bereiche Übergang zum Beruf und Wirtschaft ausdehnen. Integrationszentren können eine europäische Dimension erlangen, von der auch einheimische Kinder und Jugendliche profitieren, wenn es um die Schaffung eines integrierten Arbeitsmarktes mit deutlich höheren Mobilitätsanforderungen geht.

Nach einer Diskussion mit dem Publikum schloss Staatssekretär Klute den Abend mit dem Angebot, den Landrat des Kreises Kleve und die Bürgermeister der kreisangehörigen Kommunen gemeinsam in die landesweite Koordinierungsstelle Kommunale Integrationszentren in Dortmund, einzuladen.

(RP)
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