Geldern Gelderner Feuerwehr übt in Kapellen

Geldern · KAPELLEN Raureif glänzt auf der schmalen Straße, der Bodennebel an diesem völlig windstillen Morgen verhilft der Waltersheide bei Kapellen zu einem idyllischen Bild. Doch die Szenerie auf und neben der Fahrbahn lässt der Mannschaft des um kurz nach sieben Uhr heranbrausenden Rettungswagens den Atem stocken: Drei Fahrzeuge sind in einen schweren Unfall verwickelt. Die Rettungssanitäter springen aus ihrem Fahrzeug.

KAPELLEN Raureif glänzt auf der schmalen Straße, der Bodennebel an diesem völlig windstillen Morgen verhilft der Waltersheide bei Kapellen zu einem idyllischen Bild. Doch die Szenerie auf und neben der Fahrbahn lässt der Mannschaft des um kurz nach sieben Uhr heranbrausenden Rettungswagens den Atem stocken: Drei Fahrzeuge sind in einen schweren Unfall verwickelt. Die Rettungssanitäter springen aus ihrem Fahrzeug.

Dann gibt sich Michael Thiele von der Freiwilligen Feuerwehr Geldern zu erkennen und beruhigt die Rettungskräfte: Zum Glück ist es nur eine Übung. André Bardoun, stellvertretender Löschzugführer in Geldern, umreißt den Sinn der Aktion: "Wir wollten die Bergung von Menschen trainieren, die auf einem schmalen Wirtschaftsweg verunglückt sind. Die enge Straße macht es den Rettern unmöglich, mit den Fahrzeugen aneinander vorbei zu kommen.

Sie müssen sich gut und schnell absprechen, um das Material trotzdem schnell zu den Autowracks zu bekommen." Tatsächlich ist der Unfall perfekt inszeniert. Seit halb fünf haben wenige Eingeweihte die Szene gestellt. Nach einem illegalen Autorennen ist ein silberner Golf direkt vor einem Baum gelandet. Alle vier Insassen sind verletzt. Dahinter liegt ein alter Ford Ka auf dem Dach. Der Fahrer ist eingeklemmt.

Ein drittes Fahrzeug ist ebenfalls im Wald gelandet. Auch hier muss ein Mensch befreit werden. Die "Verletzten" sind perfekt geschminkt. "Wenn schon, dann machen wir das richtig", erklärt Jens Ophey, Bezirksjugendvorsitzender der DLRG, die die Feuerwehr schon einige Male bei Übungen unterstützt hat. Diesmal sind zehn DLRGler mit dabei. Schon sieben Minuten nach der Alarmierung rückt der erste Löschzug an.

Beteiligt sind die Einheiten aus Geldern, Kapellen, Hartefeld und Veert. Einsatzleiter Martin Verhülsdonk: "Aufgrund der verschiedenen Ortslagen kommen sie aus beiden Richtungen. Jetzt gilt es, die Opfer zu beruhigen und zu betreuen, während andere das hydraulische Gerät rasch zum Einsatz bringen." Das auf dem Dach liegende Auto muss stabilisiert werden. Dann kommt die hydraulische Schere zum Einsatz, der Weg zum Opfer wird frei geschnitten und die Verletzte durch das Heck geborgen.

Währenddessen steht ein Feuerwehrmann auf dem benachbarten Acker und sichert ab. "Nur für den Fall, dass ein Auto in Brand gerät", erläutert Hartefelds Löschgruppenführer Carsten Holzweiß. Kurz danach ist auch das letzte Opfer geborgen. Christine Janssen aus Krefeld lächelt durch reichlich Kunstblut hindurch und wirkt erleichtert, dass es vorbei ist. Kurz vor acht Uhr beenden Verhülsdonk und Bardoun die Übung.

Danach wird aufgeräumt. "Anschließend laden wir alle Beteiligten ins Feuerwehrhaus zu einer Einsatzbesprechung ein", erklärt Thiele. Die Einsatzleiter scheinen zufrieden zu sein.

(RP)
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